Zweidrittelmehrheit im dritten Wahlgang - Lein: „Mutig und eindeutig Stellung beziehen“
Wien (epd Ö) - Mag. Hansjörg Lein ist zum Superintendenten der Evangelischen Diözese
A.B. Wien gewählt worden. Die Superintendentialversammlung, in der alle Gemeinden der Diözese
Mag. Hansjörg Lein ist Superintendent der Evangelischen Diözese A.B.
© Franz Josef Rupprecht |
mit geistlichen und weltlichen Delegierten vertreten sind, wählte den 50-jährigen Theologen am Samstag
(15. 11.) im Wiener Albert-Schweitzer-Haus im dritten Wahlgang mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit.
Lein erhielt kurz nach 13.00 Uhr die erforderlichen 63 von 93 abgegebenen Stimmen. Auf den zweiten Kandidaten,
Pfarrer Dr. Johann Holzkorn (Wiener Neustadt), entfielen 23 Stimmen, sieben Stimmen waren ungültig.
Lein will einen „kollegialen, teamorientierten Führungsstil“ verfolgen. „Ein Superintendent muss unbedingt
delegieren können“, erklärte der Senior und Floridsdorfer Pfarrer bei seiner Vorstellung. Dialog ist
ihm „ein wichtiger Begriff, der bedeutet: Zuhören, Reden und Reden“. Es sei einer evangelischen Kirche würdig,
„wenn mündige Gemeinden sich in einen Prozess der Diskussion begeben und offen Probleme diskutieren“. Zur
Rolle des Superintendenten sagte Lein: „Es geht darum, mitten im Alltag zur Verfügung zu stehen, mutig und
eindeutig Stellung zu beziehen.“
Hansjörg Lein stammt aus Kärnten und war 1979 Lehrvikar in Wien Hetzendorf und seit 1980 Vikar und Pfarrer
in Floridsdorf. Der 1998 zum Senior gewählte Theologe ist besonders im diakonischen Bereich und im Religionsunterricht
engagiert und war an Entwicklung und Ausbau der evangelischen Gemeinden in den Wiener Gebieten nördlich der
Donau maßgeblich beteiligt. Seit 2000 ist Lein Synodaler und Mitglied des Diakonischen Ausschusses der Generalsynode.
Für Lein gilt es, in der Ökumene die „protestantische Position hervorzuheben“.
Zu den Aufgaben des neuen Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die
Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu seinen
bischöflichen Rechten gehören Ordination und Visitation. Seine Stellung entspricht der des Diözesanbischofs
in der römisch-katholischen Kirche. Die Diözese Wien hat rund 70.000 Mitglieder in 26 Pfarrgemeinden. |