Anhaltend flaue Konjunktur, aber Unternehmen deutlich zuversichtlicher  

erstellt am
17. 11. 03

Wien (ihs) - Während die Konjunkturerholung in den USA und in Japan voranschreitet, zeichnet sich für den Euro-Raum noch keine signifikante Belebung des Wachstums ab. In Deutschland deuten die Unternehmensumfragen allerdings auf eine leichte Besserung zum Jahresende hin. Auch in Österreich scheinen die Unternehmen ihre pessimistische Stimmung überwunden zu haben.

Wie im gesamten Euro-Raum zeigt sich die Konjunktur auch in Österreich nach wie vor schwach. Dagegen hat sich die Wirtschaft in den USA infolge der Maßnahmen zur Ankurbelung der Nachfrage deutlich belebt, und auch in Japan setzt sich die jüngste Aufwärtstendenz fort. In den USA beginnt der Aufschwung aufgrund zunehmender Investitionen selbsttragend zu werden. Die Börsenkurse haben wieder kräftig angezogen und scheinen die optimistischere Stimmung bereits zu überzeichnen.

Die schrittweise Verbesserung der Stimmung in der Eurozone seit dem Sommer kommt im Vertrauensindikator der Industrie zum Ausdruck: Im Oktober verbesserte sich der Index abermals, nachdem er bereits im August und September gestiegen war. Der Optimismus stützt sich insbesondere auf den Exportmarkt und dürfte deshalb gegenüber ungünstigen Wechselkursentwicklungen anfällig sein. Sowohl der Index des Konsumentenvertrauens als auch die Einzelhandelsumsätze lassen kurzfristig noch keine Belebung des privaten Konsums im Euro-Raum erwarten.

Auch in Deutschland und Österreich spiegeln die Unternehmensumfragen den erhöhten Optimismus wider. Mit Ausnahme des Basissektors beurteilen alle Sektoren die künftige Geschäftslage besser als in den vergangenen Monaten, wenn auch die derzeit verfügbaren Ausfuhrdaten diese Tendenz noch nicht bestätigen. Die Bauwirtschaft meldet unverändert günstige Auftragsbestände. Die Einschätzung der aktuellen Bautätigkeit blieb innerhalb der Bandbreite einer kontinuierlichen Aufwärtsbewegung. Die österreichische Tourismuswirtschaft leidet unter der schlechten Wirtschaftslage in den Herkunftsländern und dem hohen Euro-Kurs, kann sich aber im internationalen Vergleich gut behaupten. Zwischen Mai und September lag die Zahl der Nächtigungen um 1,6% über dem Vorjahreswert, das September-Ergebnis fiel zufriedenstellend aus.

Die Inflationsrate erhöhte sich wie bereits im August auch im September leicht; nach wie vor zählt Österreich aber zu den preisstabilsten Ländern im Euro-Raum.

Entsprechend der seit einiger Zeit anhaltenden Konjunkturflaute ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt unverändert angespannt. Im Oktober stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträchtlich.

Quelle: IHS, Institut für Höhere Studien
Autor: Marcus Scheiblecker
 
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