Karl Moik trauert um seinen besten Freund
Wien (alpenstar) - Er öffnete unzähligen Musikanten das Tor zur weiten Welt. Ob Australien,
Kanada oder Südafrika - in den österreichischen und deutschen Clubs war Hans Unterhuber
Hans Unterhuber (3.v.l.): Einsatzbesprechung beim Musikantenstadl in Peking.
Mit Herrn Dr. Wang, ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm, Produktionsleiter
Johann Simon und Redakteurin Claudia Lang Foto: »Alpenstar«-Archiv |
überall ein Begriff. Am 13. November um 3 Uhr früh schlief der knapp 62jährige Musikmanager nach
jahrelangem, schwerem Leiden friedlich ein.
"Ich habe einen meiner allerbesten Freunde verloren", sagt Karl Moik und kann nur schwer seine Tränen
unterdrücken. Er und Hans Unterhuber kannten einander seit 40 Jahren. Erst vor drei Wochen gingen sie noch
gemeinsam mit ihren Frauen auf Mittelmeerkreuzfahrt. Moik erlitt dabei einen schweren Bandscheibenvorfall und musste
von Barcelona aus ins Spital nach Salzburg geflogen werden.
Der gebürtige Voitsberger Hans Unterhuber war Mitbegründer des legendären "Berglandechos",
das in den 60er und 70er Jahren zu den erfolgreichsten volkstümlichen Ensembles zählte. Später gründete
er gemeinsam mit seiner Frau Grete die Künstleragentur "Austrian Folk Concerts" in Lannach bei Graz,
über die er viele heimische Musiker für Konzerttourneen in die ganze Welt vermittelte.
Prominente Künstler wie Ivo Robic, die Alpenoberkrainer oder die Mürztaler waren bei ihm exklusiv unter
Vertrag.
In den 90er Jahren veranstaltete Hans Unterhuber, der auch zahlreiche öffentliche Veranstal- tungen für
den ORF-Steiermark organisiert hat, die Musikantenstadl-Sendungen in allen fünf Erdteilen. Durch seine exzellenten,
jahrzehntelang aufgebauten Kontakte, die bis in die Präsidentschaftskanzleien und Vorzimmer von Ministern
reichten, war er für den ORF der ideale Partner. Die zwei herausragenden Ereignisse waren das Zusammentreffen
von Karl Moik mit Südafrikas Präsident Mandela 1996 und der Musikantenstadl in der Verbotenen Stadt in
Peking 1999. Beide Events wären ohne Hans Unterhubers persönliche Kontakte nicht denkbar gewesen.
"Wir haben gelacht, uns umarmt, miteinander gesoffen, wir haben nie verloren", beschreibt Karl Moik diese
wunderschöne Zeit, beteuert aber gleichzeitig: "Einen Überseestadl ohne den Hans wird es für
mich nicht mehr geben."
Lothar Schwertführer |