Michel Barnier auf Kurzbesuch auf der ältesten und höchstgelegenen Wetterstation auf
dem Sonnblick
Salzburg (lk) - Zu zwei Dritteln ist die Sanierung des Wetterobservatoriums auf dem Sonnblick in
3106 Metern Höhe bereits abgeschlossen. Bei der Landeshauptleutekonferenz im März konnte Landeshauptmann
Dr. Franz Schausberger erreichen, dass die Länder einen Beitrag von 145.000 Euro, aufgeteilt nach dem Bevölkerungsschlüssel,
für die Sanierung des Wetterobservatoriums auf dem Sonnblick bereitstellen. am Mittwoch (12. 11.)
erhielt das Observatorium hohen Besuch: Der für die Regionalpolitik der EU zuständige Kommissar Michel
Barnier besichtigte in Salzburg das Projekt „Meteorisk“ der Wetterdienststelle, das über das Interreg IIIb-Programm
Alpenraum Fördergelder der EU erhält. Dabei durfte auch ein Flug auf den Sonnblick nicht fehlen.
Seit dem Jahr 1886 werden auf dem Sonnblick meteorologische Aufzeichnungen und Forschungen vorgenommen. Dafür
verantwortlich ist das Sonnblickobservatorium, die älteste und höchstgelegene dauerbetriebene meteorologische
Station der Welt. Rechtsträger für diese Einrichtung ist der Sonnblick-Verein, dessen Vorsitzender seit
April 1999 Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger ist.
Für die Umweltforschung und die Grundlagen der klimatischen Änderungen in der Atmosphäre bietet
der Sonnblick seit nunmehr mehr als zehn Jahren eine einzigartige Messplattform. Unabhängig von lokalen Verunreinigungen
können auf dem Sonnblick die Hintergrundbedingungen der Atmosphäre und deren Veränderungen studiert
werden. Deshalb nützen Forscherteams aus mehr als acht Ländern seit Jahren die wissenschaftlichen Einrichtungen
und Laboratorien am Gipfel. Aus diesem Grund wurde das Observatorium auch ein Teil des globalen Netzes der GAW
Observatorien (Global Atmospheric Watch) der WMO (World Meteorological Organisation), die weltweit Messserien der
atmosphärischen Komponenten in repräsentativen Standorten zusammenführt und damit die Grundlagen
für die Klimaforschung erarbeitet.
Das weit über die Grenzen Salzburgs hinaus für Österreich und die Internationale Forschungslandschaft
bedeutungsvolle Sonnblick-Observatorium hatte vor allem auf Grund der erforderlichen Sanierungen mit Finanzproblemen
zu kämpfen. So musste die inzwischen mehr als 30 Jahre alte Seilbahnanlage renoviert werden, wobei vor allem
die Steuerung und der Antrieb auszutauschen waren. Durch die extremen Temperaturen im Hochgebirge sind Teile des
Gipfels durch lockeres Gestein gefährdet. Durch eine Sanierung dieser geologischen Problemzonen konnten größere
Schäden vermieden werden. In Summe sind dafür 450.000 Euro erforderlich, 145.000 Euro davon kamen über
das Ministerium für Wissenschaft, Unterricht und Forschung, 110.000 Euro von der Österreichischen Akademie
für Wissenschaften, von Siemens kamen Sachleistungen in der Höhe von 73.000 Euro. Die österreichischen
Bundesländer steuerten 145.000 Euro bei. Das letzte Drittel der Sanierung soll 2004 abgeschlossen werden.
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