An den Österreichs östlichen Grenzen stauen sich Züge und Waggons, die wegen
des ÖBB-Streiks nicht mehr weiterfahren können.
Eisenstadt (bvz.at) - Die Schienenverbindungen nach
Österreich sind dadurch praktisch kaum mehr passierbar, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK
am Donnerstag (13. 11.). Auf tschechischen Bahnhöfen und Gleisanlagen warten derzeit
43, in der Slowakei 25 Züge.
Die tschechische nationale Eisenbahnlinie Ceske drahy (CD) wird von den ÖBB Schadenersatz für die Verluste
einfordern, die ihr wegen des Streiks entstehen, zitiert CTK am Donnerstag CD-Vorstandschef Petr Kousal. Schadenssumme
wurde bis jetzt keine genannt.
Unter den Gütern, die wegen des Streiks nicht an ihre Empfänger weitergeleitet werden können, befindet
sich auch Kohle aus Tschechien. Der Streik habe dazu geführt, dass die CD am Donnerstag den Kohleminen in
der Ostrava-Region nicht mehr die erforderliche Zahl an entsprechenden Güterwaggons zur Verfügung stellen
konnte, sagte Kousal bei einer Pressekonferenz. Ceske drahy akzeptiert bereits seit Dienstag keine Züge und
Waggons aus Polen und Nordeuropa mehr, deren Zielort Österreich ist.
In der Slowakei ist die Passagierbeförderung durch den ÖBB-Streik nicht besonders stark betroffen, aber
der Gütertransport sei bereits beträchtlich behindert, erklärte Milos Cikovsky, Sprecher der Slowakischen
Eisenbahn.
"Normalerweise haben wir täglich 44 Personenzüge zwischen der Slowakei und Österreich. Die
meisten der Passagiere seien wohl auf Bus oder Privatautos umgestiegen. Das "größere Problem"
sei aber Güterverkehr. "Der genaue Schaden ist noch nicht durchgerechnet, aber wenn der Streik länger
dauert, werden die Verluste groß sein. Unsere Erlöse aus dem Transport zwischen den beiden Ländern
belaufen sich auf 3 Mio. Kronen (73.000 Euro, Anm.) pro Tag. Der Transport über Lkw profitiert von der gegenwärtigen
Situation", sagte Cikovsky.
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