Innsbruck (rms) - Einen bedeutenden zusätzlichen Impuls im europäischen Jahr der Menschen mit
Behinderung bekam das Ausbauprogramm behindertengerechter Rampen über Sponsorleistungen. Die im Budget für
dieses Jahr vorgesehenen 22.000 Euro wurden um 27.500 Sponsoren-Euro aufgestockt. "Das städtische Budget
wurde mehr als verdoppelt", so StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter bei einem Lokalaugenschein an der Kreuzung
Anich-/Bürgerstraße am Donnerstag (13. 11.) gemeinsam mit Hubert Stockner
(Verein "Selbstbestimmt Leben Initiative", SLI) Sponsorenvertreter Ing. Christian Motz und Ing. Roland
Paoli (städtischer Tiefbau): "Damit konnten im Innenstadtbereich 25 behindertengerechte Rampen gebaut
werden!"
Anfang Oktober wurde mit dem Rampenbau begonnen mit Schwerpunkt Stadtzentrum in Richtung Klinik (Anichstraße
zur Klinik, IVB-Terminal, Colingasse). Nach einer Rekordbauzeit von knapp sechs Wochen fehlt nur mehr "Rampe
25" im Kreuzungsbereich Anich-/Bürgerstraße - an ihr wird bereits gearbeitet.
Das Rampenkonzept wurde nach Absprache zwischen Behindertenvertretern und dem städtischen Tiefbau entworfen.
Diese "Standardrampe", erstmals im Kreuzungsbereich Colingasse/Fallmerayerstraße verwirklicht,
ist "sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Sehbehinderte geeignet", so SLI- Geschäftsführer
und Vorsitzender des Behindertenbeirates Hubert Stockner. Der Umbau zum behindertengerechten und (selbst im Winterdienst)
bewährten "Innsbrucker Rampenmodell" ist aufwendig. "Jeder Zentimeter einer zu hohen Kante
kann für Menschen mit Behinderung ein massives Hindernis darstellen", so die für den Tiefbau zuständige
Stadträtin Dr. Pokorny-Reitter. Damit Rampen für Rollstuhlfahrer leicht befahrbar sind, "dürfen
sie nur eine maximale Neigung von sechs Prozent aufweisen", erklärt Ing. Paoli (städtischer Tiefbau).
Zudem wird für sehbehinderte Menschen ein taktiles Leitsystem (mit Noppenfeldern) oder eine akustische Signalisierung
bei Ampelanlagen eingerichtet. Die Rampen müssen in den meisten Fällen (wie etwa bei dem relativ engen
Gehsteig in der Anichstraße) in einer Mulde in den Gehstieg "hinein geführt" werden, damit
die flache Neigung erreicht wird. Die Übergänge Rampe/Gehsteig müssen dabei flach gestaltet sein
- die Rampe darf für Fußgänger nicht zum Stolperstein werden. Kostenpunkt pro Rampe, je nach Schwierigkeit
der Kreuzung: zwischen 2000 und 2500 Euro.
Im nächsten Jahr wird der Rampenbau weitergeführt (voraussichtlich vom Stadtzentrum in Richtung Bahnhof
und Peripherie). Rund 40.000 Euro sind dafür im Budget'2004 vorgesehen. "Fast eine Verdoppelung",
freut sich StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter. Aber auch aus Sponsorenkreisen kommen positive Signale. "Einen
sinnvolleren Einsatz von Sponsorengelder kann man nicht finden", meint Bmst. Ing. Christian Motz (Teerag-Asdag-Geschäftsführer)
stellvertretend für die Sponsoren.
Die Sponsoren
Insgesamt haben zehn Firmen, zwei Einkaufszentren und die Sozialkassa der Personalvertretung der Berufsfeuerwehr
Innsbruck zur "Aufstockung" des Budgets für den behindertengerechten Rampenausbau für RollstuhlfahrerInnen
und Menschen mit Sehbehinderung beigetragenOrtner und Stanger, Fröschl Bau AG&Co KG, Alpine-Mayreder GmbH,
Dipl.Ing. Hugo Durst GmbH, Berufsfeuerwehr Innsbruck, Scania Mils, DEZ-Einkaufszentrum, Einkaufspark Sillpark,
Strabag AG, Ing. Berger&Brunner, Swietelsky Bau-Ges.m.b.H., Teerag-Asdag AG, Firma Pappas. |