Schönborn: Sprache von Mutter Teresa wurde überall verstanden  

erstellt am
14. 11. 03

Kardinal Christoph Schönborn feierte im Wiener Stephansdom einen Dankgottesdienst für die Seligsprechung der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin
Wien (kath.net / PEW) - Die Sprache Mutter Teresas wurde überall verstanden, weil es die Sprache der Liebe war. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Mittwochabend (12. 11.) im Wiener Stephansdom bei einem Dankgottesdienst für die Seligsprechung der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin. Diese Sprache leuchte allen ein und kenne keine religiösen Grenzen, sagte der Wiener Erzbischof. Das Wort Jesu "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" sei eine "einfache Regel", die dort, wo sie gelebt wird, "ganz einsichtig ist". Mutter Teresa sei mit dieser einfachen Regel ein "lebendiges Bild des Evangeliums" geworden.

An dem Gottesdienst im Stephansdom nahm auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Georg Zur, teil. Kardinal Schönborn erinnerte daran, dass Zur früher Nuntius in der indischen Wahlheimat Mutter Teresa war. Obwohl die Christen in Indien nur eine Minderheit darstellen, sei Mutter Teresa - neben Mahatma Gandhi - die einzige gewesen, der bisher die Ehre eines Staatsbegräbnisses zuteil wurde. Das sei ein Zeichen, wie stark Mutter Teresa über die Grenzen der Kirche hinaus gewirkt habe.

Das Geheimnis der Größe von Mutter Teresa bestand in ihren "einfachen Lebensregeln", unterstrich der Erzbischof von Wien. Er erinnerte daran, dass in allen Niederlassungen der von Mutter Teresa begründeten "Missionarinnen der Nächstenliebe" das Bild des gekreuzigten Jesus mit den Worten "I thirst" ("Mich dürstet") zu sehen ist. So wie die heilige Thérèse von Lisieux habe sich auch Mutter Teresa von diesem Wort inspirieren lassen. Sie habe aber auch um die Notwendigkeit gewusst, dass "einer den anderen trägt" und sich "mit feinem Humor" nie in den Mittelpunkt gestellt.
 
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