Schausberger eröffnete umgebautes Bundesgymnasium Tamsweg
Salzburg (lk) - Die Entstehung des Bundesschulzentrums Tamsweg sei ein Dokument für die rasante
Erweiterung des Bildungsangebotes in den Landbezirken. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Donnerstag
(13. 11.) bei der Eröffnung des Bundesgymnasiums Tamsweg, das Teil des Bundesschulzentrums
Tamsweg ist. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die so genannte Landschulerneuerung gestartet. In 200 Versuchsschulen
wurde eine Art „eigene Landschulpädagogik“ erprobt, deren Ergebnisse 1953 im österreichischen Landschulplan
zusammengefasst wurden. Die Einführung der neunjährigen Schulpflicht und die Lehrerausbildung an pädagogischen
Akademien im Jahr 1962 bewirkte eine „Bildungsexplosion“, die die Schulwirklichkeit noch heute prägt.
Im Land Salzburg wurde 1962 ein Schulkonzept erarbeitet, das zwei Ziele verfolgte, und zwar die Begabungsreserven
auf dem Lande zu mobilisieren und damit das Bildungsgefälles zwischen Stadt und Land abzubauen, sowie die
Chancen von Kindern auf dem Land und aus sozial schwächeren Bevölkerungsschichten zu heben. Unter der
Devise „die Schule kommt zum Kind“ sei, so Schausberger, ein dichtes, wohlüberlegtes Netz von Hauptschulen,
sowie mittleren und höheren Schulen entstanden. Im Lungau gründete sich bereits Anfang der 60-iger Jahre
ein Verein, der zum Ziel hatte, den Bezirk zu einem Gymnasium und auch zu berufsbildenden mittleren und höheren
Schulen zu verhelfen. Im Jahr 1970 wurde schließlich das Bundesschulzentrum, welches ursprünglich ein
Privatgymnasium war, errichtet, das der Lungauer Jugend und der angrenzenden steirischen Einzugsgebieten Chancengerechtigkeit
gebracht hat. Sie konnten nunmehr in Tamsweg eine Schulausbildung bekommen, die ihren Interessen und Begabungen
entsprach.
Der in mehren Bauphasen durchgeführte Umbau des Bundesschulzentrums brachte der gesamten Bildungseinrichtung
rund 6600 Quadratmeter mehr Nutzfläche. In der Bauphase 1A wurde der Gymnastiksaal neu gebaut und der Turnsaalaufbau
errichtet. Außerdem wurden die bestehenden Turnsäle umgebaut. Die Bauphase 1B umfasste den Neubau Handelsakademie
und der Handelsschule, ehe im Frühjahr 2002 der Umbau des Gymnasiums begonnen und im September 2003 fertig
gestellt wurde. Die Gesamtkosten dieses Großvorhabens beliefen sich auf fast zwölf Millionen Euro.
Im heurigen Schuljahr besuchen rund 400 Schülerinnen und Schüler in 17 Klassen, die von 38 Pädagog/innen
betreut werden, das Bundesgymnasium Tamsweg, wobei die geringe Durchfalls- und Ausfallsquote trotz der hohen Qualität
der Ausbildung besonders erfreulich sei. |