Salzburg: »Bildungsexplosion« in den Bezirken  

erstellt am
14. 11. 03

Schausberger eröffnete umgebautes Bundesgymnasium Tamsweg
Salzburg (lk) - Die Entstehung des Bundesschulzentrums Tamsweg sei ein Dokument für die rasante Erweiterung des Bildungsangebotes in den Landbezirken. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Donnerstag (13. 11.) bei der Eröffnung des Bundesgymnasiums Tamsweg, das Teil des Bundesschulzentrums Tamsweg ist. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die so genannte Landschulerneuerung gestartet. In 200 Versuchsschulen wurde eine Art „eigene Landschulpädagogik“ erprobt, deren Ergebnisse 1953 im österreichischen Landschulplan zusammengefasst wurden. Die Einführung der neunjährigen Schulpflicht und die Lehrerausbildung an pädagogischen Akademien im Jahr 1962 bewirkte eine „Bildungsexplosion“, die die Schulwirklichkeit noch heute prägt.

Im Land Salzburg wurde 1962 ein Schulkonzept erarbeitet, das zwei Ziele verfolgte, und zwar die Begabungsreserven auf dem Lande zu mobilisieren und damit das Bildungsgefälles zwischen Stadt und Land abzubauen, sowie die Chancen von Kindern auf dem Land und aus sozial schwächeren Bevölkerungsschichten zu heben. Unter der Devise „die Schule kommt zum Kind“ sei, so Schausberger, ein dichtes, wohlüberlegtes Netz von Hauptschulen, sowie mittleren und höheren Schulen entstanden. Im Lungau gründete sich bereits Anfang der 60-iger Jahre ein Verein, der zum Ziel hatte, den Bezirk zu einem Gymnasium und auch zu berufsbildenden mittleren und höheren Schulen zu verhelfen. Im Jahr 1970 wurde schließlich das Bundesschulzentrum, welches ursprünglich ein Privatgymnasium war, errichtet, das der Lungauer Jugend und der angrenzenden steirischen Einzugsgebieten Chancengerechtigkeit gebracht hat. Sie konnten nunmehr in Tamsweg eine Schulausbildung bekommen, die ihren Interessen und Begabungen entsprach.

Der in mehren Bauphasen durchgeführte Umbau des Bundesschulzentrums brachte der gesamten Bildungseinrichtung rund 6600 Quadratmeter mehr Nutzfläche. In der Bauphase 1A wurde der Gymnastiksaal neu gebaut und der Turnsaalaufbau errichtet. Außerdem wurden die bestehenden Turnsäle umgebaut. Die Bauphase 1B umfasste den Neubau Handelsakademie und der Handelsschule, ehe im Frühjahr 2002 der Umbau des Gymnasiums begonnen und im September 2003 fertig gestellt wurde. Die Gesamtkosten dieses Großvorhabens beliefen sich auf fast zwölf Millionen Euro.

Im heurigen Schuljahr besuchen rund 400 Schülerinnen und Schüler in 17 Klassen, die von 38 Pädagog/innen betreut werden, das Bundesgymnasium Tamsweg, wobei die geringe Durchfalls- und Ausfallsquote trotz der hohen Qualität der Ausbildung besonders erfreulich sei.
 
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