EBIT: Steigerung um 53% auf 476 Mio Euro - Periodenüberschuss: Plus
50% auf 304 Mio Euro - Für 2003 deutlich verbessertes Jahresergebnis erwartet
Wien (omv) - In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres hat die OMV, Zentral-
und Osteuropas führender Öl- und Erdgaskonzern einen Betriebserfolg (EBIT) von 476 Mio Euro gegenüber
312 Mio Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres erwirtschaftet. Das entspricht einer Verbesserung von 53%. Der
Periodenüberschuss wuchs um 50% auf 304 Mio Euro. Damit ist der OMV Konzern weiterhin auf profitablem Wachstumskurs.
Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer: "Wir haben im Einklang mit unseren strategischen Zielen unsere führende
Position in Zentral- und Osteuropa weiter ausgebaut. Alles spricht dafür, dass wir das heurige Geschäftsjahr
wie geplant mit beträchtlichen Zuwächsen abschließen werden."
Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum 2002 um 17% auf 2.131 Mio Euro,
in den ersten neun Monaten 2003 lag der Umsatz mit 5.606 Mio Euro um 9% über dem entsprechenden Vorjahresergebnis.
Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie: EBIT Steigerung von 170%
Im Geschäftsbereich R&M und Petrochemie steigerte die OMV das EBIT in den ersten drei Quartalen
gegenüber dem Vorjahr von 72,15 Mio Euro um 170% auf 195,05 Mio Euro. Beim Umsatz Jänner bis September
2003 ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2002 ein Zuwachs um 19% auf 4.301,55 Mio Euro zu verzeichnen. Dies
ist auf höhere Produktpreise und Verkaufsmengen zurück zu führen. Die im Vorjahr sehr niedrigen
Bulk-Raffineriemargen erholten sich deutlich: In Rotterdam stieg die Referenzmarge von 0,48 USD auf 2,73 USD pro
Barrel. In der Petrochemie brachten gute Margen und stabile Verkaufsmengen eine Steigerung des Beitrags zum EBIT
auf 78,25 Mio Euro (1-9/02: 49,83 Mio Euro).
Der Raffinerieausstoß von Schwechat und Burghausen verringerte sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen
2002 geringfügig von 8,70 Mio t auf 8,57 Mio t. Der 45% Anteil an BAYERNOIL brachte im dritten Quartal 2003
eine zusätzliche Menge von 1,22 Mio t. Die von der OMV verarbeiteten Rohölmengen, inklusive der Verarbeitungsmengen
von BAYERNOIL, stiegen auf 10,85 Mio t. Die Auslastung der Raffinerien blieb mit 94% annähernd konstant. Die
gesamte Verkaufsmenge konnte um 26% von 7,87 Mio t auf 9,95 Mio t gesteigert werden. Hier belief sich der Beitrag
von BAYERNOIL im dritten Quartal auf 1,22 Mio t.
Erfolgreich entwickelte sich auch der Marketingbereich. Der deutliche Anstieg der Gesamtabsatzmenge um 17% auf
6,96 Mio t (1-9/02: 5,94 Mio t) ist vor allem eine Folge der Akquisition von 313 Aral- und BP-Tankstellen in Süddeutschland,
Ungarn und der Slowakei, spiegelt aber auch durch die Integration von BAYERNOIL ein deutlich verbessertes Kundengeschäft
wieder.
Seit Ende 2002 vergrößerte die OMV ihr Tankstellennetz um 399 auf insgesamt 1.631 Stationen, davon befinden
sich 524 in Österreich. Der Anteil der ausländischen Stationen am gesamten OMV Tankstellennetz ist nunmehr
auf 68% gestiegen. Die neu erworbenen Tankstellen werden bis Ende 2003 auf das OMV Design umgestellt.
Exploration und Produktion: Produktionsmengen stark gesteigert
Im Vergleich der ersten drei Quartale mit jenen des Vorjahres wuchs das EBIT um 33% auf 234,19 Mio Euro.
Der Bereichsumsatz stieg um 24% auf 632,97 Mio Euro (1-9/02: 509,30 Mio Euro). Ausschlaggebend für diese Entwicklung
ist das signifikant gesteigerte Produktionsvolumen und höhere Rohölpreise. Der gestiegene EuroO/USD Wechselkurs
- der EuroO gewann gegenüber dem USD um 20% an Wert - schwächte das Ergebnis ab. Dies wirkte sich vor
allem auf das dritte Quartal 2003 aus, wo das EBIT gegenüber dem Vergleichzeitraum 2002 um 10% auf 69,68 Mio
Euro gesunken ist. Neben dem EuroO-USD Wechselkurs wirkten sich hier auch gestiegene Explorationsaufwendungen aus.
Die Gesamtproduktion von Öl, NGL (Natural Gas Liquids) und Gas ist um 49% auf 117.000 Barrel Öläquivalent
(boe) pro Tag gewachsen und der erzielte Rohölpreis stieg von 23,21 USD pro Barrel in den ersten neun Monaten
des Vorjahres auf 26,59 USD/Barrel. Die Produktionsmenge von Öl und NGL lag mit 21,2 Mio Barrel um ebenfalls
49% über dem entsprechenden Vorjahreswert (1-9/02: 14,2 Mio Barrel) während die Erdgasproduktion um 48%
auf 1,73 Mrd m³ zunahm.
Im dritten Quartal 2003 wurde eine Vereinbarung über den Verkauf von zwei Ölaufsuchungsgebieten im Sudan
getroffen und der OMV Anteil am neuseeländischen Gasfeld Pohokura um 10% auf 26% reduziert. Am 22. Oktober
2003 wurde das pakistanische Erdgasfeld Sawan mit einer Tagesproduktion von 9 Mio m³ offiziell in Betrieb
genommen. Damit ist der OMV der Durchbruch zum größten internationalen Betriebsführer von Erdgasfeldern
in Pakistan gelungen. Das Unternehmen ist als Betriebsführer für die Produktion von 17 Mio m³ pro
Tag verantwortlich, dies entspricht rund 18% des täglichen Erdgasverbrauchs des Landes. In Pakistan wurde
überdies eine weitere Lizenz zur Öl- und Gasexploration erworben.
Erdgas: Positive Entwicklung der Absatzmengen
Der Geschäftsbereich Erdgas meldet für die ersten drei Quartale 2003 ein EBIT von 53,89 Mio Euro.
Das entspricht einem Rückgang um 21% gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (68,06 Mio. Euro). Der
Bereichsumsatz sank in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 35% auf 678,52 Mio Euro (1-9/02: 1.039,14
Mio Euro). Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf das Einbringen des Gasverkaufs in die Gashandelsgesellschaft
EconGas zurückzuführen, an der die OMV mit 50% beteiligt ist, aber zum Teil auch die Folge neuer Tarifregulierungen.
Positiv entwickelten sich die Verkaufsmengen, die um 15% auf 5,57 Mrd m³ (1-9/02: 4,83 Mrd m³) gewachsen
sind, sowie die um 5% auf 1.460 Mio m³/h/*km gestiegenen verkauften Transportkapazitäten (Jahresende
2002: 1.395 Mio m³/h/*km). Hier fallen die erweiterten Kapazitäten der Trans-Austria-Gasleitung (TAG)
sowie ein Plus an verkauften Transportmengen auf der Süd-Ost-Leitung (SOL) nach Slowenien und Kroatien ins
Gewicht.
Chemie: gestiegene Umsätze
Im Geschäftsbereich Chemie sank das EBIT in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres
um 16% auf 26,85 Mio Euro. Im Vergleich zum dritten Quartal 2002 wuchs es hingegen um 93% von 7,17 Mio Euro auf
13,84 Mio Euro, vor allem wegen der zuletzt stark gestiegenen Nachfrage nach Pflanzennährstoffe.
Der Bereichsumsatz erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2003 um 3% auf 369,96 Mio Euro. Das ist hauptsächlich
auf höhere erzielte Preise für Melamin zurück zu führen.
Ausblick 2003: deutlich verbessertes Ergebnis als 2002
Die OMV erwartet für das zu Ende gehende Geschäftsjahr ein insgesamt besseres Ergebnis als 2002.
Die Ölpreise stiegen gegenüber dem zweiten Quartal weiter an, so dass für das Gesamtjahr 2003 mit
höheren durchschnittlichen Rohölpreisen als im Jahr 2002 (1-12/2002: 24,98 USD/bbl) gerechnet wird. Die
positiven Auswirkungen der höheren Ölpreise auf das E&P-Ergebnis werden durch den schwachen US-Dollar
jedoch abgeschwächt. Durch den Abschluss der Preussag Akquisition deckt die OMV bereits jetzt rund 85% der
Zielproduktion von 2008 aus dem eigenen Portfolio ab.
Im Bereich Raffinerien und Marketing inkl. Petrochemie wird die Expansion im Tankstellengeschäft in Zentral-
und Osteuropa fortgesetzt. Obwohl ein leichter Rückgang der Raffineriemargen im zweiten Halbjahr zu erwarten
ist, sollte das Raffineriegeschäft insgesamt weiterhin von guten Margen und Verkaufsvolumen profitieren. Der
Abschluss der Avanti Akquisition fand im vierten Quartal 2003 statt.
Die Ergebnisdarstellung des Bereichs Erdgas änderte sich 2003, da das Ergebnis der EconGas GmbH, nicht im
EBIT sondern im Finanzerfolg der OMV abgebildet wird. Die Regulierung des österreichischen Gastransportmarkts
und durch die Liberalisierung verursachte höhere Reorganisationskosten bringen zusätzliche EBIT-Einbußen.
Im Chemiebereich wird ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr erwartet.
Wolfgang Ruttenstorfer: "Die OMV ist heute mehr denn je eine profitable Gesellschaft mit gefestigten Positionen
in ihren Kern- und Zielmärkten. Wir sind in der Lage, unser Wachstumsziel der Verdoppelung unserer Marktposition
von 2001 bis 2008 zu erreichen." |