Graz (mag) - Früher als zum Traditionstermin 11. 11., 11:11 Uhr, nahmen heuer
die Narren in Graz das Zepter in die Hand: Bereits am Wochenende stürmten die VertreterInnen von nicht weniger
als 21 steirischen Faschingsgilden das Grazer Rathaus, nahmen Schlüssel und Regentschaft an sich und wollen
bis zum 24. Februar, dem Faschingdienstag, im Amt bleiben. Grund für den "Frühstart" in die
närrische Zeit: Man wollte den vielen Gardemädchen durch das Ausweichen auf den Samstagstermin das Schuleschwänzen
ersparen.
"Und dass ihr mir ja hübsch stürmt": Vor allem den jungen Gardedamen zuliebe erfolgte der Sturm
aufs Grazer Rathaus schon am Wochenende vor dem ominösen 11. 11. - schließlich wollte man den feschen
Närrinnen das Schuleschwänzen ersparen.
Fotos: Stadt Graz/Fischer |
"Graz darf alles!"
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl machte gute Miene zum närrischen Spiel, als er von den Faschingsgilden
"entmachtet" wurde: "Graz darf alles, sogar drei Tage früher mit dem Fasching beginnen!"
Mehr sogar: Das Stadtoberhaupt zeigte sich erfreut, dass mit dem Sturm aufs Rathaus eine alte Tradition wiederbelebt
worden sei. Immerhin hatte zuletzt einige Jahre lang offensichtlich "Narren-Winterschlaf" geherrscht
- datierte doch der bis zum vergangenen Wochenende jüngste Sturm vergleichbar zahlreicher Faschingsgilden
aus der ganzen Steiermark aus dem Jahr 1997.
"Viel Humor bewiesen"
Die Präsidentin des "1. Grazer Faschings Clubs", Klothilde Rengen, stellte dem "entthronten"
Bürgermeister übrigens ein sehr gutes Zeugnis aus: "Er hat wirklich viel Sinn für Humor bewiesen!"
Bei der schwierigen Erstellung des Budgets fürs kommende Jahr werden sich die Faschings-Hoheiten trotz ihrer
Regentschaft jedoch vermutlich nobel zurückziehen. Hoffen wir's zumindest … |