Für Brenner-Basistunnel maximale Förderhöhe herausholen
Wien (pwk) - "Genug der Reden und Versprechen - jetzt muss die EU endlich Nägel mit Köpfen
machen", sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Europäischen
Wirtschaftskammern Eurochambres, im Hinblick auf die Europäische Wachstumsinitiative, welche die EU-Kommission
am am Dienstag (11. 11.) beschlossen hat.
Die vorgeschlagene Wachstumsinitiative sei - obgleich sie vergleichsweise bescheiden bemessen ist und kaum frisches
Geld vorsieht - ein Schritt in die richtige Richtung. "Investitionen in Infrastruktur, Forschung und Zukunftstechnologien
festigen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Europa. Außerdem stärken
sie das Vertrauen in die Wirtschaft und werden somit der langsam anspringenden EU-Konjunktur zusätzliche Impulse
verleihen. Besonders erfreulich sei, dass fünf der 56 so genannten Quick-Start- Projekte Österreich betreffen.
Natürlich habe sich die Wirtschaft mehr Geld gewünscht, als die EU bereit ist, zur Verfügung zu
stellen, räumt Leitl ein. "Aber Lamentieren hilft nichts. Wichtig ist, dass die EU-Regierungen rasch
über die jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen entscheiden und wir dann ohne Verzug mit den Projekten beginnen
können."
Dass sich "Brüssel nicht ins Bockshorn jagen hat lassen" und daran festhält, transeuropäische
Verkehrsprojekte mit bis zu 30 Prozent zu unterstützen, wird von Leitl ausdrücklich begrüßt:
"Wer meint, hier den Rotstift ansetzen zu müssen, spart am falschen Platz."
Da die Brüsseler Geldmittel beschränkt sind, müsse Österreich jetzt gemeinsam mit seinen Nachbarn
alle Hebel in Bewegung setzen, um für den Brenner-Basistunnel die Maximalförderung herauszuholen. "Die
rasche Realisierung dieses - quasi per Definition - transeuropäischen Verkehrsprojektes ist der beste Dienst,
den wir der österreichischen Bevölkerung im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik erbringen können."
Neben diesem Mega-Projekt dürfe jedoch nicht auf den Ausbau der Infrastruktur in Richtung der neuen EU-Mitgliedstaaten
in Mittel- und Osteuropa vergessen werden. "Die Chancen der Erweiterung werden wir nur dann voll ausschöpfen
können, wenn die Unternehmen auf gut ausgebaute Verkehrsnetze bauen können."
Als positiv merkt der WKÖ-Präsident abschließend an, dass die EU-Kommission in ihrer Mitteilung
zur Wachstumsinitiative die Diskussion darüber eröffnet, wie die Nutzung von so genannten Public-Private-Partnership-Projekten
verbessert werden kann. |