Religionsgemeinschaften in Tirol  

erstellt am
12. 11. 03

Bedeutung der Institution Kirche sinkt – Wunsch nach religiöser Orientierung bleibt
Innsbruck (lk) - „Auch im heiligen Land Tirol ist ein zunehmender religiöser Pluralismus zu beobachten. Dies äußert sich in einem zunehmenden Angebot an nicht mehr ausschließlich traditionsgebundenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften", so Dr. Peter Schulte von „kult & co tirol".

Im Rahmen einer hochkarätig besetzten Fachtagung im Innsbrucker Landhaus, die am vergangenen Samstag zu Ende ging, referierten und diskutierten Experten über Chancen und Risiken einer multireligiösen Gesellschaft. Der Innsbrucker Erziehungswissenschaftler Prof. Peter Stöger erinnerte in einem Eröffnungsvortrag an die Verfolgung und Ermordung der Opfer religiöser Intoleranz. Auch in Tirol seien in der Vergangenheit Religionsgemeinschaften aufgrund ihres Glaubens wie z.B. die Hutterer aus dem Zillertal, einer protestantischen Laienbewegung oder auch die Zeugen Jehovas erbarmungslos den Mechanismen religiöser Apartheid ausgesetzt gewesen. Weitere Referenten hielten Vorträge über Probleme in Bezug auf staatliche Warnungen vor so genannten Sekten, über Religion und Psychologie und gingen selbst der Frage nach, warum Menschen überhaupt das Bedürfnis nach Religiosität und Spiritualität haben. In Workshops wurde die Frage diskutiert, inwieweit religiöse Bedürfnisse bei Jugendlichen zu beobachten sind und in welcher Form sie sich darstellen. So zeigte sich z.B., dass Fantasyfilme wie Harry Potter oder Herr der Ringe über ihren Unterhaltungswert hinaus auch eine spirituelle Dimension besitzen. „Diese Filme ermöglichen es Jugendlichen, eine Zeitlang in eine Traumwelt einzutauchen, in der das Gute siegt", so Schulte.
 
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