Tourismus: EU-Kommission schlägt gemeinsame Anstrengungen zur Förderung der Nachhaltigkeit vor  

erstellt am
24. 11. 03

Brüssel (eu-int) - In einer am Freitag (21. 11.) veröffentlichten Mitteilung ruft die Europäische Kommission zu einer EU-weiten Kampagne zur Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit des europäischen Tourismus auf. In der Mitteilung „Grundsätzliche Überlegungen zur Nachhaltigkeit des europäischen Tourismus“ wird besonders hervorgehoben, dass die verschiedenen politischen Bereiche und Maßnahmen der Gemeinschaft, die sich auf die Nachhaltigkeit des Fremdenverkehrs auswirken, aufeinander abgestimmt werden sollten. Außerdem enthält die Mitteilung auch die Forderung nach einer vorausschauenden Zusammenarbeit zwischen den Tourismusunternehmen, den Reisezielen und den nationalen, regionalen und lokalen Behörden. So soll den Herausforderungen einer wachsenden Nachfrage und wechselnden Präferenzen begegnet werden und sollen zugleich die Einkommen erhöht werden. Die Nachhaltigkeitskampagne muss sich mit den Themen soziale Verantwortung der Tourismusunternehmen, Teilhabe aller am Tourismus, Beschäftigungsmöglichkeiten in der Branche und Nutzen des Fremdenverkehrs für die lokalen Gebietskörperschaften befassen. Die Kampagne sieht zugleich vor, dass die Tourismuspolitik auch die Bewahrung der kulturellen Identität Europas, die Einbeziehung von Umweltbelangen und den Schutz von Ressourcen berücksichtigt. Um Anstrengungen auf diesem Gebiet zu fördern, initiiert die Kommission eine Gruppe zur Nachhaltigkeit im Tourismus, die Vertreter aller geografischen und administrativen Ebenen umfasst und Leitlinien für die Branche ausarbeiten soll.

Dem für die Unternehmenspolitik zuständigen Kommissar Erkki Liikanen zufolge ist der Tourismus ein wichtiger, expandierender Sektor der EU-Wirtschaft, der zu hohem und stabilen Wachstum und Beschäftigung beitragen könne. Eine gute öffentliche und private Verwaltung sei wichtig für die anhaltende Entwicklung der Branche. Mit speziell auf die Reiseziele zugeschnittenen Strategien könne der Tourismus auf die neuen Herausforderungen und den Wandel der Nachfrage reagieren.

Die EU-weiten Initiativen umfassen:

  • Förderung von Kohärenz und Effizienz der EU-Tourismuspolitik und ergänzender Maßnahmen;
  • aktive Mitwirkung an globalen und internationalen Prozessen, Vernetzung mit internationalen Gremien auf Regierungsebene und Bündelung der Aktivitäten der wichtigsten internationalen Akteure;
  • Förderung und praktische Anwendung der Grundsätze der verantwortungsvollen Verwaltung und
  • Unterstützung der öffentlichen und privaten Akteure auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Tourismussektors.

Die Gruppe ‚Nachhaltigkeit im Tourismus' hat die Aufgabe, einen detaillierten Aktionsrahmen auszuarbeiten, der den einzelnen Akteuren spezifische Aufgaben zuweist. Dazu werden gezielte Initiativen gestartet zu Themen wie Verbrauchsmuster des Tourismus und mehr Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette des Fremdenverkehrs und an den Reisezielen selbst, die von geeigneten Informationsinstrumenten und -netzen flankiert werden.


Auf globaler Ebene drängt die EU darauf, dass das Thema nachhaltiger Tourismus in die Maßnahmen zur handelsbezogenen Hilfe für die Entwicklungsländer einbezogen wird. Auch soll auf dem Gebiet des nachhaltigen Tourismus verstärkt mit UN-Gremien und internationalen Organisationen kooperiert werden.

 
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