Wien (asfinag) - Der Betrieb des Autobahnnetzes, zu dem auch die Sanierungsarbeiten am bestehenden Netz
zählen, wird auf neue Beine gestellt. Ziel ist es dabei, die
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Autobahnmeistereien aus den derzeitigen Straßenverwaltungen der Bundesländer herauszulösen. Aus
den insgesamt 11 Verwaltungen sollen maximal vier regional gegliederte Dienstleistungsunternehmen, unter der Leitung
der ASFINAG und den Bundesländern, werden.
Gerade angesichts der Tatsache, dass die ASFINAG sich ausschließlich aus den Mauten- und Vignettenzahlungen
der Autobahnnutzer finanziert und keinen Cent aus dem Staatsbudget erhält, macht es notwendig, die Kunden
mehr als bisher in den Mittelpunkt der Bemühungen zu stellen. Daher ist es auch notwendig eine Wandlung von
Verwaltungsstrukturen zu kundenorientierten Dienstleistungseinheiten zu vollziehen.
Für die Autofahrer soll das vor allem eine weitere Verbesserung des Komforts bringen. Winterdienstabläufe,
Baustellenkoordinierung sowie Betriebs- und Service-arbeiten sollen künftig nicht nur bundesländerweise
organisiert, sondern österreichweit einheitlich und auf hohem Niveau geplant und durchgeführt werden.
Behinderungen durch unabgestimmte Arbeiten auf der Fahrbahn werden damit bereits in einigen Monaten der Vergangenheit
angehören. Die Fahrzeiten der Autobahnbenutzer werden dadurch besser kalkulierbar.
Das Land Tirol hat als erstes Bundesland diesen wesentlichen Schritt zu mehr Kundenfreundlichkeit und Service getan.
Ab 1. Mai 2004 wird die Betreuung der A 12 Inntal Autobahn durch die ASFINAG-Tochter ASG (Alpenstraße Aktiengesellschaft)
übernommen. Durch diese Neuorganisation konnten Synergien erzielt werden, die nach einer ersten Kostenrechnung
2,1 Mio. Euro jährlich Ersparnis bringen werden. Diese Mittel können nun für Investitionen in neue
Technologien und eine Modernisierung des Fuhrparks eingesetzt werden, was wiederum die Abläufe beschleunigt
und damit den Autobahnnutzern zugute kommt. Auch Baustellen und Serviceleistungen werden in Tirol künftig
von einer Stelle aus - und damit westenlich effizienter als bisher - koordiniert.
Durch Zusammenlegungen von Autobahnmeistereien, die vor allem an diversen Bundesländergrenzen sehr nahe aneinander
liegen und durch die Umwandlung einiger Meistereien in Stützpunkte, werden auch zusätzlich Kosten eingespart.
Die derzeitigen Pauschalzahlungen, die die ASFINAG an die Bundesländer leistet, werden durch genau definierte
Abrechnungen der Gesellschaften ersetzt, welche auch die Anforderungen einer einheitlichen Kostenrechnung erfüllen.
So wird auch dieser Bereich künftig den modernen Erfordernissen eines betriebswirtschaftlich geführten
Unternehmens entsprechen. Zentrale Einkäufe des Materials, z.B. des Bodenmarkierungsmaterials werden weitere
Einsparungen bringen.
Das Personal der Autobahnmeistereien wird weiterhin zu 100% vor Ort benötigt. Die Autobahn-Netz-Erweiterungen
von rd. 30 km pro Jahr, das Ansteigen des Verkehrsaufkommens von bis zu 5% jährlich und ein zusätzliches
Serviceangebot wie z.B. verstärkte Arbeiten in der Nacht - um den Verkehr noch weniger zu behindern - werden
sogar eine Aufstockung des Personalstandes notwendig machen. Vor allem die große Erfahrung und das Wissen
um regionale Besonderheiten machen das derzeitige Personal in den Meistereien für die ASFINAG unverzichtbar.
Die ASFINAG ist daran interessiert, nach Auflösung der aktuellen Werkverträge mit den Bundesländern
rasch eine Einigung zu erzielen, sodass bereits weit vor dem Ablauf der dreijährigen Kündigungsfrist
die neuen Strukturen fixiert werden können. An den neuen kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen werden
die Bundesländer beteiligt , sodass sie mit ihrem regionalen Know-How und ihrer Kompetenz den neuen Betrieb
des Autobahnen - und Schnellstraßennetzes erfolgreich mitgestalten können. |