Der Weltmarkt für digitale Videorekorder (DVR)
Frankfurt (frost & sullivan) - In den USA sind sie schon der Renner und demnächst dürften
sie auch die deutschen Wohnzimmer erobern: digitale Videorekorder (DVR) liegen im Trend. Anders als klassische
Videorekorder nutzen DVRs Computerfestplatten, um analoge Video- und Fernsehsignale zu speichern. DVRs erfreuen
sich schon seit längerem großer Beliebtheit in der Sicherheitsindustrie, wo sie zur Aufzeichnung von
Daten aus Überwachungskameras dienen. Dank neuer Einzelgeräte, die nicht an einen PC gekoppelt sind,
haben DVRs mittlerweile auch vermehrt ihren Weg in die privaten Haushalte gefunden. Laut einer aktuellen Analyse
der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wurden allein im letzten Jahr weltweit mehr als 1,5 Millionen Digitale
Videorekorder verkauft. Trend steigend, bei Wachstumsraten von durchschnittlich 47 Prozent in den nächsten
Jahren.
Weltweit ungefähr eine Milliarde US-Dolllar wurden im letzten Jahr mit DVRs umgesetzt. Mehr als die Hälfte
dieser Umsätze stammten aus dem Entertainment Sektor und das obgleich erst vor zwei Jahren die ersten Stand-alone
Produkte auf den Markt gekommen sind. Angesichts dieser Erfolgsstory scheinen die prognostizierten Umsätze
von mehr als 15 Milliarden US-Dollar im Jahr 2009 keineswegs überzogen. DVRs werden wohl die klassischen Videorekorder
verdrängen, denn die Vorteile liegen auf der Hand: das umständliche Hantieren mit Bandkassetten entfällt,
kein lästiges Spulen mehr und die Produktlebensdauer wird umso länger, je weniger mechanische Komponenten
ein Gerät enthält. Zudem können Videobänder nicht mit der bis zu 320 Stunden langen Aufnahmezeit
der DVRs konkurrieren.
Nordamerika ist größter Absatzmarkt
Nordamerika ist eindeutig der größte Absatzmarkt für DVRs. Ungefähr 70 Prozent der
Umsätze stammen derzeit aus dieser Region. Im Entertainment Sektor haben die DVR Anbieter dabei stark vom
Wettstreit der Kabel- gegen die Satelliten-TV-Industrie profitiert. Um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden
setzen die Anbieter auf Mehrwert, wie beispielsweise AOL Time Warner, die seit April diesen Jahres DVR anbieten.
Werbefreiheit und einfache Programmierung
Ein großer Vorteil der DVRs ist die einfache Programmierung. So genügt beispielsweise der Name des Lieblingsschauspielers,
um nie wieder einen Auftritt in Film oder Serie zu verpassen. Ein weiteres Verkaufsargument ist die Möglichkeit,
störende Werbung in der Aufzeichnung einfach überspringen zu können. Ob es diese Funktion in Zukunft
allerdings noch geben wird, muss sich erst zeigen, denn die großen Medienkonzerne sehen ihr werbegetragenes
Geschäftsmodell in Gefahr und drängen die DVR-Anbieter dazu, Geräte ohne diese Funktion anzubieten.
Die wichtigsten Player im Entertainment Markt sind die US-Anbieter OpenTV, TiVo und Replay TV. Um einen ähnlichen
Erfolg in Europa zu erzielen, müssen sie den potenziellen Kunden allerdings erst noch das sogenannte ‚My time
TV‘-Konzept näher bringen.
Vielzahl von Anbietern im Sicherheitsbereich
Im Vergleich zum Entertainment Sektor ist der Markt für Sicherheitsanwendungen erheblich reifer und
umkämpfter. Mehr als 400 Unternehmen bieten Systeme verschiedenster Qualitätsstufen an. Führend
sind dabei Nice Systems, GE Interlogix und Dedicated Micros. Die Hauptabnehmer Handel und Industrie sind derzeit
für mehr als die Hälfte der Umsätze verantwortlich, während öffentliche Auftraggeber ein
gutes Drittel der Umsätze generieren. Wachstumspotenzial bietet laut Frost & Sullivan Analyse in den nächsten
Jahren aber speziell der Privatsektor. Zudem soll verstärkt zu Investitionen aus staatlichen Quellen kommen,
die dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis nach dem 11. September entspringen. |