10 Prozent mehr Obst im Hitzejahr 2003  

erstellt am
21. 11. 03

Apfelernte trotz Einbußen überdurchschnittlich, Rekorderträge bei Birnen, Top Marillen- Produktion
Wien (statistik austria) - Nach Angaben der Obstreferenten der Statistik Austria erreichte die heurige Obstproduktion 784.200 Tonnen, womit der schon hohe Wert des Vorjahres um 10 Prozent und der Erntedurchschnitt der letzten 10 Jahre sogar um 16 Prozent übertroffen wurde. Damit kann der heimische Obstbau zweifellos als ein Gewinner der extremen Witterungsbedingungen dieses Jahres bezeichnet werden.

Schon im Frühjahr zeichnete sich aufgrund des optimalen Blühwetters und der hohen Blütendichte - speziell bei Steinobst und Birnen - eine üppige Ernte ab. Im bereits hitzegeprägten Mai sorgten aber zum Teil schwere Hagelunwetter - besonders in Wien - für punktuell hohe Ernteausfälle.

Bei Kernobst (inkl. Mostobst) wurde eine Produktion von 598.100 Tonnen (+3 Prozent) erzielt, wobei Äpfel (inkl. Mostäpfel) mit einem Minus von 12 Prozent auf 422.600 Tonnen abschnitten, während Birnen (inkl. Mostbirnen) mit 175.500 Tonnen (+69 Prozent) die höchste Ernte seit 15 Jahren hervorbrachten.

Hervorragende Birnenerträge konnten sowohl im Erwerbsanbau (8.900 Tonnen; +79 Prozent) als auch im Extensivbereich (166.600 Tonnen; +69 Prozent) verzeichnet werden. Bei Mostbirnen wurde das Vorjahresergebnis mit 120.900 Tonnen (+95 Prozent) sogar fast verdoppelt.

Die Mindererträge bei Äpfeln wirkten sich insofern weniger dramatisch aus, als immer noch von einer überdurchschnittlichen (+2 Prozent) Apfelernte (inkl. Mostäpfel) gesprochen werden kann. Allein an Winteräpfeln konnten 311.000 Tonnen (-11 Prozent) geerntet werden, wovon 172.300 Tonnen (-14 Prozent) auf 5.700 ha Erwerbsanlagen produziert wurden. 86 Prozent (148.300 Tonnen; -14 Prozent) dieser intensiv produzierten Winteräpfel kamen aus der Steiermark.

An Sommeräpfeln konnten heuer 39.800 Tonnen (-11 Prozent) eingebracht werden, was auch gegenüber dem Erntedurchschnitt der letzten 10 Jahre ein Minus von 8 Prozentpunkten bedeutet. Mostäpfel fielen mit 71.800 Tonnen (-13 Prozent) ebenfalls etwas zurück, waren aber dennoch deutlich (13 Prozent) überdurchschnittlich.

Bei den Steinobstarten wurden mit einer Gesamternte von 128.700 Tonnen (+60 Prozent) besonders hohe Erträge verzeichnet, was im Hinblick auf das schlechte Vorjahresergebnis umso erfreulicher war.

So wurde bei Zwetschken eine Ernte von 69.500 Tonnen (+60 Prozent) erzielt, die auch 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt lag.

Auch bei Kirschen (inkl. Weichseln) konnten mit einem Plus von 36 Prozent gute Erträge bei einer Produktion von 34.500 Tonnen eingebracht werden.

Im Vergleich zum katastrophalen Vorjahresergebnis war die heurige Marillenernte mit 17.400 Tonnen (+186 Prozent) mehr als zufrieden stellend; der langjährige Durchschnitt wurde um 45 Prozent übertroffen. Mit 10.600 Tonnen (+336 Prozent) kam fast zwei Drittel der Marillenernte aus Niederösterreich, womit auch die „Wachauer Marille" wieder in ausreichender Menge zur Verfügung stand.

Pfirsiche konnten zwar mit einer Ernte von 7.300 Tonnen (+27 Prozent) gegenüber 2002 zulegen, die Produktion lag jedoch noch immer um 23 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.

Bei Beerenobst wurde die heurige Ernte mit 37.100 Tonnen (+1 Prozent) beziffert. Davon wurden 18.300 Tonnen (-6 Prozent) durch Ribisel und 16.100 Tonnen (+4 Prozent) durch Erdbeeren abgedeckt. Stachelbeeren konnten mit 1.500 Tonnen auf dem Mengenniveau des Vorjahres geerntet werden. Erstmals wurde auch die erwerbsmäßig produzierte Himbeerernte erhoben, die 1.200 Tonnen auf 140 Hektar betrug.

Sehr befriedigend fiel die Walnussernte mit 20.300 Tonnen (+46 Prozent) aus, wovon ein intensiv produzierter Anteil von 350 Tonnen errechnet wurde.
 
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