Bibel und Kunst in der Schottenbastei  

erstellt am
21. 11. 03

Wien (walsch) - Von Freitag (21. 11.) bis Ende Juli 2004 präsentiert das Schottenstift auf der Wiener Freyung die dritte Wechselausstellung zu "schottenspezifischen Themen". Anlässlich des "Jahres der Bibel 2003" zeigt der Benediktinerkonvent hauseigene Exponate zum Themenkreis "Bibel und Kunst in der Schottenabtei". Die Ausstellung zeigt besonders wertvolle Objekte mit biblischem Bezug aus der umfangreichen, erst teilweise restaurierten Sammlung des Stiftes.

Kunsthistorische Höhepunkte im Schottenmuseum
Die Schau verzeichnet u. a. zwei kunsthistorische Höhepunkte mit biblischem Bezug. So werden die Tafelbilder des Schottenmeister-Altares mit Szenen aus dem Leben Jesu und die vier, bisher noch nie komplett gezeigten, Tapisserien mit den Szenen aus dem Leben des Moses den Mittelpunkt der Ausstellung bilden. Für die Schau wurde das Konzept des Museums im Schottenstift nachhaltig räumlich und inhaltlich verändert. Entstanden ist eine Wechselausstellung, in deren Rahmen die Objekte an den Wänden und in den Vitrinen erstmals auch thematisch eine Einheit bilden.

Alles rund um die Heilige Schrift
Neben Bildern mit biblischem Bezug versucht die Ausstellung im Jahr der Bibel 2003 auch einen Einblick in die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Überlieferung und Auslegung der Heiligen Schrift zu geben sowie das Leben der aus dem Konvent der Schottenabtei kommenden Bibelwissenschaftler zu dokumentieren.

Themengemäß werden dazu Bibelhandschriften und Bibeldrucke der Zeit bis 1700, wie z.B. die so genannte "Londoner Polyglotte", die Luther- und die "Hussiten-Bibel" gezeigt. Ein zusätzlicher "ökumenischer Dialog" mit dem Judentum und den Kirchen der Reformation wird durch zahlreiche in der Stiftsbibliothek vorhandene jüdische und reformatorische Bibelausgaben, sowie andere Hilfsmittel zur Schriftauslegung ermöglicht.

Bücher, Bildnisse usw. dokumentieren das Leben und Wirken der Bibelwissenschaftler, die an der Wiener Universität gearbeitet haben und gleichzeitig Mitglieder des Konventes der Schottenabtei waren, wie z. B. Pater Andreas Oberleitner. Zahlreiche Reiseberichte machen die Pilgerreisen ins Hl. Land wieder lebendig und Originalkompositionen verschiedener Stiftskapellmeister, wie z.B. von Joseph Eybler und Ignaz Assmayer, zeigen, wie man sich in diesem Genre mit den biblischen Texten auseinandergesetzt hat.

Neben den Bildern, Handschriften und Bibeldrucken wird die Ausstellung aber auch der Geschichte und Vielfalt biblischer Motive auf liturgischen Gewändern und Stühlen nachgehen. Unter den Exponaten zu diesem Themenkreis finden sich liturgische Stühle für den Altarraum und Paramente aus dem 18. Jahrhundert, die alle fein gestickte biblische Motive aufweisen. Die dafür als Vorlage verwendeten "Bilder-Bibeln" werden ebenfalls zum Teil in der Ausstellung zu sehen sein.

Nicht zuletzt soll die Ausstellung aber auch die Gelegenheit bieten, die eigene Bibelkenntnis zu vertiefen. Dazu werden den einzelnen bildlichen Darstellungen auf Gemälden, Paramenten, Tapisserien, etc. und den fremdsprachigen Bibelausgaben die ihnen zu Grunde liegenden biblischen Schrifttexte in vollem Wortlaut beigefügt werden.

Jubiläumsschau 2005: Ab November 2004
Die bisher umfangreichste und thematisch kompakteste Schau der Benediktinerabtei auf der Freyung wird am 31. Juli 2004 geschlossen. Denn dann wird das Museum im Schottenstift für das große Jubiläumsjahr 2005 der Schottenstiftes umgebaut und erweitert. Diese Jubiläumsschau anlässlich "850 Jahre Schottenstift in Wien" wird, nach der Umgestaltung des Museums und Erweiterung bzw. Sanierung des Museumsbestandes, von der auch schon im Rahmen der kommenden Wechselausstellung erste Ergebnisse gezeigt werden, ab November 2004 zu sehen sein.

Öffnungszeiten Museum:
Mo. - Sa.: 10.00 bis 17.00 Uhr,
24. und 31. Dezember 2003 10.00 bis 13.00 Uhr
Sonn- und Feiertage: geschlossen

Informationen: http://www.schottenstift.at
 
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