Ferrero-Waldner trifft Israels Außenminister Shalom in Wien  

erstellt am
20. 11. 03

»Ein guter Tag für Österreich und für Israel« – Kapitel der Sanktionen gegen Österreich heute endlich geschlossen
Wien (bmaa) - "Dies ist kein gewöhnlicher Besuch eines israelischen Außenministers in Österreich. Mit diesem Besuch schließen wir heute endgültig das Kapitel der Sanktionen gegen Österreich", betonte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (19. 11.) im Anschluss an das bilaterale Arbeitsgespräch mit ihrem israelischen Amtskollegen Silvan Shalom.

"Für die Neugestaltung und Intensivierung der freundschaftlichen Beziehungen zu Israel sind jetzt wieder beste Voraussetzungen geschaffen. Außenminister Shalom und ich haben eine Reihe von Initiativen besprochen, die wir im Geiste dieser erneuerten Zusammenarbeit vor allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Sektor entwickeln wollen", so Ferrero-Waldner. "Ein besonderes Anliegen sind mir die für das kommende Jahr in Österreich geplanten Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Todestages von Theodor Herzl. Theodor Herzl ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Österreich und Israel. Außenminister Shalom und ich wollen beide diese Veranstaltungen aktiv unterstützen."

Um das gegenseitige Interesse von Unternehmen in Österreich und Israel zu stärken - denn das Potential an Wirtschafts- und Warenaustausch sei bei weitem nicht ausgeschöpft - seien gegenseitige Besuche der zuständigen Regierungsmitglieder in Begleitung von Wirtschaftsdelegationen vorgesehen. In diesem Zusammenhang erwähnte die Außenministerin den für Anfang nächsten Jahres geplanten Besuch von WKÖ-Präsident Christoph Leitl. "Auch im Kulturbereich soll der Austausch von Besuchen und Veranstaltungen intensiviert werden. Erste Schritte in diese Richtung hat Staatssekretär Fritz Morak bereits vor einigen Wochen mit seinem Besuch in Israel unternommen", so die Außenministerin weiter.

Bezug nehmend auf die Situation im Nahen Osten betonte Ferrero-Waldner dass Europa und die Europäer nicht nur als direkte Nachbarn des Konflikts größtes Interesse an einer Lösung haben, sondern sich auch ihrer historisch-moralischen Verantwortung bewusst sind. "Aufgrund unserer Geschichte verfügen wir über Sensibilitäten, die wir zum Tragen bringen müssen. Wir leben auf einem Kontinent, der sehr kleinräumig ist, mit vielen Sprachen und Völkern. Minderheitenkonflikte sind uns nicht fremd. Erfahrungen und positive Ergebnisse bei der Bewältigung solcher Konflikte sollten wir einbringen - nicht nur im Palästina-Konflikt, sondern in der gesamten islamischen Welt."

Im Anschluss an die Pressekonferenz legten die beiden Außenminister Kränze beim Albertina-Mahnmal und der Holocaust -Gedenkstätte auf dem Wiener Judenplatz nieder.
 
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