»Ein guter Tag für Österreich und für Israel« – Kapitel der Sanktionen
gegen Österreich heute endlich geschlossen
Wien (bmaa) - "Dies ist kein gewöhnlicher Besuch eines israelischen Außenministers
in Österreich. Mit diesem Besuch schließen wir heute endgültig das Kapitel der Sanktionen gegen
Österreich", betonte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz
am Mittwoch (19. 11.) im Anschluss an das bilaterale Arbeitsgespräch mit ihrem
israelischen Amtskollegen Silvan Shalom.
"Für die Neugestaltung und Intensivierung der freundschaftlichen Beziehungen zu Israel sind jetzt wieder
beste Voraussetzungen geschaffen. Außenminister Shalom und ich haben eine Reihe von Initiativen besprochen,
die wir im Geiste dieser erneuerten Zusammenarbeit vor allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Sektor entwickeln
wollen", so Ferrero-Waldner. "Ein besonderes Anliegen sind mir die für das kommende Jahr in Österreich
geplanten Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Todestages von Theodor Herzl. Theodor Herzl ist ein wichtiges
Bindeglied zwischen Österreich und Israel. Außenminister Shalom und ich wollen beide diese Veranstaltungen
aktiv unterstützen."
Um das gegenseitige Interesse von Unternehmen in Österreich und Israel zu stärken - denn das Potential
an Wirtschafts- und Warenaustausch sei bei weitem nicht ausgeschöpft - seien gegenseitige Besuche der zuständigen
Regierungsmitglieder in Begleitung von Wirtschaftsdelegationen vorgesehen. In diesem Zusammenhang erwähnte
die Außenministerin den für Anfang nächsten Jahres geplanten Besuch von WKÖ-Präsident
Christoph Leitl. "Auch im Kulturbereich soll der Austausch von Besuchen und Veranstaltungen intensiviert werden.
Erste Schritte in diese Richtung hat Staatssekretär Fritz Morak bereits vor einigen Wochen mit seinem Besuch
in Israel unternommen", so die Außenministerin weiter.
Bezug nehmend auf die Situation im Nahen Osten betonte Ferrero-Waldner dass Europa und die Europäer nicht
nur als direkte Nachbarn des Konflikts größtes Interesse an einer Lösung haben, sondern sich auch
ihrer historisch-moralischen Verantwortung bewusst sind. "Aufgrund unserer Geschichte verfügen wir über
Sensibilitäten, die wir zum Tragen bringen müssen. Wir leben auf einem Kontinent, der sehr kleinräumig
ist, mit vielen Sprachen und Völkern. Minderheitenkonflikte sind uns nicht fremd. Erfahrungen und positive
Ergebnisse bei der Bewältigung solcher Konflikte sollten wir einbringen - nicht nur im Palästina-Konflikt,
sondern in der gesamten islamischen Welt."
Im Anschluss an die Pressekonferenz legten die beiden Außenminister Kränze beim Albertina-Mahnmal und
der Holocaust -Gedenkstätte auf dem Wiener Judenplatz nieder. |