»Was Kinder von Kärntens Politikern fordern«  

erstellt am
20. 11. 03

Internationaler Tag des Kindes am 20. November – LR Schaunig-Kandut: „Deine Meinung interessiert mich!“
Klagenfurt (lpd) - „Was Kinder von Kärntens Politikern fordern“ - Unter diesem Titel ging am Mittwoch (19. 11.) im Büro von Soziallandesrätin Gabriele Schaunig-Kandut eine etwas andere Pressekonferenz über die Bühne: 17 Kinder der Musikvolksschule, Lidmanskygasse, Klagenfurt - unter der Leitung von Direktorin Ulrike Bacher - unterhielten die anwesenden JournalistInnen mit musikalischen Leckerbissen. Die Volksschüler deponierten auch gleich bei der Landesrätin ihre Wünsche an Kärntens Politiker: Unter anderem forderten sie, dass Kindern, die noch nicht schwimmen können, freier Eintritt ins Hallen- oder Schwimmbad gewährt wird.

In einem Schreiben an sämtliche Kärntner Pflichtschulen hatte Schaunig-Kandut vor ein paar Tagen die Schüler gebeten, ihr Forderungen an Kärntens Politiker bekanntzugeben. „Diese Wünsche werden gesammelt und dann von mir in der Regierungssitzung präsentiert“, kündigte die Landesrätin an.

Und was hat sich die Landesrätin für den 20. November 2003 – den internationalen Tag des Kindes – vorgenommen zu ändern? „In ganz Kärnten gibt es nur ein einziges Kinderschutzzentrum in Klagenfurt, das gehört auf ganz Kärnten ausgebaut“, so Schaunig-Kandut. Ferner liege ihr die personelle Aufstockung in der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes sowie eine flächendeckende Umsetzung der Schulmeditation am Herzen. „Leider werden diese Wünsche aufgrund der budgetären Lage noch etwas warten müssen“, so die Sozialreferentin.

„Noch immer ist die Welt kein kinderfreundlicher Ort: Mehr als 600 Millionen Kinder leben in Familien, die mit weniger als zwei Euro pro Tag auskommen müssen. Tag für Tag sterben 30.000 Mädchen und Buben unter fünf Jahren an Krankheiten, die vermeidbar oder leicht zu behandeln wären. 100 Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen. Und weltweit haben sich 1,4 Millionen Kinder unter 15 Jahren mit dem HIV-Virus infiziert, 95 Prozent davon in Entwicklungsländern,“ erklärte Schaunig-Kandut weiters. 191 Mitgliedsstaaten hätten sich inzwischen dazu verpflichtet, das Überleben der Kinder zu schützen, ihre Entwicklung zu fördern, sie vor Missbrauch und Gewalt zu bewahren und an wichtigen Entscheidungen zu beteiligen.

Als die zehn bekanntesten Rechte der Kinder nannte die Landesrätin: Das Recht auf Gleichheit, auf Gesundheit, auf Bildung, auf Spiel und Freizeit, auf freie Meinungsäußerung, Information und Gehör, auf gewaltfreie Erziehung, auf Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung, auf Schutz im Krieg und auf der Flucht, auf elterliche Fürsorge und das Recht auf Betreuung bei Behinderung. „Auch ein reiches Land wie Österreich hat keinen Grund, sich im Bereich der Kinderrechte zurückzulehnen“, so Schaunig-Kandut. Vor zehn Jahren sei durch das Österreichische Parlament die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet worden, dennoch gebe es in Österreich Familien, die unter der Armutsgrenze leben - das betreffe die Kinder am stärksten.

Außerdem würden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Schubhaft genommen. Ferner seien Kinder ohne Mitsprachemöglichkeiten bei Entscheidungen, die ihr Leben und ihre Zukunft betreffen. Kinder und Jugendliche seien täglich Opfer von Gewalt und Missbrauch. Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache oder Kinder mit Behinderung würden diskriminiert werden und Chancenungleichheit bestehe zwischen Mädchen und Jungen.
 
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