Innsbruck (rms) - Seit Mai 2000 ist. Dr. Irena Lipowicz Botschafterin der Republik Polen in Österreich.
Bevor die Universitätsprofessorin im nächsten Jahr den Lehrstuhl an der katholischen Universität
Warschau übernimmt, war es ihr "ein besonderes Anliegen im letzten
Die beiden Vizebürgermeister Dr. Michael Bielowski und DI Eugen Sprenger, Botschafterin Irena Lipowicz, Bgm
Hilde Zach und Honorarkonsul Siegfried Resl (v.l.n.r.)
Foto: Rathaus/Medienservice/ Gerd Andreaus |
Jahr meiner diplomatischen Tätigkeit Tirol und Innsbruck im speziellen zu besuchen". Im Gespräch
mit Bürgermeisterin Hilde Zach und den beiden Vizebürgermeistern Dr. Michael Bielowski und DI Eugen Sprenger
am Mittwoch (19. 11.) ergaben sich viele Ansatzpunkte für eine verstärkte
Zusammenarbeit. Danzig, Ostsee, die Masuren oder Pommern: Aus dem "Kontrastprogamm" Seebäder, Flachland
und Tiroler Bergwelt könnten sich interessante Perspektiven im Tourismusbereich ergeben. Eine "Studienreise
der Stadtpolitik mit Lokalaugenschein" und direkte Gespräche auf Tourismusebene wurden ins Auge gefasst.
"Hier sollen die Profis zu Ort kommen", meint Bgm. Hilde Zach.
Ein besondere Anliegen der Botschafterin galt der Betreuung und Sanierung der zahlreichen Kriegsgräber in
Galizien aus dem 1. Weltkrieg: Allein in der Region Tarnov befinden sich an die 60 Friedhöfe, in denen k.u.
k.Soldeten begraben sind: "Eine Aufgabe, die völkerverbindend sein kann und das gegenseitige Verständnis
fördert." Gedacht ist an eine Partnerschaft, in der Tirol, Innsbruck oder eine Institution eine Partnerschaft
für die Sanierung und Betreuung übernimmt. "Es geht nicht nur um Sanierungen. Es könnte sich
ein Jugend- und Studentenprojekt entwickeln, eine Begegnung der Jugend mit der Geschichte und einem anderen Volk",
sieht Botschafterin Lipowicz die Patenschaft vor allem als Friedenswerk und eine Aufarbeitung der Geschichte. Ein
erster Schritt in diese Richtung wurde bereits gemacht. In der Nähe von Przemysl (ein Stadt fast so groß
wie Innsbruck) wurden im Vorjahr von Tiroler Kaiserschützen Gräber instandgesetzt. "Ein Grabstein
mit der Aufschrift "Allen Gefallenen zum Gedenken" wurde von der Stadt Innsbruck gespendet", kann
Vizebgm. DI Eugen Sprenger berichten: "Die Patenschaft hat übrigens das polnische Militär übernommen!"
Interesse zeigte die Juristin und Verfassungsexpertin an der Tiroler Transitproblematik: "Für Polen ein
aktuellen Thema, das wir sorgfältig beobachten." Nach dem EU-Beitritt im Mai gilt für Polen ebenfalls
der freie Warenverkehr. Vor allem zwischen Russland und Deutschland hat der Waren- und damit LKW-Verkehr bereits
drastisch zugenommen- und das meistens über normale Landstraßen und enge Ortsdurchfahrten.
Ein Treffen Polen/Tirol will Honorarkonsul Siegfried Resl noch in diesem Advent in Innsbruck organisieren: "Ein
Treffen zwischen Freunden, begleitet von Folklore und informell - da können sich weitere Kontakte ergeben!
Für ihre diplomatische Profession hat sich Univ. Prof. Lipowicz übrigens ausdrücklich Österreich
gewünscht. "Auch wenn ich nah Warschau gehe, mein Herz wird in Österreich blieben!" Ein "Come-back"
nach Innsbruck hat sich die Botschafterin bereits vorgenommen. Die Einladung von Bürgermeisterin Hilde Zach
zu den Festwochen der Alten Musik wurde fix notiert! |