Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel berichtete am Montag (18. 11.) im
Pressefoyer über das von der Bundesregierung beschlossene Stabilitätsprogramm für die Jahre 2003
bis 2007. "Nach den Budgetbeschlüssen für 2003/2004 und inzwischen stabilen Wachstumsprognosen,
haben wir einen guten Überblick darüber, wo wir stehen", sagte Schüssel und wies auf eine aktuelle
Prognose des deutschen IFO-Institutes hin. Laut dieser Studie zeichnet sich für Österreich, Belgien und
Finnland eine überdurchschnittliche Erholung der wirtschaftlichen Situation ab. "Wir können jetzt
von dem Beginn einer Aufschwungphase sprechen. Wenn man das BIP betrachtet, so hatten wir in den Jahren 2002 und
2003 ein Wachstum, das 0,5 % über dem Durchschnitt der Euro-Zone liegt. Wir werden im nächsten Jahr ein
deutlich besseres Wachstum haben, das knapp an die 2 Prozentmarke kommen wird", so Schüssel. Es sei nun
wichtig, die Entlastung beginnend mit 1. Jänner 2004 sowie die Strukturreformen rasch voranzutreiben, so Schüssel
weiter.
Als weiteren positiven Wirtschaftsindikator nannte der Bundeskanzler die niedrige Inflationsrate Österreichs.
Diese betrug im Oktober 1 %. "Das ist ein ganz wichtiger Impuls vor allem für kleine Einkommen. Eine
niedrige Inflation nützt vor allem den sozial Schwachen", betonte der Bundeskanzler. "Es ist in
der jetzigen Verhandlungssituation mit den Sozialpartnern, der privaten Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor
ein Argument, eine gewisse Lohndisziplin zu zeigen. Von der niedrigen Inflationsrate profitieren auch die Bezieher
der Pensionen, denn Pensionen bis zum Medianeinkommens werden um 1,5 % erhöht", so Schüssel. "Wir
liegen mit unseren Maßnahmen richtig. Das inkludiert auch ein Lob an die Sozialpartner, denn die österreichischen
Gewerkschafter haben im internationalen Vergleich die Produktivitätszuwächse der Industrie nie vollständig
in einen Reallohnanstieg umgemünzt. Diese Einsicht ist eine Stärke der Österreicher", so Schüssel.
Der Bundeskanzler berichtete auch vom Beschluss der Bundesregierung, die Einsätze österreichischer UN-Soldaten
im Golan, in Georgien, Zypern und Bosnien-Herzegowina zu verlängern. |