Oberösterreich hat "Kupfermuckn", Walter und Cecilia Witzany sowie Projekt "RoSi-Rastplatz
für durchreisende Roma und Sinti" der Stadt Braunau ausgezeichnet
Linz (lk) - In Würdigung besonders herausragender Verdienste um die Wahrung und Durchsetzung der Menschenrechte
vergibt das Land Oberösterreich heuer zum achten Mal den Menschenrechtspreis, der mit 9.000 Euro (bisher 8.000
Euro) dotiert ist. Auf Antrag von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und über Vorschlag einer Jury hat
die Oö. Landesregierung in ihrer letzten Sitzung die Vergabe des Menschenrechtspreises 2003 an folgende Preisträger
beschlossen:
Straßenzeitung "Kupfermuckn" des Vereins ARGE für Obdachlose: Das Medium biete
als Sprachrohr für Randgruppen Betroffenen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu erzählen. Diese
Aktion bedeute die Stärkung des Selbstwertgefühls und die Möglichkeit zur Selbsthilfe für Wohnungslose
und für Menschen an und unter der Armutsgrenze. Menschen, die sonst hoffnungslos ausgegrenzt sind, eine Beschäftigung
und somit eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, sei ein wesentlicher Beitrag zur
Erhaltung der Menschenwürde, so die Jury in ihrer Begründung.
Walter Witzany und Cecilia Baldivieso de Witzany für ihre Projekte für Straßenkinder
in Bolivien: Walter Witzany und Cecilia Baldivieso de Witzany investieren einen Großteil ihrer Freizeit in
die Projekte des Kinderdorfes ALALAY am Stadtrand von La Paz und ein weiteres Kinderdorf in Santa Cruz. Das Geld
für den Bau wurde mit Hilfe vieler Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher gesammelt. Bisher
wurden mehr als 360 Kinder von der Straße geholt und es wurde ihnen die Chance auf Erziehung und ein menschenwürdiges
Leben gegeben. Unverschuldet in Not geratenen Kindern zu helfen und ihnen durch eine Wohnmöglichkeit oder
Ausbildung eine lebenswerte Zukunft in Aussicht zu stellen, sei ein besonderer Beitrag zur Wahrung der Menschenrechte,
so die Jurybegründung.
Projekt "RoSi - Rastplatz für durchreisende Roma und Sinti" der Stadtgemeinde Braunau:
Unter Beratung des Sinti-Vereines KETANI wurde 2002 unter Einsatz beträchtlicher Geldmittel der Stadt Braunau
ein geeigneter Rastplatz geschaffen, auf dem Roma und Sinti willkommen sind. Das aus Vertreterinnen und Vertretern
von Nichtregierungsorganisationen bestehende interkulturelle Netzwerk Roma und Sinti (RoSi) koordiniert im Auftrag
der Stadt den Aufenthalt von durchreisenden Gruppen. Information, Kontakt und bei Bedarf Konfliktregelung stehen
dabei im Vordergrund. Das Projekt gebe beiden Seiten die Möglichkeit, die jeweils andere Kultur- und Lebensweise
kennen zu lernen und trage somit wesentlich zur Verständigung und Konfliktbewältigung zwischen In- und
Ausländern bei, begründet die Jury ihren Vorschlag.
Von den insgesamt 9.000 Euro des Menschenrechtspreises 2003 gehen je 3.500 Euro an "Kupfermuckn" und
das Ehepaar Witzany, 2.000 Euro an das Projekt "RoSi".
Die Oö. Landesregierung hat darüber hinaus die bisherigen Mitglieder der Jury zur Vergabe des Menschenrechtspreises
des Landes Oberösterreich für die neue Legislaturperiode wieder bestellt. Folgende Jurymitglieder üben
diese Funktion daher weiterhin ehrenamtlich aus:
Landesamtsdirektor Dr. Eduard Pesendorfer, Land Oberösterreich (Vorsitz), Hofrat Prof. Dipl. Ing. Dr. Walther
Beck, Evangelischer Diakonieverein, LAbg. Anna Eisenrauch, OÖ. Hilfswerk, Dr. Dieter Gallistl, Caritas OÖ.,
Präsident LAbg.a.D. Leopold Pallwein-Prettner, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband OÖ.,
Elisabeth Rosenberger, Friedensgemeinde St. Ulrich bei Steyr, Mag. Walter Schmuckermair, Amnesty International,
Christian Schörkhuber, Volkshilfe OÖ., Dr. Peter Spieler, SOS-Menschenrechte |