Koren: Trotz eines Exportrückgangs in den ersten acht Monaten ist
für das Gesamtjahr wieder mit einer Erholung zu rechnen
Wien (pwk) - "Die nackten Zahlen der Exportstatistik für Nord- und Lateinamerika sind augenblicklich
zwar bewölkt", analysierte Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ,
bei der Pressekonferenz im Rahmen der Außenhandelstagung Nord- und Lateinamerika am Dienstag (18. 11.).
"Aber ich prognostiziere ein sonniges Frühjahr. Der im dritten und vierten Quartal einsetzende Wirtschaftsaufschwung
in den USA wird sich auch positiv auf die österreichischen Gesamtexporte nach Amerika auswirken."
Die österreichischen Ausfuhren nach Nord- und Lateinamerika sind in den ersten acht Monaten des laufenden
Jahres um 5,8% zurückgegangen. Mit einem Ausfuhrvolumen von 3,3 Mrd Euro stellen sie 6,5% aller österreichischen
Exporte. In einzelnen Ländern konnten aber satte Zuwächse verzeichnet werden - etwa nach Kanada (9,1%)
und Mexiko (8,7%). Venezuela (18,9%) und Argentinien (29,8%) geben nach den starken Einbrüchen des Vorjahres
wieder kräftige Lebenszeichen von sich und unsere Exporte in einige Länder Mittelamerikas und der Karibik
verzeichneten z.T. hohe Zuwachsraten (Belize, Guatemala, Kuba, Nicaragua). Der Anteil Lateinamerikas an den österreichischen
Exporten beträgt 0,8% und entspricht somit dem Anteil Kanadas alleine. Kanada ist einer jener Staaten der
Region, mit dem sich die bilateralen Handelsbeziehungen hervorragend entwickeln. Koren: "Kanada ist ein idealer
Testmarkt für den NAFTA-Raum, vor allem für die USA und die Exporte nach Kanada legten im Beobachtungszeitraum
um satte 9,1%zu." Die AWO setzt diesbezüglich auch besondere Schwerpunkte, um die Handelsbeziehungen
mit den NAFTA-Staaten (Kanada, USA, Mexiko) auszubauen. So findet morgen (Mittwoch) in der WKÖ ein NAFTA-Forum
"Automotive Industry" mit einem hochkarätigem Teilnehmerfeld statt - u.a. mit Karl Richter (Präsident
Automotive Group, Vizepräsident Leggett & Platt sowie Vice Chairman der APMA - Automotive Parts Manufacturers'
Association of Canada), Rafael Piñero (Generaldirektor Einkauf, Volkswagen de México) und Michael
Robinet (Vizepräsident Global Forecast Services, CSM Worldwide, Inc. CSM Worldwide).
Der Rückgang der Exporte in die USA um 6,7% in den ersten acht Monaten 2003 wird vom AWO-Chef nicht dramatisch
gesehen. Durch das Anziehen der Konjunktur in den Vereinigten Staaten im dritten und vierten Quartal ist bis Jahresende
mit einer Erholung der österreichischen US-Exporte zu rechnen und im kommenden Frühjahr sollte es wieder
stark aufwärts gehen.
Obwohl die Exporte zurückgegangen waren, blieb ein guter Handelsbilanzüberschuss bestehen. Auch die Wahl
Arnold Schwarzeneggers zum Gouverneur von Kalifornien kommt einem Imageschub für Österreich gleich, berichten
die drei WKÖ-Handelsdelegierten aus den USA. "Schwarzenegger hat Österreich auf die Landkarte gesetzt",
berichtet Hans-Christian Kügerl, Handelsdelegierter in Los Angeles: "Arnie killed the Kangaroo",
spielt Kügerl auf die Verwechslung Österreichs mit Australien in den USA an. Schwarzenegger werde zwar
keine österreichischen Produkte verkaufen, aber die Meinung geht in die Richtung, dass es in einem Land, das
einen Schwarzenegger hervorgebracht hat, vor tüchtigen Leuten nur so wimmeln müsse. Koren: "Und
davon profitieren österreichische Unternehmen schon jetzt. Wir bekommen immer mehr Anfragen." |