Bartenstein: Handel als zentraler Wirtschaftssektor
Wien (bmwa) - "Der Handel ist mit rund 500.000 Beschäftigten und rund 20.000 Lehrlingen
ein zentraler Wirtschaftssektor, für den in den letzten Jahren wichtige moderne Rahmenbedingungen wie die
Gewerbeordnung und die Ladenöffnungszeiten geschaffen wurden. Das seit August dieses Jahres geltende Öffnungszeitengesetz
ist ein Kompromiss zwischen maximaler Liberalisierung und Interessen der Handelsangestellten", sagte Wirtschafts-
und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Montag, (17. 11.) bei der Verleihung der
"Goldenen Waage - Oskar des Handels" im BA-CA-Oktogon an den Wiener Restaurantbesitzer Mario Plachutta,
die LGV Frischgemüse Wien reg.Gen.m.b.H und die Grazer Bäckerei Martin Auer. Es liege allerdings an den
Landeshauptleuten, den bundesgesetzlich eingeräumten Offenhalterahmen von Montag 6 Uhr früh bis Samstag
18 Uhr durch Verordnungen besser zu nützen. Bisherige Beobachtungen hätten gezeigt, dass die verlängerten
Öffnungszeiten auch angenommen werden, sobald sie sich herumgesprochen haben und auch innerhalb von Einkaufszonen
koordiniert sind.
Problemfälle Einkaufszentren - Nahversorgung - lebendige Ortskerne
Besondere Aufmerksamkeit werde der Tendenz zu weiteren Einkaufszentren bei wachsender Gefährdung der Nahversorgung
und wachsender Verödung der Ortszentren zu widmen sein, kündigte Bartenstein an. Schon jetzt gehöre
Österreich zu den Ländern mit der höchsten Konzentration im Einzelhandel, und die Tendenz gehe weiterhin
in Richtung Großflächen in Einkaufszentren in Stadtrandlagen. Die für die Nahversorgung und für
Menschen ohne Kraftfahrzeug wichtigen kleinen Verkaufsgeschäfte seien dadurch in ihrer Existenz bedroht, gewachsene
Ortskerne drohen ohne Handelsbetriebe zu veröden, warnte Bartenstein.
Um diese Gefahren zu mildern, plädierte der Minister für eine stärkere Beachtung der Kostenwahrheit
in der weiteren Planung der Handelslandschaft. Dies werden auch wichtige Themen für die nächsten Finanzausgleichsverhandlungen,
eventuell auch für die Finanzverfassung und den Konvent sein.
Bartenstein zeigte sich überzeugt, dass mit den Konjunkturbelebungspaketen, dem aktuellen Wachstumspaket und
vor allem auch mit der ersten Etappe der Steuerreform, die mit 1.1.2004 in Kraft tritt, wichtige Impulse zur Konjunkturbelebung,
zur Stärkung der Kaufkraft und damit zur Ankurbelung des Konsums geliefert werden. |