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AGES »Neu«: Österreichische Ernährungsagentur im Umstrukturierungsprozess |
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Url: Lebensmittelsicherheit verbessern und Kosteneffizienz steigern Wien (aiz.info) - Ein Jahr nach Gründung der "Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit" (AGES) präsentiert sich das Unternehmen in einer gänzlich neuen Organisationsform. Der wesentlichste formelle Punkt dabei ist, dass die insgesamt 18 ehemaligen Bundesuntersuchungsanstalten zu einem einzigen Verwaltungsapparat fusioniert wurden. "Wir wollen damit in einer gestrafften, aber auch gemeinsam verwobenen Organisationsform auftreten", erklärte einer der beiden Geschäftsführer der AGES, Bernhard Url, am Donnerstag (27. 11.) bei einem Pressegespräch. Durch diese Vernetzung könne man die Geschwindigkeit der Untersuchungen, der Weitergabe von Ergebnissen und insgesamt die Effizienz steigern. Damit will das Unternehmen zwei wesentliche Aufgaben erfüllen, die seine beiden Eigentümer, nämlich das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, gestellt haben, nämlich einerseits die Ernährungssicherheit in Österreich zu erhöhen beziehungsweise das Risiko zu minimieren und andererseits Kosten zu sparen. Weitreichende Umstrukturierungen zur Effizienzsteigerung Zusätzlich wurden die 18 ehemaligen Untersuchungsanstalten in vier strategische Bereiche, nämlich Landwirtschaft, Lebensmittel, Humanmedizin und Veterinärmedizin zusammengefasst. Die vorhandenen räumlichen Strukturen sollen besser genutzt werden, indem die 18 Standorte auf elf reduziert werden, wobei die bestehenden 1.100 Mitarbeiter der AGES erhalten bleiben sollen, sagte die zweite AGES-Geschäftsführerin, Christine Weber. Die hochapparativen und teuren analytischen Einrichtungen würden in 14 Kompetenzzentren zusammengelegt. "Wir wollen den maximalen Output erreichen", so Url. Durch den infolge von Pensionierungen stattfindenden natürlichen Personalabbau ist ein Effizienzzuwachs von 20% in den ersten drei Jahren vorgesehen. Insgesamt wolle man in die Nähe von 50% kommen, so der Geschäftsführer. AGES verdient pro Jahr EUR 24 Mio. durch privatwirtschaftliche Aktivitäten Insgesamt stehen der AGES jährlich rund EUR 80 Mio. zur Verfügung, wobei EUR 56 Mio. vom Bund aufgewendet werden und EUR 24 Mio. aus Einnahmen von privatwirtschaftlichen Aktivitäten stammen. Ein Drittel dieser Summe verdient die Agentur durch BSE-Tests, ein weiteres Drittel durch humanmedizinische Untersuchungen, die für Spitäler oder sonstige Gesundheitseinrichtungen durchgeführt werden und den Rest erzielt sie aus unseren Aktivitäten im Lebensmittel-, Landwirtschafts- und Veterinärbereich (BSE ausgenommen). Großer volkswirtschaftlicher Nutzen "Im Jahr 2002 wurden insgesamt 7.417 Salmonellenerkrankungen gemeldet, die Dunkelziffer ist sicherlich bedeutend höher. Unser Ziel ist es, mit Hilfe von Informations- und Aufklärungskampagnen sowie verstärkten Lebensmittelkontrollen die Zahl der ernährungsbedingten Infektionskrankheiten in den kommenden zehn Jahren zu halbieren", erklärte Url. Damit erreiche man nicht nur etwas für die Gesundheit der Menschen selbst, sondern erziele auch noch einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen. "Wir müssen auch von diesem Gedanken wegkommen, dass mehr Tests für eine größere Sicherheit stehen", so Url. Wesentlich sei es zu wissen, welche Analysen zielführend seien und was man suche sowie wann und wo man die Proben nehmen müsse. Strategische Bereichsleiter Auch wurden die neu eingesetzten strategischen Bereichsleiter der AGES vorgestellt. Leopold Girsch ist für die Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft zuständig, Fritz Polesny für das Betriebsmittelmanagement der Landwirtschaft, Harriet Dechant-Koller für den Lebensmittelsektor, Franz Allerberger leitet die Humanmedizin, Michael Schönbauer die Veterinärmedizin und Alfred Rammelmayr ist für den Bereich der Gemeinsamen Einrichtungen verantwortlich. Untersuchung des Ernährungszyklus "vom Boden bis zum Menschen" Das Besondere an der AGES sei - womit man sich auch vor einem europaweiten Vergleich nicht scheuen müsse -, dass man infolge der neuen Organisationsstruktur viel leichter fächerübergreifend die gesamte Ernährungskette untersuchen könne - "vom Boden bis zum Menschen", ein Gedanke, der mittlerweile bereits zu einem bekannten Slogan der AGES geworden ist. Information der Konsumenten verstärken "Mit der Bündelung der fachlichen Kompetenzen hat die AGES die österreichweit dichteste Konzentration an Ernährungs-Know-how entlang der Lebensmittelkette", erklärte Url stolz. Die verstärkt betriebene fachliche Informationstätigkeit zwischen den verschiedensten Akteuren soll dazu beitragen, dass man das begründete Vertrauen der Konsumenten in die österreichischen Nahrungsmittel sichert und ausbaut. Da die AGES ja an der Quelle der Information sitze und auch ständig mit Ländern und Ministerien zusammenarbeitet, wird darüber nachgedacht, mittelfristig eine Art "Service-Center" für die aus verschiedensten Anlässen besorgte Bevölkerung zu schaffen. "Oft ist der Öffentlichkeit gar nicht bewusst, wo wir überall mitwirken und unser Wissen sowie unsere Kompetenz beisteuern. Leider steht nicht überall AGES darauf, wo AGES drinnen ist", so Weber. Für 2004 wird jedenfalls erst einmal ein neues, modernes Internet-Portal geschaffen. "Im Jahr 2007 soll die neue AGES so gut wie fertig sein. Wir befinden uns derzeit in einem Umbauprozess und appellieren an alle, etwas Geduld mit uns zu haben, es wird sich sicherlich lohnen", versprach Url. |
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