Erfolge 2003 - Die Erfolgskampagne der Wirtschaftskammer Österreich
Wien (wko) - Auf internationaler Ebene haben die Wirtschaftskammern einen wichtigen Erfolg erzielt
und eine Bedrohung für die heimischen Klein- und Mittelbetriebe abgewendet. Wäre es nach den USA gegangen,
hätten die "Basel II"-Kreditrichtlinien den Zugang zu Unternehmenskrediten für Klein - und
Mittelbetriebe enorm erschwert - bis hin zur Existenzbedrohung. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl
hat als Präsident der europäischen Wirtschaftskammern Eurochambres die Notbremse gezogen. Mit Erfolg.
In direkten Verhandlungen mit dem Vorsitzenden des Baseler Ausschusses konnten die Basel II-Kreditrichtlinien entschärft
werden. Unternehmenskredite bis zu 1 Mio. Euro werden als Privatkredit eingestuft. Davon profitieren mehr als 90%
der österreichischen Unternehmen.
Ursprünglich hatten die USA mit den Basel II-Kreditrichtlinien versucht, ihre Standards für Kreditvergabe
und Bonitätsbewertung in der EU durchzusetzen - ohne Rücksicht auf die europäische Betriebsgrößen-
und Kreditstruktur. Die Folge wäre eine Verteuerung der Kredite für kleine und mittlere Unternehmen gewesen.
Für die Betroffenen hätte das verheerende Auswirkungen gehabt, denn 44% unserer Betriebe haben kein oder
negatives Eigenkapital; 65% der Klein- und Mittelbetriebe greifen auf Finanzierung durch Banken zurück. Der
EU-Durchschnitt liegt bei 46%, in den USA sind es unter 20%. Vor allem Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern
wären dabei unter die Räder gekommen, denn von ihnen haben in Österreich sogar 53% kein oder ein
negatives Eigenkapital.
Der Verhandlungserfolg der Wirtschaftskammer darf jetzt aber nicht zu Sorglosigkeit führen. Jeder Selbständige
sollte gemeinsam mit seinem Kreditinstitut oder mit einem Unternehmensberater rechtzeitig seine Bonität prüfen
und gegebenenfalls nach Wegen zur Verbesserung suchen.
Weitere Informationen zum Thema Basel II und der WKO- Erfolgskampagne 2003 erhalten sie auf der neuen Infoplattform:
http://wko.at/erfolge2003 |