Bei den Akademietagen begeben sich Spezialisten auf akademisches Neuland
Witten/Herdecke (alphagalileo) - Ein Allgemeinmediziner macht sich Gedanken über die Bedeutung
der Pfalzen im Wirtschaftsgefüge Karls des Großen. Eine Biologin beleuchtet die Rezeption des Mittelalters
im viktorianischen England. Ein Zahnarzt geht der Frage nach, ob die Verfassung der USA noch zeitgemäß
ist. Passt das zusammen? An der Universität Witten/Herdecke schon. Hier muss jeder, der Doktor oder Privatdozent
werden will, im Rahmen des Prüfungsverfahrens auch ein Thema bearbeiten, das nicht zu seiner Spezialdisziplin
gehört. Die Ergebnisse werden auf den kommenden Akademietagen öffentlich vorgestellt: am 28. und 29.
November sowie am 5. Dezember 2003.
Für eine Promotion oder Habilitation an der Universität Witten/Herdecke reichen die herkömmlichen
Prüfungsanforderungen nicht aus. Es kommt noch eine weitere hinzu: der so genannte Akademiediskurs, der in
dieser Form in der deutschen Hochschullandschaft nach wie vor einmalig ist. Die Akademiediskurse bestehen aus einem
Vortrag inklusive Diskussion. Bei den jetzigen Akademietagen werden 30 Doktoranden und eine Habilitandin über
Themen referieren, die jenseits ihres Fachgebietes liegen oder einen fachübergreifenden Ansatz haben.
Die Beschäftigung mit künstlerischen und wissenschaftlichen Inhalten, die das eigene Fachgebiet übersteigen
und ergänzen, gehört zu den wesentlichen Merkmalen der akademischen Ausbildung in Witten. Und auch die
Wissenschaftler, die nach ihrem Studium eine Promotion oder Habilitation anstreben, müssen beweisen, dass
ein möglichst breiter Bildungsbegriff für sie kein Fremdwort ist. Die Vorträge, die höchstens
30 Minuten dauern dürfen, sollen allgemeinverständlich und gleichwohl wissenschaftlich fundiert sein.
Sie stehen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen und beginnen an den folgenden Terminen jeweils
um 8.00 Uhr:
- 28.11.2003 im Richtersaal, Stockumer Str. 10, Gebäude der Biowissenschaften
- 29.11. 2003 im Großen Hörsaal, Alfred-Herrhausen-Str. 50, Campus
- 5.12.2003 im Großen Hörsaal, Alfred-Herrhausen-Str. 50, Campus |