Laun zu »Humanae Vitae«: Papst Paul VI. vom Heiligen Geist geleitet  

erstellt am
27. 11. 03

Über menschengerechte Sexualität und die berühmte Enzyklika von 1968 sprach der Salzburger Weihbischof Andreas Laun am Dienstag in Graz
Graz (kath.net) - “Die heutige Menschheit ist inzwischen auf bei den Extrempunkten der Moral angekommen. Das ganze ist fast nicht mehr steigerbar.“ Das sagte der Salzburger Weihbischof und Moraltheologe Andreas Laun im Rahmen der „Kroisegger Gespräche“ am Dienstagabend (25. 11.) in Graz. Laun sprach vor einem überwiegend jugendlichen Publikum zum Thema „Menschengerechte Sexualität - Neue Aspekte von Humanae Vitae“.
Der Moraltheologe betonte, es sei wichtig, die kirchlichen Aspekte der Ehe- und Sexualmoral zuerst positiv zu erklären und das „darum nicht“ erst anschließend zu ergänzen. Kritisch äußerte sich Laun zum heute auch in Teilen der Kirchen still akzeptierten Zusammenleben vor der Ehe. Dies sei „für das kirchliche Leben sehr schlimm. Durch diese stille Akzeptanz entsteht ein gestörtes Verhältnis zur Kirche.“ Als Ziel solle erstrebt werden, „rein in die Ehe zu gehen, auch wenn es heute völlig unpopulär ist“, meinte der Salzburger Weihbischof.

Bezugnehmend auf die heute weitverbreitete Lebensfeindlichkeit erinnerte der Moraltheologe daran, dass eine katholische Ehe auf jeden Fall „offen für das Leben“ sein müsse. Die Enzyklika „Humanae Vitae“ habe einen Proteststurm ausgelöst, erinnerte Laun. „Ich bin heute überzeugt, dass Papst Paul VI. damals vom Heiligen Geist geleitet worden ist. Was wir heute noch brauchen, ist eine gute Begründung.“

In Anspielung auf die nicht wenigen Theologen, die die Enzyklika ablehnten, verwies der Salzburger Weihbischof auf diejenigen Menschen, welche die in „Humane Vitae“ vorgestellten Werte lebten. „Am schönsten sind für mich die Erfahrungen von denen, die das leben, denn die Erfahrung schlägt die Theorie.“ Laun erinnerte an Statistiken, die deutlich gezeigt hätten, dass bei „Humane-Vitae“-Ehen die Scheidungsrate mit zwei Prozent äußerst niedrig ist. Am Ende des Vortrags kündigte der Bischof an, dass er für 2004 ein neues Buch über die Enzyklika „Humanae Vitae“ plant.
 
zurück