Kanalsanierung ohne Bagger und tiefe Gräben  

erstellt am
27. 11. 03

Kanalsanierung im Kufsteiner Stadtgebiet geschieht fast unter »Ausschluss der Öffentlichkeit«
Kufstein (stadtwerke) -
Die Stadtwerke Kufstein starteten vergangene Woche mit der Kanalsanierung direkt im Stadtzentrum. Noch vor wenigen Jahren wäre dieses Vorhaben vor allem für den fließenden Verkehr mit massiven Beeinträchtigungen verbunden gewesen. Mit Hilfe eines innovativen Verfahrens werden diese Arbeiten nun wesentlich rascher, kostengünstiger und ohne Verkehrsbehinderungen durchgeführt.


Foto: Stadtwerke Kufstein

Wie allerorts, nagt natürlich auch am Kufsteiner Kanalsystem der Zahn der Zeit. Um böse Überraschungen oder aufwändige Instandsetzungen von vornherein auszuschalten, wird das 50 km lange System der Stadt Kufstein regelmäßig gewartet.

Derzeit wird um 450.000 Euro das 3,5 km lange Kanalsystem im Bereich Kienberg und Mitterndorf saniert. Wer jetzt allerdings tiefe Gräben ziehende Bagger und daraus resultierend massive Verkehrsbehinderungen befürchtet, kann beruhigt werden. Lediglich ein Gerüst und ein bis zwei Lkw der ausführenden Wiener Firma Insituform wird von den Passanten wahrgenommen.

Dieses Verfahren wird seit über 30 Jahren weltweit erfolgreich eingesetzt. Unter Wasserdruck wird dabei ein maßgefertigter Schlauch in die Sanierungsstrecke gestülpt. Durch Wärmezufuhr wird schließlich der Schlauch innerhalb weniger Stunden zum fertigen Rohr ausgehärtet. Danach kommt eine videogesteuerte Fräse zum Einsatz und fräst die Anschlussöffnungen frei.

Ing. Roland Waldhör, bei den Kufsteiner Stadtwerken für Fernwärme das Wasser- und Kanalnetz zuständig, erklärt: "Dieses Verfahren bringt eine massive Zeit- und Kostenersparnis. Beim herkömmlichen Sanierungsverfahren wären dafür ein bis zwei Jahre notwendig gewesen. Jetzt bewältigt der Arbeitstrupp die Sanierung im Stadtzentrum innerhalb von nur einem Monat."
 
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