Kanalsanierung im Kufsteiner Stadtgebiet geschieht fast unter »Ausschluss der Öffentlichkeit«
Kufstein (stadtwerke) - Die Stadtwerke Kufstein starteten vergangene Woche mit der Kanalsanierung direkt
im Stadtzentrum. Noch vor wenigen Jahren wäre dieses Vorhaben vor allem für den fließenden Verkehr
mit massiven Beeinträchtigungen verbunden gewesen. Mit Hilfe eines innovativen Verfahrens werden diese Arbeiten
nun wesentlich rascher, kostengünstiger und ohne Verkehrsbehinderungen durchgeführt.
Foto: Stadtwerke Kufstein |
Wie allerorts, nagt natürlich auch am Kufsteiner Kanalsystem der Zahn der Zeit. Um böse Überraschungen
oder aufwändige Instandsetzungen von vornherein auszuschalten, wird das 50 km lange System der Stadt Kufstein
regelmäßig gewartet.
Derzeit wird um 450.000 Euro das 3,5 km lange Kanalsystem im Bereich Kienberg und Mitterndorf saniert. Wer jetzt
allerdings tiefe Gräben ziehende Bagger und daraus resultierend massive Verkehrsbehinderungen befürchtet,
kann beruhigt werden. Lediglich ein Gerüst und ein bis zwei Lkw der ausführenden Wiener Firma Insituform
wird von den Passanten wahrgenommen.
Dieses Verfahren wird seit über 30 Jahren weltweit erfolgreich eingesetzt. Unter Wasserdruck wird dabei ein
maßgefertigter Schlauch in die Sanierungsstrecke gestülpt. Durch Wärmezufuhr wird schließlich
der Schlauch innerhalb weniger Stunden zum fertigen Rohr ausgehärtet. Danach kommt eine videogesteuerte Fräse
zum Einsatz und fräst die Anschlussöffnungen frei.
Ing. Roland Waldhör, bei den Kufsteiner Stadtwerken für Fernwärme das Wasser- und Kanalnetz zuständig,
erklärt: "Dieses Verfahren bringt eine massive Zeit- und Kostenersparnis. Beim herkömmlichen Sanierungsverfahren
wären dafür ein bis zwei Jahre notwendig gewesen. Jetzt bewältigt der Arbeitstrupp die Sanierung
im Stadtzentrum innerhalb von nur einem Monat." |