Fremdenführer für die Westentasche  

erstellt am
27. 11. 03

IT-Unternehmen der Landesinitiative Cluster Digitale Medien haben Prototyp für kabelloses Internet in der Altstadt entwickelt
Salzburg (lk) - Ein in dieser Form einzigartiges touristisches Service haben fünf Salzburger IT-Unternehmen aus der Landesinitiative Cluster Digitale Medien entwickelt. Per kabellosem Internet können Anwender über mobile Endgeräte punktgenau touristische Informationen abfragen. Der Fremdenführer für die Westentasche wird damit Realität. Ein Testversuch läuft bereits erfolgreich auf dem Mozartplatz in der Salzburger Altstadt.

Wissenswertes zum Mozart-Denkmal für japanische Touristen
Das Funktionsprinzip von WLANd Salzburg, so der Titel des Projekts, illustriert folgendes Szenario: Ehepaar Seyo aus Tokio spaziert über den Mozartplatz. Die beiden betrachten das Mozart-Denkmal und wollen mehr Informationen darüber erhalten. Im Hotel haben sie sich einen mobilen Computer ausgeborgt, der ihren Standort genau lokalisiert. Die Tourismus-Applikation weiß also, welches Kulturobjekt für sie interessant ist und bietet Wissenswertes über das Mozart-Denkmal an. Auf diese Weise erhält das Ehepaar Seyo Informationen über verschiedenste wichtige Kulturgüter in der Salzburger Altstadt.

Rückgrat des Pilotprojekts ist ein Wireless LAN, ein lokales Internet-Funknetzwerk. Eine Funkstation im Internet-Cafe Cybar am Salzburger Mozartplatz stellt den kabellosen Zugang ins Internet in einem Umkreis von etwa 100 Metern bereit. Mit einem mobilen Endgerät, wie z.B. einem handlichen Personal Digital Assistant (PDA) oder einem Notebook, können Anwender touristische oder auch gastronomische Information zu ihrem jeweiligen Standort abrufen. „Mit der Lösung ist es zum Beispiel möglich, Touristen auf den Spuren von Mozart durch die Stadt zu führen“, so Christoph Graul, Geschäftsstellenleiter des Projektpartners WIGeoGIS Salzburg.

Erfolgreiche Landesinitiative
Das Projekt ist durch die Kooperation von Mitgliedsunternehmen in der Landesinitiative Cluster Digitale Medien von Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl entstanden. Cluster-Manager Dkfm. Christoph Hottes: „WLANd Salzburg ist ein Musterbeispiel dafür, wie durch firmenübergreifende Kooperation innovative Produktentwicklungen entstehen können.“ Bislang hat der Mediencluster mehr als 40mal die Zusammenarbeit zwischen Betrieben aktiv unterstützt. Darüber hinaus wird das Projekt WLANd Salzburg auch durch die Schwerpunktförderung „Unternehmenskooperationen und -netzwerke“ des Salzburger Strukturverbesserungsfonds mitfinanziert.

Service für Kongressteilnehmer
WLANd Salzburg kann aber noch mehr. Durch diese Lösung wäre es für Kongressteilnehmer jederzeit möglich, auch um drei Uhr nachts das nächstmögliche offene Restaurant zu finden, das Salzburger Nockerl serviert. Eine Demo-Version auf der eigens für das Projekt eingerichteten Website www.wland.at zeigt die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten.

Im Prinzip steht der kommerziellen Verwertung des Projekts nichts mehr im Wege. Der Prototyp ist fertig, das Business-Modell steht. Eine Bedarfsanalyse unter Gewerbetreibenden und Touristen in der Salzburg Altstadt hat gezeigt, dass es eine starke Nachfrage nach einer Lösung wie WLANd gibt. Was jetzt noch fehlt ist allein ein Investor.
 
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