Schausberger überreichte Helga Rabl-Stadler das Österreichische
Ehrenzkreuz für Wissenschaft und Kunst
Salzburg (lk) - Die Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an Dr. Helga
Rabl-Stadler durch den Bundespräsidenten sei nicht nur eine Würdigung herausragender Leistungen für
die Salzburger Festspiele, die Kultur und die Hochkultur in Salzburg, sondern auch eine Anerkennung für große
Verdinest um Österreich und seine Kultur. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger bei der Überreichung
der Auszeichnung an die Präsidentin der Salzburger Festspiele am Mittwoch (26. 11.).
Schon als Präsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer habe Dr. Rabl-Stalder immer die Bedeutung der Salzburger
Festspiele für die Salzburger Wirtschaft erkannt und betont. Am 26. Jänner 1995 bekamen, so Schausberger,
die Salzburger Festspiele nicht nur die 1. Präsidentin ihrer Geschichte, sondern auch eine in der Wirtschaft
höchst angesehene Persönlichkeit mit starker Salzburger Verwurzelung und eine gestandene Unternehmerin
mit einer angeborenen intensiven Beziehung zwischen Kultur und Wirtschaft als Spitzenfunktionärin. Mit vollem
Einsatz habe Präsidentin Helga Rabl-Stadler den Reformkurs der Festspiele mit ihren Kollegen im Direktorium
fortgesetzt und dabei federführend auch einige mutige, wichtige und auch schmerzhafte Entscheidungen getroffen.
Mit großem Verhandlungsgeschick und weiblichem Charme verstehe sie es stets, auch in heiklen Phasen sanft
einzuwirken und so die Verhandlungen immer zu einem guten Ende zu führen. Auch das gewonnene Vertrauen und
die guten Kontakte zu allen wichtigen Festspielkünstlern haben schließlich den Salzburger Festspielen
einen weit über die Grenzen unseres Landes hinausgehenden Aufschwung ermöglicht.
Die Salzburger Festspiele seien für die Weltgeltung Salzburgs von entscheidender Bedeutung. Die Salzburger
Festspiele haben die große Aufgabe, das gebotene aktuelle Kunst- und Gedankenspektrum auf höchstmöglichem
Niveau und im Einklang mit der eigenen Tradition zu halten. Dabei sei auch auf die eigene Unverwechselbarkeit zu
achten und es gelte auch, die Salzburger Note und Kompetenz sicherzustellen. Deshalb muss im Festspiel-Direktorium
auch immer personell das Salzburger Element vertreten sein, betonte Dr. Schausberger.
Auch die Wirtschaftskraft der Festspiele sei unbestritten und nachweisbar. Die Festspiele seien in den Sommermonaten
mit bis zu 3.500 Mitwirkenden der größte Arbeitgeber im Land Salzburg. Die wirtschaftlichen Effekte
liegen bei rund 170 Millionen Euro, jeder Festspielgast gibt laut einer heurigen Studie pro Tag 222 Euro aus, drei
Viertel aller Festspielgäste sind Stammgäste, die im Durchschnitt 7,3 Tage in Salzburg bleiben. Somit
komme es durch die Festspiele zu rund 283.000 Übernachtungen, sagte der Landeshauptmann.
Ganz besonders erfreulich sei, dass die Festspiele in dieser Saison das beste Ergebnis der Geschichte erzielt haben.
Insgesamt kamen heuer um 12.000 Besucher mehr als noch im Vorjahr. Und besonders bedeutend sei auch, dass das Festspielpublikum
immer internationaler wird; heuer kamen ja Gäste aus 63 Ländern, darunter aus 31 Ländern außerhalb
Europas.
Diese Erfolge der Salzburger Festspiele beruhen auf der Arbeit eines großen Teams. Mit Prof. Dr. Peter Ruzicka
und Dr. Gerbert Schweighofer sei ein professionelles Direktorium am Werk, das es geschafft habe, die Salzburger
Festspiele aus der Ära Mortier in eine neue Salzburger Ära zu führen. Es sei ein vorrangiges Ziel,
die Salzburger Festspiele auf eine grundsolide Finanzbasis zu stellen. Die hervorragenden Kontakte von Helga Rabl-Stadler
in viele Richtungen – Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, etc. – haben den Salzburger Festspielen Millionen Euro
eingebracht. Die Präsidentin habe Mäzene gefunden, die die Festspiele großzügig unterstützen.
Sie habe neue Sponsoren wie UNIQA gebracht und bereits dienstältere dazu bewogen, weiter in Salzburg zu bleiben.
Es sei höchst erfreulich, dass die Firma Nestle, die bereits seit 1992 als Hauptsponsor fungiert, erst vergangene
Woche das Sponsoring mit den Salzburger Festspielen um weitere drei Jahre bis 2007 verlängert hat.
„Salzburg und den Salzburger Festspielen stehen aber auch viele weitere Herausforderungen bevor. Ich denke hierbei
nur an das Mozart-Jahr 2006 und den Umbau des Kleinen Festspielhauses in ein Haus für Mozart. Diese Investitionen,
die wir hier tätigen, sind für die Zukunft von Stadt und Land Salzburg von unschätzbarem Wert“,
sagte Landeshauptmann Dr. Schausberger abschließend.
LEBENSLAUF
Geburtsdatum:
2. Juni 1948 in Salzburg
Ausbildung:
Matura am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg
Jus-Studium; 1970 Promotion
Berufslaufbahn:
1970-1974: Lehrredaktion in „Die Presse“ bzw. „Wochenpresse“ (jeweils Ressort Wirtschaft und Innenpolitik)
1974-1978: Innenpolitische Kolumnistin beim „Kurier“
1978-1983: Prokuristin der Fa. Modehaus Resmann
seit 1983: Eigentümerin und Gesellschafterin des renommierten Modehauses Resmann
Weitere Funktionen:
1980-1985: Mitglied des WIFI-Kuratoriums
1983-1990
sowie 1994: ÖVP-Abgeordnete zum Nationalrat
ab 1986: Landesobmann-Stv. des Österreichischen Wirtschaftsbundes
1988-1995: Präsidentin des Wirtschaftsbundes
1989-1993: Vizepräsidentin des Österreichischen Wirtschaftsbundes
1985-1988: Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Salzburg
1988-1994: Präsidentin der Wirtschaftskammer Salzburg
1991-1994: ÖVP-Bundesparteiobmann-Stellvertreterin
Salzburger Festspiele:
1993-1995: Kuratoriumsmitglied der Salzburger Festspiele
seit 1995: Mitglied des Direktoriums und Präsidentin der Salzburger Festspiele |