Wasser-Kompetenz im Donauraum weiterentwickeln  

erstellt am
26. 11. 03

Lebensministerium und die Stadt Wien blicken in die WasserZukunft
Wien (bmlfuw) - Österreich kann im Gegensatz zu vielen Ländern der Welt auf eine maximale Versorgungssicherheit bauen. Diese günstige Situation ist auf eine nachhaltige Wasserpolitik zurückzuführen, die in Österreich eine lange Tradition besitzt, jedoch auch in Zukunft abzusichern ist. Deshalb ist es wichtig, dass Zukunftsperspektiven mit der Bevölkerung in ganz Österreich diskutiert werden. Das wurde in den in jedem Bundesland stattfindenden WasserZukunftskonferenzen realisiert. Diese Konferenzserie zum "Jahr des Wassers" wird mit der Konferenz am Dienstag (25. 11.) in Wien erfolgreich abgeschlossen. Auf politischer Ebene sind die Eckpunkte für eine gute WasserZukunft Österreichs in die rot-weiß-rote Wassercharta eingeflossen. In zehn Punkten sind darin die Ziele zusammen gefasst, die Österreich in den nächsten Jahren verfolgen sollte. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll im Rahmen einer Pressekonferenz zur "WasserZukunft Wien". Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Häupl: "Mit der Gründung der IAWD (Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Donaueinzugsbereich) hat die Stadt Wien vor 10 Jahren eine Initiative im Donauraum gesetzt, deren hohe Wertigkeit, besonders im Hinblick auf die EU-Osterweiterung, sich auch durch die Zusammenarbeit mit dem Weltverband IWA (International Water Association) bestätigt und zur Zuerkennung des IWA-Weltkongresses 2008 in Wien geführt hat." Dies teilen das Lebensministerium und die Stadt Wien mit.

Österreich ist das "Wasserschloss" Europas. 99 % der Bevölkerung werden mit Quell- und Grundwasser versorgt. Dies ist eine weltweit einzigartige Situation. Lediglich 3 % des Wasserdargebots werden derzeit genutzt. 86 % der Bevölkerung sind an öffentliche Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. 87 % der Fließgewässer weisen Güteklasse II (2001) oder sogar besser auf, 1998 waren dies nur 81 %. Alle Seen haben Badewasserqualität.

Um diese "Poleposition" auch in Zukunft absichern zu können, sind wir auf vielen Ebenen gefordert. Neben den notwendigen legistischen Weichenstellungen, die mit der im Juli im Parlament beschlossenen Wasserrechtsnovelle gelegt wurden, sind die Steigerung der Wertschätzung des Wassers in der Bevölkerung und die Sichtbarmachung der Bedeutung der (Über)lebensressource zentrale Herausforderungen der nächsten Jahre. Die österreichische

Bevölkerung ist verstärkt in die WasserZukunft einzubeziehen. "Alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes sollen die Chance haben, ihre Ideen einzubringen", so Umweltminister Josef Pröll zur Frage der Öffentlichkeitsbeteiligung in Österreich. Im "Jahr des Wassers 2003" werden durch die vielen Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung und das reichhaltige Informations- und Aktionsprogramm dazu hervorragende Grundlagen geschaffen.
Eine aktive Rolle spielt Österreich auch im Donauraum. So war Österreich maßgeblich am Zustandekommen des Donauschutzübereinkommens beteiligt. Es ist DIE Plattform für die wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit der Donaustaaten. Österreich übt seine Schlüsselrolle in der Weitergabe seines Know-hows in bezug auf die Wasserrahmenrichtlinie, in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und in Twinningprojekten, in denen die Beitrittskandidaten auf die EU-Mitgliedschaft vorbereitet werden sollen, engagiert aus.

Am 24. Oktober 1993 startete von Wien aus die Initiative zur Zusammenarbeit der Trinkwasserwirtschaft im Donaueinzugsbereich, mit der Gründung der IAWD. Wasserexpert/innen aus den Donauländern setzten sich zum Ziel, die bereits erfolgreiche Kooperation der Wasserwerke im Einzugsgebiet des Rheins nun auch im Bereich der Donau möglich zu machen.

IWA-Weltkongress 2008 in Wien
Die Zusammenführung der Fachleute der Trinkwasserwirtschaft im Donauraum unter der Führung der IAWD brachte auch weltweite Anerkennung.

Die International Water Association hat daher den Donauraum für die kommenden fünf Jahre als Hauptzielgebiet ihrer Aktivitäten ausgewählt. Seminare, Workshops und Konferenzen werden den Know-how-Austausch verstärken und als Abschluss wird 2008 der IWA-Weltkongress in Wien stattfinden, zu dem 3000 Wasserexpert/innen erwartet werden.

Die IWA entstand im Jahr 2000 aus der Zusammenführung zweier Weltverbände IWSA (Wasserversorgung) und IAWQ (Wasserentsorgung). Alle zwei Jahre findet jeweils auf einem anderen Kontinent ein IWA-Weltkongress statt. Die Bundeshauptstadt steht in einer Reihe mit Melbourne 2003, Marakesch 2004 und Peking 2006. Nach Österreich wird der Weltkongress auf dem amerikanischen Kontinent durchgeführt.

Basis für diese Aktivitäten ist weiterhin die volle nationale Verfügungsgewalt über unser Wasser. Dies ist durch die Einstimmigkeit auf EU-Ebene abgesichert und nimmt der oftmals geschürten Sorge der Bevölkerung, dass unser Wasser gegen unseren Willen ins Ausland verkauft wird, den Wind aus den Segeln. Gleichzeitig wendet sich Pröll gegen eine Politik, die Ängste schürt. "Wasser ist zu kostbar, als dass es dazu benutzt wird, um in der Öffentlichkeit Angstmache zu betreiben, dagegen trete ich in aller Entschiedenheit auf. Österreichisches Wasser ist glasklar und bleibt rot-weiss-rot!"
 
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