Lebensministerium und die Stadt Wien blicken in die WasserZukunft
Wien (bmlfuw) - Österreich kann im Gegensatz zu vielen Ländern der Welt auf eine maximale
Versorgungssicherheit bauen. Diese günstige Situation ist auf eine nachhaltige Wasserpolitik zurückzuführen,
die in Österreich eine lange Tradition besitzt, jedoch auch in Zukunft abzusichern ist. Deshalb ist es wichtig,
dass Zukunftsperspektiven mit der Bevölkerung in ganz Österreich diskutiert werden. Das wurde in den
in jedem Bundesland stattfindenden WasserZukunftskonferenzen realisiert. Diese Konferenzserie zum "Jahr des
Wassers" wird mit der Konferenz am Dienstag (25. 11.) in Wien erfolgreich
abgeschlossen. Auf politischer Ebene sind die Eckpunkte für eine gute WasserZukunft Österreichs in die
rot-weiß-rote Wassercharta eingeflossen. In zehn Punkten sind darin die Ziele zusammen gefasst, die Österreich
in den nächsten Jahren verfolgen sollte. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll im Rahmen einer
Pressekonferenz zur "WasserZukunft Wien". Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Häupl:
"Mit der Gründung der IAWD (Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Donaueinzugsbereich)
hat die Stadt Wien vor 10 Jahren eine Initiative im Donauraum gesetzt, deren hohe Wertigkeit, besonders im Hinblick
auf die EU-Osterweiterung, sich auch durch die Zusammenarbeit mit dem Weltverband IWA (International Water Association)
bestätigt und zur Zuerkennung des IWA-Weltkongresses 2008 in Wien geführt hat." Dies teilen das
Lebensministerium und die Stadt Wien mit.
Österreich ist das "Wasserschloss" Europas. 99 % der Bevölkerung werden mit Quell- und Grundwasser
versorgt. Dies ist eine weltweit einzigartige Situation. Lediglich 3 % des Wasserdargebots werden derzeit genutzt.
86 % der Bevölkerung sind an öffentliche Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. 87 % der Fließgewässer
weisen Güteklasse II (2001) oder sogar besser auf, 1998 waren dies nur 81 %. Alle Seen haben Badewasserqualität.
Um diese "Poleposition" auch in Zukunft absichern zu können, sind wir auf vielen Ebenen gefordert.
Neben den notwendigen legistischen Weichenstellungen, die mit der im Juli im Parlament beschlossenen Wasserrechtsnovelle
gelegt wurden, sind die Steigerung der Wertschätzung des Wassers in der Bevölkerung und die Sichtbarmachung
der Bedeutung der (Über)lebensressource zentrale Herausforderungen der nächsten Jahre. Die österreichische
Bevölkerung ist verstärkt in die WasserZukunft einzubeziehen. "Alle Bürgerinnen und Bürger
dieses Landes sollen die Chance haben, ihre Ideen einzubringen", so Umweltminister Josef Pröll zur Frage
der Öffentlichkeitsbeteiligung in Österreich. Im "Jahr des Wassers 2003" werden durch die vielen
Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung und das reichhaltige Informations- und Aktionsprogramm
dazu hervorragende Grundlagen geschaffen.
Eine aktive Rolle spielt Österreich auch im Donauraum. So war Österreich maßgeblich am Zustandekommen
des Donauschutzübereinkommens beteiligt. Es ist DIE Plattform für die wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit
der Donaustaaten. Österreich übt seine Schlüsselrolle in der Weitergabe seines Know-hows in bezug
auf die Wasserrahmenrichtlinie, in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und in Twinningprojekten, in denen die
Beitrittskandidaten auf die EU-Mitgliedschaft vorbereitet werden sollen, engagiert aus.
Am 24. Oktober 1993 startete von Wien aus die Initiative zur Zusammenarbeit der Trinkwasserwirtschaft im Donaueinzugsbereich,
mit der Gründung der IAWD. Wasserexpert/innen aus den Donauländern setzten sich zum Ziel, die bereits
erfolgreiche Kooperation der Wasserwerke im Einzugsgebiet des Rheins nun auch im Bereich der Donau möglich
zu machen.
IWA-Weltkongress 2008 in Wien
Die Zusammenführung der Fachleute der Trinkwasserwirtschaft im Donauraum unter der Führung der
IAWD brachte auch weltweite Anerkennung.
Die International Water Association hat daher den Donauraum für die kommenden fünf Jahre als Hauptzielgebiet
ihrer Aktivitäten ausgewählt. Seminare, Workshops und Konferenzen werden den Know-how-Austausch verstärken
und als Abschluss wird 2008 der IWA-Weltkongress in Wien stattfinden, zu dem 3000 Wasserexpert/innen erwartet werden.
Die IWA entstand im Jahr 2000 aus der Zusammenführung zweier Weltverbände IWSA (Wasserversorgung) und
IAWQ (Wasserentsorgung). Alle zwei Jahre findet jeweils auf einem anderen Kontinent ein IWA-Weltkongress statt.
Die Bundeshauptstadt steht in einer Reihe mit Melbourne 2003, Marakesch 2004 und Peking 2006. Nach Österreich
wird der Weltkongress auf dem amerikanischen Kontinent durchgeführt.
Basis für diese Aktivitäten ist weiterhin die volle nationale Verfügungsgewalt über unser Wasser.
Dies ist durch die Einstimmigkeit auf EU-Ebene abgesichert und nimmt der oftmals geschürten Sorge der Bevölkerung,
dass unser Wasser gegen unseren Willen ins Ausland verkauft wird, den Wind aus den Segeln. Gleichzeitig wendet
sich Pröll gegen eine Politik, die Ängste schürt. "Wasser ist zu kostbar, als dass es dazu
benutzt wird, um in der Öffentlichkeit Angstmache zu betreiben, dagegen trete ich in aller Entschiedenheit
auf. Österreichisches Wasser ist glasklar und bleibt rot-weiss-rot!" |