Die schöne Dame kam mit Monaten Verspätung  

erstellt am
25. 11. 03

Im zweiten Anlauf klappte die Rückkehr der Figur der »Wissenschaft« ans Rathaus
Graz (mag) - Lang ließ sich die geheimnisvolle Dame bitten - aber dann kam sie doch noch: Fast fünf Monate nach ihrer geplanten Rückkehr nahm am Montag (24. 11.) Vormittag die Statue der "Wissenschaft" ihren seit einem halben Jahrhundert verwaisten Platz an der Fassade des Grazer Rathauses ein. Die beim ersten Versuch im Sommer zerborstene und mittlerweile wieder hergestellte Figur zeigte sich beim zweiten Anlauf sanft wie ein Lamm und ließ sich widerstandslos über dem Haupteingang des Rathauses platzieren. Der Widerspenstigen Zähmung auf Grazerisch...



Mit einer Verspätung von fast fünf Monaten ziert die Allegoriefigur der Wissenschaft jetzt wieder das Grazer Rathaus.

Foto: Stadt Graz/Fischer
Folgenschwerer Unfall
Kurz nochmals die Vorgeschichte: Das Gratis-Eis für die Gäste stand parat, alle Vorbereitungen waren getroffen gewesen - kurzum: Alles war gerüstet an jenem 1. Juli für die Rückkehr der Allegoriefigur der "Wissenschaft" an die Fassade des Rathauses, wo ein halbes Jahrhundert vorher 16 Figuren auf rätselhafte Weise verschwunden waren. Allein: Die rund 2,2 Tonnen schwere und knapp zweieinhalb Meter große Darstellung aus der Werkstatt des Bildhauers und Restaurators Walter Ackerl rollte vor der Werkstatt Ackerls vom Hubstapler und fiel aus einem Meter Höhe zu Boden. Die Folgen waren für den Künstler und sein Werk schwerwiegend: Ackerl erlitt eine Bänderverletzung am Bein, die "Wissenschaft" verlor ihre linke Hand, die total zertrümmert wurde, und ihren Kopf.

Zweiter Versuch klappte
In mühevoller Kleinarbeit wurde die ramponierte Dame zuletzt von Ackerl wieder auf Hochglanz gebracht. Heute war es dann so weit: Mit einem Spezialkran wurde die "Wissenschaft" auf den ihr zugedachten Platz über dem Rathaus-Eingang gehievt. Diesmal klappte alles wie am Schnürchen - und so kann die gewichtige Schönheit ab sofort in voller Pracht bewundert werden. Bereits seit Jänner ziert ja auch die rekonstruierte Darstellung der "Kunst" die Fassade des Sitzes der Stadtregierung. Repliken der restlichen verschwundenen Figuren sollen - so sich die nötigen Sponsoren auftreiben lassen - im Laufe der Zeit dazukommen.
 
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