Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 11. 12. bis 17. 12. 2001

   
Wiener Festwochen 2002
Neues Direktorium präsentiert erstes Programm
Wien (rk) - Vom 10. Mai bis 16. Juni finden die Wiener Festwochen 2002 statt. Das neue Direktorium der Wiener Festwochen, dem neben Intendant Luc Bondy und Geschäftsführer Wolfgang Wais nun Hans Landesmann als Musikdirektor und Marie Zimmermann als Schauspieldirektorin angehören, präsentierten am Donnerstag gemeinsam mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ihr erstes gemeinsames Festwochenprogramm mit insgesamt 38 Produktionen aus 14 Ländern. Mailath-Pokorny strich die Bedeutung der Wiener Festwochen für das Kulturleben der Stadt hervor. Neben einem reichen Kulturleben rund ums Jahr gebe es mit den Festwochen einen Höhepunkt, der besonders dem internationalen Dialog, der Erforschung neuer künstlerischer Bereiche, dem Reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen hier in Österreich und in der Welt verpflichtet sei. Er begrüße das neue Team, das sich dieser Aufgabe mit größter Kompetenz und ebensolchen Engagement widme.
Wie immer bieten die Festwochen eine Fülle von hochkarätigen Eigenproduktionen, Co-Produktionen und Gastspielen. Insgesamt sind sechs Eigenproduktionen, 21 Co-Produktionen und elf Gastspiele, insgesamt 156 Vorstellungen - zu sehen. Die eingeladenen Ensembles und Theater kommen aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika, der geographische Bogen spannt sich von Irkutsk bis Buenos Aires.
Im Musikprogramm der Festwochen stehen einander Barock und Moderne gegenüber. Adrian Noble inszeniert im Theater an der Wien Monteverdis "Il Ritorno d'Ulisse in Patria", musikalische Leitung: William Christie. Mit Benjamin Brittens "The Turn of the Screw" steht ein Klassiker des 20. Jahrhunderts im Ronacher auf dem Programm. Regie: Luc Bondy, musikalische Leitung: Daniel Harding.
Mit Peter Eötvös' "Drei Schwestern" (Theater an der Wien) und der Welturaufführung von Steve Reichs "Three Tales" (Museumsquartier Halle E) ist auch die zeitgenössische Oper prominent im Festwochenprogramm vertreten. Markus Hinterhäuser und Tomas Zierhofer-Kin werden unter dem Titel "zeit_zone" ihre in Salzburg begonnene, erfolgreiche Programmarbeit in Zukunft im Rahmen der Wiener Festwochen fortentwickeln. Mit "Le nozze di Figaro" und "Cosi fan tutte", sowie "Don Giovanni" sind die Erfolgsproduktionen des Mozart-da-Ponte-Zyklus wieder zu sehen.
Im Schauspiel zeigen die Wiener Festwochen 22 Aufführungen - darunter elf Koproduktionen und sieben Neuinszenierungen. Das Programm setzt u.a. einen besonderen Akzent auf die Präsentation zeitgenössischer Autoren aus neun verschiedenen Ländern - darunter Stücke von Marina Carr (Irland), Jewgenij Grischkowez (Russland), Peter Handke und Wallace Shawn (USA).
Robert Lepage, Simon MCBurney - die "Klassiker" experimenteller Theaterformen werden ihre neuesten Arbeiten ebenso in Wien zeigen wie die britische Performancegruppe Forced Entertainment. Sein internationales Debüt gibt das 18-köpfige Sängerensemble The Shout - eine überraschende Neuentdeckung aus der Londoner Theaterszene.
Das renommierte Figurentheater-Ensemble El Periférico de Objetos aus Argentinien unternimmt mit "La Ultima Noche de la Humanidad" im Schauspielhaus eine theatralische Annäherung an Karl Kraus. Luc Bondys Neuinszenierung von Schnitzlers "Anatol" im Akademietheater und Molnárs "Liliom" - in der ausgezeichneten Inszenierung von Michael Thalheimer - beschließen den Reigen von Aufführungen, die programmatisch als Referenz an Wien und die literarische Tradition der Stadt gedacht sind. Frank Castorf wird mit "Der Meister und Margarita" (MuseumsQuartier, Halle E) bereits zum dritten Mal einen klassischen russischen Roman gegenwartsnah auf die Bühne bringen. Johan Simons - einer der richtungsweisenden europäischen Regisseure der Gegenwart ist mit der Neuinszenierung von Euripides "Die Bakchen" (MuseumsQuartier, Halle E) bei den Festwochen präsent.
"Von der Wirklichkeit und anderen Erfindungen" heißt das Thema von forumfestwochen 2002, einer neuen Veranstaltungsreihe, zu der die Festwochen von nun an alljährlich junge Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland einladen werden. Mit Workshops, Vortragsveranstaltungen und Symposien soll ein internationales Laboratorium begründet werden, das Raum für gemeinsames Arbeiten, Diskutieren und Experimentieren, aber auch für die Präsentation interessanter Theaterentwürfe gibt.
Internationale Orchester und Solisten der Spitzenklasse sind bei den Festwochenkonzerten im Wiener Musikverein zu Gast. Am 8. Juni findet von 19 bis 2 Uhr eine "Lange Nacht der Musik" statt, die der ORF in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen veranstaltet und die wieder ein vielfältiges Programm an den verschiedensten Orten quer durch die ganze Stadt bietet.

 
Augenblick – Foto/Kunst in der Sammlung Essl
Klosterneuburg - Vom 15.02. bis 30.06.2002 zeigt die Sammlung Essl die Ausstellung „Augenblick - Foto/Kunst in der Sammlung Essl“. Gabriele Bösch stellt eine Schau mit rund 80 Werken aus den Beständen der Sammlung Essl und Leihgaben unter dem Blickwinkel Foto/Kunst zusammen. Die fotokünstlerischen Exponate aus der Sammlung werden großteils zum ersten Mal präsentiert und in einen malerischen Kontext gestellt, der es ermöglicht, einen spannenden Diskurs über Malerei und Fotografie zu führen.
Die Konfrontation, wie die Annäherung künstlerischer Verfahren und Standpunkte von Fotografie und Malerei, waren wesentliche Kriterien der Werkauswahl für diese Ausstellung. Das zunehmende Interesse der Sammler an der zeitgenössischen, künstlerischen Fotografie in den vergangenen Jahren ist nicht nur symptomatisch für den generellen Trend im Umgang mit künstlerischen Medien, sondern die heutige Nähe der Sammlung Essl zur künstlerischen Fotografie zeigt auch eine Ergänzung, die einem sich laufend erweiternden Bildbegriff entspricht.
Das große Format, das an das klassisch, repräsentative Tafelbild erinnert, findet sich bei Thomas Struth. Fotografien von Marie-Jo Lafontaine sind mit mono-chromer Malerei kombiniert. Die Verflechtung von malerisch-zeichnerischer Technik mit fotografischem Material zeigt die österreichische Künstlerin Eva Schlegel. Durch die Fokus-sierung der Fotografie beraubt Sean Scully Häuserfassaden ihres Kontextes und macht aus ihnen ortlose Flächen, die ausschließlich durch die Konstellation der Türen und Fensteröffnungen und deren spezifische Farbigkeit identifizierbar sind. Derart finden sich Flächen und Farben in seiner Malerei wieder. Weitere Künstler in der Ausstellung sind: Vanessa Beecroft, Nan Goldin, Ilse Haider, Gottfried Helnwein, Tracey Moffatt u.v.a.

 
Deutsch als Fremdsprache
Washington (bmaa) - Bei der 25. Tagung der German Studies Association, die dieses Jahr in Washington D.C. stattfand, trafen die Leiter der Österreich-Zentren an den Universitäten von New Orleans, Minnesota und Alberta erstmals mit Sektionsleiterin Dr. Kalista und Dr. Brix (V.2) zusammen. Wichtigstes Ergebnis: Intensivierung der Zusammenarbeit mit Österreich, und v.a. der Zentren untereinander. Am 21. November eröffnete die Österreich-Institut GmbH eine neue Niederlassung in Brünn. Sponsor: die ERSTE Bank. Leiterin ist Mag. Astrid Pucharski, die durch ihre vorherige Tätigkeit als Lektorin in Tschechien beste Erfahrungen auf diesem Gebiet mitbringt. Unter Federführung des ÖKF Teheran fand im November in der Beheshti-Universität in Teheran die zweite Deutschlehrer-Konferenz statt. Die Deutsche und die Schweizerische Botschaft figurieren als Mitveranstalter. Mit diesem Kurs, der sich nicht an Lernende, sondern an Lehrer richtet, soll ein verstärkter Multiplikator-Effekt für Deutsch als Fremdsprache im Iran erzielt werden.

 
G’schichten aus dem Wienerwald – vom Urwald zum Kulturwald
Mauerbach (nlk) - Die Schenkung jenes Gebietes, das heute als „Wienerwald“ bekannt ist, an die Babenberger wird von den Bundesländern Wien und Niederösterreich zum Anlass genommen, das Wienerwald-Millennium 2002 mit zahlreichen Veranstaltungen zu feiern. Nunmehr steht fest, dass vom 16. Mai bis 27. Oktober 2002 in der Kartause Mauerbach die gemeinsame Ausstellung „G’schichten aus dem Wienerwald – vom Urwald zum Kulturwald“ stattfinden wird. Die NÖ Landesregierung beschloss, der Firma Ponte, Organisation für kulturelles Management in Wien, den Auftrag über die Erstellung des wissenschaftlichen Konzeptes und des Projektmanagements zu erteilen. Dafür werden 1,6 Millionen Schilling (116.276 Euro) bereitgestellt. Die Firma Ponte besorgt die gesamte wissenschaftliche Konzeption und das generelle Projektmanagement. Die Koordination wird vom Historischen Museum der Stadt Wien und der Abteilung für Kultur und Wissenschaft des Amtes der NÖ Landesregierung durchgeführt.

 
Umbau im Keltenmuseum Hallein
Hallein (lk) - Die Stadtgemeinde Hallein beabsichtigt das bestehende Keltenmuseum (Wasnerhaus und Pfleghaus) am Pflegerplatz umzubauen. Dafür sind Kosten von rund 2,6 Millionen Euro (rund 35,7 Millionen Schilling) an Baukosten vorgesehen. Dazu kommen noch diverse Nebenkosten, sodass insgesamt rund 41 Millionen Schilling (rund 2,98 Millionen Euro) für das „neue Keltenmuseum" notwendig sind. Diese Summe hat das Land Salzburg bereits zugesichert. Das Keltenmuseum Hallein besteht aus zwei denkmalgeschützten Objekten, welche im 15. und 16. Jahrhundert errichtet wurden. Durch sukzessive Erweiterung wurden die Objekte zu großen Baukörpern erweitert, die im 17. Jahrhundert zur heute bestehenden Form geschlossen wurden. In den 70er Jahren wurden verschiedene Veränderungen durchgeführt. Die letzte entscheidende Veränderung erfolgte 1993 und 1994, als eine Stiegenhalle in das Objekt eingebaut wurde.
In den Räumen des Pfleghauses sowie der neuerrichteten Stiegenhalle wird derzeit provisorisch ein Museumsbetrieb durchgeführt. Da nur Teile des Objektes beheizt sind, ist das Museum nur während der warmen Jahreszeit geöffnet. Im Wasnerhaus war bis 1993 die Verwaltung des Keltenmuseums und das Forschungszentrum untergebracht. Bei den Bauarbeiten wurde die Verwaltung und das Forschungszentrum in ein anderes Objekt übersiedelt. Das Wasnerhaus steht zurzeit leer und ist nicht saniert. Die nicht sanierten Bereiche des Objektes sollen baulich so saniert werden, dass ein ganzjähriger Museumsbetrieb möglich ist, und dass die derzeit ausgelagerte Verwaltung des Museums und das Forschungszentrum wieder in das Objekt rücksiedeln können, um wieder einen geordneten Museumsbetrieb zu ermöglichen. Die Planung ist auf ein Gesamtkonzept ausgerichtet, das in der ersten Stufe die oben angeführten Ziele und in weiteren Bauphasen die Errichtung einer Schausaline und die Einrichtung eines Veranstaltungssaales und eines Stadtmuseums im Dachgeschoss des Pfleghauses vorsieht.
Im September 1999 wurde ein EU-weiter Architektenwettbewerb durchgeführt, bei dem die ARGE Architekturbüro Halle 1 und Architekturbüro Wimmer-Amellini als Sieger hervorging. Mit den Bauarbeiten im Wasnerhaus soll im März 2002 begonnen werden. Die Sanierung des Pfleghauses erfolgt ab Oktober 2002. Mit der Gesamtfertigstellung ist im April 2003 zu rechnen.

 
Fendrich-Musical "Wake Up!" startet am 21. September 2002
Wien (rk) - Am 21. September des kommenden Jahres erlebt das Raimund Theater eine Weltaufführung: An diesem Tag feiert das Musical "Wake Up!" Premiere, das von zwei ganz Großen des Showbusiness geschaffen wurde. Buch, Musik und Texte stammen von Rainhard Fendrich und von Harold Faltermeyer, Regie wird Philippe Arlaud führen. Details über die neue Musical-Produktion wurden am Mittwoch in einem Pressegespräch der Vereinigten Bühnen Wien bekannt gegeben.
Wie Intendant Rudi Klausnitzer sagte, sei die Idee zu "Wake Up!" vor fünf Jahren entstanden, als er, Klausnitzer, von Fendrich auf den Stoff und das Grundkonzept angesprochen worden sei. Es sei erfreulich, dass sich die neue, große Eigenproduktion der Vereinigten Bühnen Wien ganz wesentlich von Produktionen wie "Elisabeth", "Mozart!" oder "Tanz der Vampire" unterscheide.
Das Besondere an "Wake Up!" sieht Rainhard Fendrich darin, dass es eine Geschichte über die Pop-Branche ist, wie sie sich heute darstellt. Die Story erzählt von einem alternden Popstar, dessen Leben von Intrigen, Abhängigkeiten und Exzessen geprägt ist. Eine wesentliche Rolle spielt ein Manager, der sich an seinem Star rücksichtslos bereichern möchte. Dazu kommen eine junge Frau, die um jeden Preis eine Karriere als Sängerin anstrebt, Drogen und viele interessante Einblicke, wie es in der Show-Branche tatsächlich zugeht. "Damit das Musical nicht zu "Fendrich-lastig" wird, würde ich gerne die Rolle des Managers und nicht jene des Popstars spielen", unterstrich der Star des Austro-Pop. Für die Hauptrolle wäre für ihn Uwe Kröger die ideale Besetzung. Die mehr als 30 Lieder werden durchwegs in deutscher Sprache gesungen, das Spektrum reicht von klassischen Effekten über Balladen bis zu Pop- und Rock-Musik. Harold Faltermeyer, der neben vielen aktuellen Hits auch Filmmusiken geschrieben hat - u.a. "Top Gun" oder "Running Man" - hat Fendrich anlässlich der Produktion "Blond" kennengelernt. Seither harmonieren die beiden Musiker und in vielen gemeinsamen Gesprächen wurde das Konzept erarbeitet.
Als Regisseur wurde Philippe Arlaud gewonnen, der unmittelbar nach Beendigung einer Tannhäuser-Produktion in Bayreuth zum Probebeginn nach Wien kommen wird. Für ihn sei diese Aufgabe auch deshalb besonders reizvoll, weil "in Opern zumeist gestorben werde, bei "Wake Up!" dagegen das Leben im Mittelpunkt stehe".
Der weitere Fahrplan: Derzeit beginnen erste Auditions, im Februar sollen die Hauptdarsteller feststehen.

 
Österreichisches Filmmuseum geht in neue Ära
Wien (rk) - Mit Jahresende 2001 geht das österreichische Filmmuseum in eine neue Ära. Peter Konlechner und Prof. Peter Kubelka übergeben die Leitung des Filmmuseums an den künftigen Direktor Alexander Horwath, der das Filmmuseum ab 2002 führen wird. Ein Signal für den Aufbruch in die Zukunft setzt aber auch die Stadt Wien, die die jährliche Förderung für das Filmmuseum von bisher insgesamt 2,4 Millionen Schilling auf 7 Millionen aufstockt und damit - gemeinsam mit dem Bund - das Filmmuseum in die Lage versetzt, seine Aufgaben mit einem geeigneten finanziellen Background wahrzunehmen. Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath- Pokorny stellte dazu fest, es sei wichtig, dem Filmmuseum als einem "kulturellen Gedächtnis der Stadt" und einer "Schule des Sehens" die entsprechenden Möglichkeiten zu geben.
Mailath dankte auch den beiden bisherigen Direktoren des Filmmuseums für ihre durch 37 Jahre gehende Arbeit, mit der sie dieses zu einer international anerkannten Institution gemacht hätten. Nun gelte es, die entsprechenden Schritte für die Zukunft zu setzen, dem Filmmuseum verstärkte Schwerpunkte in der Programmierung, aber auch mehr Vermittlungsarbeit zu ermöglichen. Die Aufstockung der Förderung bedeute für die Filmstadt Wien nach dem Ausbau der Filmfinanzierung und der Zukunftssicherung der Viennale eine weitere wichtige Maßnahme. Zudem, so Mailath- Pokorny, werde sich die Stadt Wien an der Neugestaltung der Albertina und im Besonderen an der Renovierung des Filmmuseums finanziell beteiligen. Im übrigen sei ein Branchenentwicklungskonzept für den Film in Wien in Arbeit, um die Zukunftsoptionen für diese wichtige kulturelle und wirtschaftliche Sparte zu sichern.
Alexander Horwath sprach von einem Stufenplan, um die Möglichkeiten des Filmmuseums an internationale Verhältnisse anzunähern. Mit der durch die Stadt Wien angehobenen Subvention und dem erwarteten Beitrag des Bundes in der Höhe von ebenfalls 7 Millionen Schilling sei es jedenfalls möglich, sowohl in Bezug auf die Programmierung, wie auch auf die Komplettierung der Sammlungen und die Vermittlung neue Initiativen zu setzen. Die bereits jetzt beachtliche und international beachtete Sammlung von Filmklassikern solle ausgebaut und mit neuen Schwerpunkten, z.B. in Richtung "Unabhängiger Film" versehen werden. Neben dem kontinuierlichen Angebot von zentralen Werken der Filmgeschichte, die auch immer wieder in Beziehung zu zeitgenössischen Filmen gezeigt werden sollten, setzt Horwath auf Retrospektiven und große thematische Projekte, die ab 2003 zum Tragen kommen sollen: So etwa zum Thema "Zum Singen und Tanzen" und zum Thema "Noir", das er als Motivwelt darstellen will. Weiters sollen internationale Kuratoren mit Projekten an das Haus gebunden werden. Dem Vermittlungsaspekt will Horwath mit Publikationen, einem Bibliotheksservice, Symposien und der Partnerschaft mit anderen Institutionen Rechnung tragen.

 
Das „Jüdische Theater Austria“ geht wieder auf Tour
Wien (bmaa) - "Ohne Begleitung" nennt sich das Programm des Theaters mit Sitz in Graz und Wien. Im Mittelpunkt des Programms steht eine Dramatisierung der Tagebücher Victor Klemperers. Für die Rolle Klemperers hat JTA-Leiter Warren Rosenzweig George Bartenieff gewinnen können, der für seine Darstellung des jüdischen Akademikers heuer mit dem OBIE Award für die beste Off-Broadway Performance ausgezeichnet wurde. "I will bear Witness" heißt das Stück, das dem zweiten Band von Victor Klemperers Tagebüchern folgt, die unter dem Titel "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten" erschienen sind.
Aus Texten Franz Kafkas und Milena Jesenska fügt die derzeit bei den Bühnen Essen engagierte Schauspielerin Dagmar Schwarz in der Produktion "Die alltägliche Verwirrung" das Bild einer gescheiterten Beziehung zusammen. Drei Kurzgeschichten der New Yorker Autorin Grace Paley, deren Schreiben um das Leben osteuropäischer Immigranten kreist, sind die Grundlage von "Grace x 3", der dritten Produktion im Rahmen von "Ohne Begleitung". Schließlich stehen noch Lesungen von Texten jüdischer Autoren am Programm. Zu den Vortragenden der Präsentationen, die laut Rosenzweig "von fünf Minuten bis zu einer Stunde" dauern, zählen u.a. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Miguel Herz-Kestranek, Sandra Kreisler und Robert Schindel. Das JTA wurde 1999 in Graz ins Leben gerufen, mit der Zielsetzung, den jüdischen Aspekt österreichischen Theaterschaffens wieder zu beleben und um freundschaftliche Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden zu fördern. Es ist als Wandertheater konzipiert. Der Schwerpunkt liegt bei modernen jüdischen Autoren und in der Unterstützung von selbsterforschender jüdischer Identität auf der Bühne.

 
ORF und Verlag Wieser präsentierten „Mein Amerika“ von Eugen Freund
Wien (orf) - Am Montag, dem 10. Dezember 2001, präsentierten der ORF und der Wieser Verlag Klagenfurt im RadioCafe das Buch "Mein Amerika" des langjährigen ORF-Korrespondenten in Washington D. C., Eugen Freund. Sechs Jahre berichtete Eugen Freund aus den USA - bis knapp vor den Terroranschlägen vom 11. September. In tagebuchartigen Aufzeichnungen und Originalberichten für ORF-Journale bietet "Mein Amerika" einen ungewöhnlichen Blick auf die USA und hinter die Kulissen der faszinierenden Tätigkeit eines Auslandskorrespondenten. Karl Amon, Chefredakteur HI1, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, darunter viele Jornalisten-Kollegen aus Print, Radio und Fernsehen.
Eugen Freund las aus seinem Buch und verriet im Interview mit Karl Amon auch, wie er dazu kam, "Mein Amerika" zu schreiben: "Gleich nach unserer Ankunft in den USA habe ich angefangen, eine Art Tagebuch zu schreiben und erst ziemlich spät, kurz vor unserer Abreise, gemerkt, dass sich da etwas daraus machen lässt." Mein Amerika" beschreibt neben durchaus humoristischen Aspekten der Tätigkeit eines Auslandsjournalisten auch die Zeit, die für Eugen Freund der spannendste Abschnitt seiner Tätigkeit in Amerika war, die Zeit der lange unentschiedenen Wahl George W. Bushs zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Darüber hinaus nimmt der ORF-Journalist im Vorwort zu den aktuellen Ereignissen nach den Terroranschlägen in den USA Stellung. Eugen Freunds "Mein Amerika" ist ab sofort im Buchhandel zum Preis von 300 Schilling (= 21,80 Euro) erhältlich.

 
Ausstellungskooperation: Zeitgenössische kroatische Kunst
Innsbruck (rms) - In Zusammenarbeit mit der BTV organisierte die Stadt Innsbruck eine Ausstellung zum Thema „Zeitgenössische kroatische Kunst“. Die Ausstellung wird am 14. Dezember um 17 Uhr von Bürgermeister Dr. Herwig van Staa, dem Wissenschaftsminister und stellvertretenden Außenminister der Republik Kroatien a.D. Dr. Ivo Sanader und dem Kulturminister der Republik Kroatien a.D. Mag. Bozo Biskupic im BTV-Saal im Druckhaus Erlerstraße 5 eröffnet.
Bei der Ausstellung sind Werke von insgesamt 26 kroatischen Künstlerinnen und Künstlern in den unterschiedlichsten Techniken von Öl auf Leinwand über Tuschezeichnungen, Arbeiten mit Acryl, einem Hinterglasbild bis zu Skulpturen aus Bronze und Stein zu sehen. Unter den ausstellenden Künstlern finden sich u.a. Namen wie Nevenka Arbanas, einer in Batina geborenen Künstlerin die bisher an mehr als 150 Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen hat, Dubravka Babic, die derzeit als Profressorin an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb arbeitet und auf zahlreiche Preise für ihre Grafiken und Zeichnungen verweisen kann oder Vasilije Josip, der seit 1972 mit der Galerie Isy Brachot in Brüssel und seit 1986 mit der Galerie Selearte in Padua zusammen arbeitet.
Mit der Ausstellung will die Stadt Innsbruck einmal mehr den vielfältigen Beziehungen zwischen Innsbruck und Kroatien Rechnung tragen und bietet die Gelegenheit, diese weiter aufzubauen. Detail am Rande: Eines der augenscheinlichsten Zeichen der langen Kontakte ist ein noch heute existierendes kroatisches Wappen aus der Zeit der Habsburger im Laubengang in der historischen Altstadt zwischen Reformhaus und dem Restaurant „Weißes Kreuz“.
Die Ausstellung ist von 17. bis 21. Dezember täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. (KR)

 
Basilika Mariazell – auch ein niederösterreichisches Anliegen
St. Pölten/Mariazell (nlk) - Ebenso wie für die Wiederherstellung der Außenfassade der Basilika Mariazell in den letzten Jahren stellt das Land Niederösterreich auch für die jetzt in Angriff genommene Innenrestaurierung – Gesamtkosten 75 Millionen Schilling (5,45 Millionen Euro) – einen namhaften Betrag zur Verfügung: Die NÖ Landesregierung beschloss, die bis 2004 laufenden Arbeiten im Inneren der Kirche mit einem Gesamtbetrag von 8,8 Millionen Schilling (639.521 Euro) zu unterstützen.
Die Basilika liegt in der Steiermark, die wichtigsten Wallfahrtswege laufen aber durch Niederösterreich. Mariazell als Ziel der Wallfahrten hat daher für Niederösterreich und seine Bevölkerung eine hohe ideelle, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung, und auch der religiöse Aspekt darf nicht außer Acht gelassen werden. Die zum 100. Geburtstag des früheren Bundeskanzlers und niederösterreichischen Landeshauptmannes Leopold Figl vorgesehene Gedenkmesse wird aller Voraussicht nach in der Mariazeller Basilika stattfinden.
Aus ähnlichen Gründen hat sich auch die Bundeshauptstadt Wien in die Reihe der Spender gestellt. Sie trug den Hauptteil an der Finanzierung der neuen Orgel. Die Basilika will aber den beträchtlichen Restbetrag von 48,2 Millionen Schilling (3.502.831 Euro) aus eigenem bzw. aus Spenden und Sponsorgeldern aufbringen. Der Bund hat sich mit 3 Millionen Schilling (218.019 Euro) eingestellt. Der niederösterreichische Beitrag wird bis 2004 in Teilbeträgen ausgezahlt.

 
ORF und Bundeskanzleramt vergaben „Staatspreis für Kinderlyrik 2001“
Wien (orf) - Der "Österreichische Kinderlyrik-Staatspreis 2001" - er wird jedes zweite Jahr verliehen - wurde heuer an zwei Preisträger überreicht: Gerald Jatzek und Georg Bydlinski. Der mit öS 100.000,- dotierte Preis wird für das Gesamtwerk eines Autors in deutscher Sprache vom ORF gemeinsam mit dem Österreichischen Bundeskanzleramt, Sektion für Kunstangelegenheiten, vergeben - heuer zum fünften Mal. Kunststaatssekretär Franz Morak nahm zusammen mit Hörfunkintendant Dr. Manfred Jochum am 10. Dezember 2001 die Preisverleihung im RadioKulturhaus vor. Den Preis der Kinderjury erhielten Christine Nöstlinger für das Gedicht "Letzte Warnung" und Josefine Hirsch für das Gedicht "Die Muschel hat das Meer gefangen". Für den musikalischen Rahmen sorgte Adula Ibn Quadr.
In seiner Begrüßung betonte Hörfunkintendant Jochum die Wichtigkeit von Gedichten: "In der Hektik unserer Zeit findet man kaum noch die Ruhe, die auf oft wenige Zeilen komprimierten Gedanken, gleichsam geistig wieder erblühen zu lassen. Unser Engagement beim Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik beruht ja darauf, in einer immer hektischer werdenden Kinderweilt ‚Zeit für ein Gedicht‘ zu verlangen."
"Lyrik kann dem Verstehen neue Räume öffnen", meinte auch Laudatorin Renate Welsh, die beiden Preisträgern für ihre Arbeit Rosen streute. "Es freut mich ganz besonders, dass Georg Bydlinski und Gerald Jatzek mit dem Staatspreis für Kinderlyrik ausgezeichnet werden. Beide haben eine starke Beziehung zur Musik und tragen ihre Gedichte auch zur Gitarre vor, beide sind ausgezeichnete Übersetzer von Lyrik, beide haben einen ausgeprägten Sinn für Humor und Wortwitz", so Welsh.
Georg Bydlinski schreibt Gedichte für Kinder, die Gefühle und Stimmungen wiedergeben, aber auch die Verantwortung des einzelnen gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt verdeutlichen. Gerald Jatzek verbindet in seiner engagierten Lyrik Sprachspiel und Wortwitz mit der Suche nach neuen Formen.
Die Überreichung der Urkunden an die Preisträger nahm Kunststaatssekretär Franz Morak vor und erklärte in seiner Rede: "Wir sind zwar immer mehr von Bildern und Bildmedien umgeben, trotzdem leben wir in einer Welt der Wörter. Erst mit unserer Sprache lernen wir zu denken, lernen wir die Welt begreifen, können wir unsere Erfahrungen mit anderen teilen, können uns verständigen. Der Österreichische Staatspreis für Kinderlyrik verfolgt seit der Gründung 1993 zwei Absichten: Zum einen soll mit ihm das Werk von bedeutenden Kinderlyrikern ausgezeichnet werden, zum anderen soll eine Öffentlichkeit erreicht werden, die über Kinderabteilungen der Buchhandlungen hinausgeht."
Die Kinderjury, bestehend aus den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2b des Bundesgymnasiums Wien 13, Fichtnergasse, bot anschließend eine Präsentation dar, in der sie den Preisträgerinnen Christine Nöstlinger und Josefine Hirsch für ihre Werke dankte, zum Preis gratulierten und um viele weitere Werke aus deren Feder bat.