Wien (bm:bmk) - Eine breit angelegte Public-private-Partnership zwischen dem Bildungsministerium sowie namhaften
IT-Anbietern und Schulungsunternehmen sichert neue Ausbildungsstandards für die Open-Source-Software LINUX
an Österreichs Schulen
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Firma „IBM Österreich“ sowie die „Finanzakademie
Austria“ - ein großer Schulungsanbieter im IT-Bereich - setzen einen innovativen Schritt in Richtung „Open
Source “- Arbeitsformen in der Informatik und Wissenszertifizierung für Schüler, Studenten und Lehrer.
„Speziell im IT-Bereich, der nach wie vor durch eine unglaubliche Innovationsgeschwindigkeit gekennzeichnet ist,
müssen die österreichischen Bildungseinrichtungen und die Wirtschaft eng zusammenarbeiten“, erklärte
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer anlässlich der Präsentation des österreichischen „LINUX-Expert
Level“-Zertifikates, das von Experten des berufsbildenden Schulwesens, von IBM und der Finanzakademie Austria gemeinsam
entwickelt worden ist. „Die Schülerinnen und Schüler erhalten damit ein Zertifikat über einen IT-Bereich,
der auf Grund seines offenen Zugangs vor allem bei jungen Computeranwendern längst zur beliebten Alternative
zu kommerziellen Betriebssystemen geworden ist und zugleich eine immer bedeutendere Rolle in der Wirtschaft spielt.“
Durch die optimale Vorbereitung auf die gängigen Herausforderungen insbesondere im Bereich der Server-Konfiguration
werden mit einer fundierten Linux-Ausbildung nicht nur die Berufschancen der Jugendlichen weiter verbessert, sondern
es werden auch wichtige Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft abgedeckt.
Mit einem Paket von Lehrerschulungen, Schüler-Installationsparties und Empfehlungen für Open Source -
Produkte soll die Nutzung von Betriebssystemen (LINUX), Office-Software (Staroffice, Openoffice) bis hin zu lizenzgebührenfrei
verwendbaren Lernplattformen gefördert werden.
Im Zentrum des Programms steht das Open–Source-Zertifikat „Austrian Open Source Certificate, Level-1“ (AOSC-1),
das Schülern, Studenten und Lehrern zur Absicherung Ihrer LINUX-Kenntnisse angeboten wird. Es stellt einen
ersten Schritt eines Bausteinsystems dar, das ähnlich wie die Module des Europäischen Computerführerscheins
um weitere Produkte und Anwendungen erweitert werden wird.
„Der ECDL an Schulen hat sich als Erfolgsmodell erwiesen, denn bisher wurden insgesamt rund 17.000 Einzelmodule
absolviert. Daran sieht man, dass die jungen Menschen nicht nur wissbegierig sind, sondern auch einen Nachweis
ihrer Leistungen wollen. Ein Abschlusszertifikat ist ein ganz wichtiger Anreiz, um sich die erforderlichen Kenntnisse
umfassend anzueignen,“ so Gehrer.
„Open Source“, die Verwendung von lizenzrechtlich geschütztem, aber kostenfrei verwendbarem Quelltext markiert
in vielen Bereichen der Informationstechnologien eine neue Arbeitsweise und ist daher auch Teil der Jugendkultur
in vielen Industrieländern geworden. Man arbeitet projektorientiert mit offenen Quell- und Datenbeständen,
greift auf weltweit verfügbare Informationen zu und nutzt intensive Expertengruppen im Internet, um anstehende
Fragen zu lösen. LINUX ist das Stichwort für weltweite Fachkommunikation geworden und gibt allen Nutzern
die Möglichkeit, Software ohne hohe Lizenzkosten zu verwenden und auch weiterentwickeln zu können. Laufend
werden mehr Open Source – Produkte angeboten – Betriebssysteme, Anwendersoftware, Lernplattformen, Contentmanagementsysteme
u.a.
Anlässlich der Eröffnung der Open Source-Initiative am Samstag, dem 7.12.2002 von 9:00 bis 15:00 Uhr
an der HTL Wien-3, Rennweg 89b werden Möglichkeiten und Entwicklungschancen von „Open Source“ in einem kleinen
Symposion besprochen. Für Schüler und Lehrer warten 150 Installation-Kits von Suse LINUX 8.0 Personal,
45 Debian CDs der Firma Frank CD Rom und 100 Staroffice 6.0 Installationskits von der Firma Sun Microsystems GmbH
auf ihre Verwendung. |