Stipendium für eine „Arbeit in Arbeit“
Eisenstadt (blms) - Das diesjährige Stipendium für Literatur des Landes Burgenland geht
an Gerhard Altmann. Der Wettbewerb, an dem sich insgesamt 25 LiteratInnen beteiligt hatten, ist mit 3.100 Euro
dotiert. Damit geht der Preis an einen bereits etablierten Literaten des Burgenlandes. Der 36-jährige, der
mit seiner Familie in Pöttsching lebt, konnte bereits zwei Mal den BEWAG-Literaturpreis sowie den Preis der
Theodor Kery-Stiftung gewinnen. Landesrat Helmut Bieler sieht in den vom Land jährlich ausgeschriebenen Stipendien
"eine wichtige Säule, zeitgenössische Kunst und KünstlerInnen zu fördern. Sie sind gleichzeitig
eine öffentliche Anerkennung für hervorragende Leistungen."
Der Wettbewerb zum Literaturstipendium sei heuer in einer modifizierten Form durchgeführt worden, erläuterte
der Landesrat: "Dieses Stipendium wurde erstmals nicht für eine bereits publizierte Arbeit, sondern definitiv
für eine ´Arbeit in Arbeit` vergeben. Damit trägt das Stipendium nicht unwesentlich dazu bei, dass
der Preisträger ein bereits geplantes literarisches Werk zu Ende bringen kann." Die Preisübergabe
an Gerhard Altmann findet am 10. Dezember 2002 in der Landesgalerie statt.
Der Preisträger wurde von einer kompetenten und unabhängigen Jury vorgeschlagen, der Literaturkritiker
Konrad Holzer, Autor Rudolf Hochwarter und Heinz Vegh (Kulturbeirat für Literatur) angehörten. In der
Jury-Begründung heißt es über die Arbeit von Altmann: "Das Burgenland ist schön. Das
Burgenland ist eine Idylle. - Gerhard Altmann hinterfragt diese fremdenverkehrsträchtigen Behauptungen erfolgreich,
ohne aber zu desavouieren. Das Burgenland bleibt immer noch seine Heimat, steht aber jetzt auf einmal in einem
ganz besonderen Licht da und wird so - über werbewirksame Schlagworte hinweg - zu einem Ort, wo Menschen mit
all ihren Fehlern und Schwächen, Ängsten, Lügen und Nöten wohnen und wird daher viel interessanter.
(...) Beim Lesen der Texte von Gerhard Altmann bekommt man den Glauben an die Kraft der Literatur wieder. So -
und nur so muss man heute das Burgenland sehen." |