Hintergrund ist 250-jährige Bergbautradition
Krems (nlk) - Am Samstag, 7. Dezember, um 18 Uhr veranstaltet das Komitee „Bergwerkgedenkweg“ in
der Tiefenfucha (Marktgemeinde Paudorf, Bezirk Krems) eine Barbarafeier und die Segnung einer neuen Barbarastatue,
die bei einem großen internationalen Holzbildhauersymposium vom litauischen Künstler Algimantas Sakalauskas
angefertigt wurde. Am Sonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr lädt man zum 1. Barbarakonzert der Werksmusikkapelle
Voest Alpine Krems ein. Dieses Konzert findet in der Kapelle des Schlosses Wolfsberg in Angern statt, das zur Stadtgemeinde
Krems an der Donau gehört.
Die Feier und das Konzert stehen vor dem Hintergrund eines Bergbaubetriebes, der durch Jahrhunderte vielen Menschen
Arbeit und Brot bot: Ab 1758 wurde in Thallern Braunkohle mittlerer Qualität abgebaut. Mit der Kohle aus Thallern
wurden umliegende Schmieden und der k. k. Ziegelofen in Wien-Simmering beheizt. 1780 waren in diesem Betrieb rund
110 Arbeiter aus Deutschland, Böhmen, Tirol und Kärnten beschäftigt. Da die staatlichen Förderungen
zurückgingen, musste das Werk Anfang des 19. Jahrhunderts stillgelegt werden. 1830 kaufte der Geologe Karl
Michael Strömitz dem Staat den gesamten Besitz ab und nahm ein Jahr später wieder die Kohlengewinnung
auf. Strömitz verstarb jedoch alsbald, und seine Erben verkauften den Bergbau an Alois Mießbach. Der
Betrieb kam nun zu seiner vollen Blüte, und die Kohle wurde bis nach Rumänien versandt. Unter seinem
Nachfolger Heinrich Drasche erreichte der Betrieb um 1870 seinen Höhepunkt. Drasche wollte sogar Flöze
unter der Donau abbauen lassen, das Projekt scheiterte jedoch an Kapitalmangel. Der Bergwerksbetrieb wurde recht
und schlecht bis 1880 aufrechterhalten. 1920 versuchte man noch einmal eine Reaktivierung. Der Versuch scheiterte,
als 1922 nach einem Wassereinbruch ein Bergmann ums Leben kam.
Zudem wurde in Angern Ton gewonnen, der in Krems zu Ziegeln verarbeitet wurde. Auch Alaun wurde hier seit Mitte
des 18. Jahrhunderts gewonnen und war das Grundmaterial der Farbe „Kremser Weiß“ |