Eurochambres-Präsident sieht Impuls für Konjunktur und für
Belebung der Investitionstätigkeit
Wien (pwk) - "Das ist ein lange erwarteter und längst überfälliger erster Schritt
in die richtige Richtung", kommentiert der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich sowie der
Europäischen Wirtschaftskammern, Christoph Leitl, die nun erfolgte Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank
(EZB). Mit der am Donnerstag (05. 12.) durchgeführten Senkung des EZB-Leitzinssatzes
um 0,5 Prozentpunkte werden für Leitl die "finanzpolitischen Voraussetzungen für eine Belebung der
europäischen und damit auch der österreichischen Wirtschaft geschaffen, ohne dass es damit zu einer höheren
Inflationsgefahr kommt."
Während die US-Notenbank den US-Zinssatz bereits auf 1,25 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit
41 Jahren gesenkt hat, war bis heute der EZB-Leitzinssatz mit 3,25 Prozent um mehr als das Doppelte höher
als in den Vereinigten Staaten. Mit der nun erfolgten europäischen Leitzinssatzsenkung werden Auftriebstendenzen
für den Euro gegenüber dem Dollar gebremst, was sich positiv auf die Exportbemühungen Österreichs
und der Euro-Zone auswirkt.
Leitl sieht in der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank auch ein positives Signal für die Aktienmärkte
und vor allem für eine Wirtschafts- und Nachfragebelebung. So wie EZB-Präsident Duisenberg will Leitl
zwar nicht vom europäischen Stabilitätspakt abrücken ("Wir müssen in ganz Europa die notwendigen
Strukturreformen umsetzen"), die Senkung um 0,5 Prozentpunkte bedeute aber dennoch einen größeren
Spielraum für die öffentliche Hand als auch für die Wirtschaft: "Damit ist ein Einsparungspotential
von je etwa 600 Millionen Euro beim Zinsaufwand der österreichischen Unternehmen und bei der Finanzschuld
von Bund, Ländern und Gemeinden gegeben. In Summe liegt somit ein wichtiges Konjunkturimpulsprogramm im Ausmaß
von 1,2 Mrd. Euro vor, was die nationalen Anstrengungen sinnvoll ergänzt." |