Bregenz / Herisau (vlk) - Anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Internationale
Bodenseekonferenz (IBK)" am Donnerstag (05. 12.) in Herisau, betont Vorarlbergs
Landeshauptmann Herbert Sausgruber die Bedeutung der Regionen in Europa: "Ein bürgernahes Europa braucht
klare Zuständigkeiten mit nachvollziehbaren Regeln. Dabei muss den Regionen künftig deutlich mehr Gewicht
eingeräumt werden."
Laut Sausgruber geht es ihm dabei vor allem "um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer handlungsfähigen
EU und der Identität in kleineren Gemeinschaften, wie Gemeinden, Ländern, Regionen und Nationalstaaten".
Sausgruber: "Jede Pflanze wächst von unten, das gilt auch für Europa".
Enge Zusammenarbeit im Nahbereich
Die Zusammenarbeit darf allerdings nicht nur auf die gesamteuropäische Ebene beschränkt werden.
Sausgruber: "Auch im Nahbereich sind gute und enge Kooperationen möglich und wichtig. Die von der IBK
angestrebte Regio Bodensee ist dafür ein erfreuliches Beispiel."
Die Leistungs- und Erfolgsbilanz "30 Jahre IBK" kann sich dabei durchaus sehen lassen. Neben großen
Erfolgen beim Gewässerschutz verweist Sausgruber etwa auf das Bodenseeleitbild, das wichtige Zukunftsprojekt
Bodensee-Hochschule IBH oder den umfassenden "Bodensee-Agenda"-Prozess.
Weitere wichtige Akzente setzte die IBK aber auch in der Kulturpolitik (Fördergaben der IBK etwa für
junge Kulturschaffende), bei der Raumplanung, in Verkehrsfragen (Tageskarte "Euregio Bodensee"), in der
Wirtschaftspolitik (Telematik, "xchange"-Programm, Lehrlingsaustausch) oder im Tourismus (Restaurierung
der "Hohentwiel").
Vier Milliarden Euro zur "Rettung des Bodensees" investiert
Gegründet wurde die IBK im Jahr 1972. Sie hat sich seitdem von einem reinen "Zweckverband zur
Rettung der Wasserqualität im Bodensee" (rund vier Milliarden Euro wurden rund um den Bodensee in den
Gewässerschutz investiert! Dank gemeinsamer Anstrengungen gelten am Bodensee die weltweit strengsten Abgasvorschriften
für Schiffsmotoren!) zu einem "politischen Gebilde" mit Zusammenarbeit auf fast allen Bereichen
staatlicher Tätigkeit entwickelt.
In der IBK arbeiten die deutschen Länder Bayern und Baden-Württemberg, das Fürstentum Liechtenstein,
die Schweizer Kantone St. Gallen, Thurgau, beide Appenzell, Zürich und Schaffhausen sowie das österreichische
Land Vorarlberg zusammen. Das Kerngebiet der Regio Bodensee umfasst rund 14.460 Quadratkilometer bzw. etwa 3,6
Millionen Menschen. |