Wien (rk) - Fabio Luisi wurde am Mittwoch (04. 12.) in
einem Pressegespräch im Musikverein als neuer Chefdirigent der Wiener Symphoniker vorgestellt. Luisi, Wien
bereits jetzt künstlerisch verbunden, wird den Klangkörper im Oktober 2005 als Chefdirigent übernehmen
und zunächst bis 2009 die musikalischen Geschicke des Orchesters bestimmen. 1959 in Genua geboren, zählt
es zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation mit Engagements in aller Welt, aber enger Beziehung zu Österreich,
wo er auch an der Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen tätig ist. Er ist zur Zeit auch künstlerischer
Leiter des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig.
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, der auch eine Bekenntnis der Stadt zum Orchester als Hauptsubventionsgeber
ablegte, der Präsident der Wiener Symphoniker Dr. Rudolf Streicher und Generalsekretär Dr. Rainer Bischof
begrüßen Luisi als Wunschkandidaten des Orchesters. Es sei für das musikalische Wien ein Gewinn,
Luisi als Dirigenten von Weltgeltung für das Orchester und die Stadt gewonnen zu haben. Luisi selbst sagte,
er betrachte diese Position als "Privileg" und habe große Zuversicht für die Zukunft. Er kündigte
eine künstlerische Linie in Besinnung auf die große Tradition des Orchesters an, die Wiener Klassik,
die deutsche Romantik, eine deutliche Öffnung zur Musik des 20. Jahrhunderts und das Repertoire der Chor-Orchesterwerke
seien ihm ein besonderes Anliegen.
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny betonte, die Stadt Wien stehe zu den Symphonikern als wichtigem Bestandteil
der Wiener Kultur. Die Stadt werde auch in Zukunft ihren Beitrag in gewohnter Höhe zum Bestand des Orchesters
leisten, was heute, siehe RSO-Wien oder Klangkörper in anderen Städten, nicht so selbstverständlich
sei. Mailath wies auch auf die Umstrukturierung der Wiener Musiktheaterlandschaft, insbesonders im Hinblick auf
das Theater an der Wien hin: die Symphoniker unter Maestro Luisi seien herzlich eingeladen, sich an diesem Projekt
zu beteiligen. Generalsekretär Dr. Rainer Bischof stellte fest, Luisi sei ein Garant jener Seriosität,
die bei den Wiener Symphonikern Tradition habe. Die Bestellung sei auch mit allen Partnern des Orchesters, mit
dem Musikverein, dem Konzerthaus und den Bregenzer Festspielen akkordiert. Er sei, so Bischof , sehr glücklich
über diese Lösung und davon überzeugt, Luisi werde mit dem "Musikantenorchester" Wiener
Symphoniker als "primus inter pares" bestens harmonieren. Dafür spreche auch die Art und Weise von
Luisi, seine Menschlichkeit im Umgang mit den Musikern. In Absprache mit dem jetzigen Chefdirigenten, Wladimir
Fedosejew, dem das Orchester zu größtem Dank verpflichtet sei, sei eine reibungslose Übergabe der
Geschäfte in Sicht.
Luisis Vertrag beinhaltet eine Verpflichtung von 15 Konzerten pro Jahr mit den Symphonikern, er werde aber, so
der Maestro, sicherlich mehr dirigieren. Auch in Bregenz werde er mit den Symphonikern zusammenarbeiten und die
Tourneen mit ihnen absolvieren. |