Fest des hl. Nikolaus: Mit dem Heiligen darf man nicht drohen!
Die Salesianer Don Boscos wollen den beliebten Heiligen als Botschafter Gottes verstanden wissen
Wien (kath.net) - "Mit dem Heiligen darf man nicht drohen!" Das war das Credo des Volksbildners und 1995 in Linz verstorbenen Salesianerpaters Siegfried Hornauer. Anlässlich des bevorstehenden Nikolaus-Festes am 6. Dezember erinnern die Salesianer Don Boscos an die Botschaft des Heiligen, der gerade bei Kindern besonders beliebt ist: "Nikolaus ist ein guter Bote Gottes. Er kommt nicht von irgendwo, sondern von Gott", erklärt P. Wolfgang Gracher SDB, der als einer von 20 Nikoläusen in der kommenden Woche in der Klagenfurter Don Bosco Pfarre St. Josef/Siebenhügel diese Botschaft überbringen wird. Dem ehrenamtlichen Team gehört übrigens auch eine Frau an, die als "Nikolausin" mit den Kindern feiert. Wichtig ist den Salesianern Don Boscos beim gelebten Brauchtum die Tradition des Jugendapostels Don Boscos, der gesagt hat: "Es genügt nicht, die Kinder zu lieben, sie müssen es auch spüren können". P. Gracher meint: "Don Bosco war ein ganzjähriger, anonymer Nikolaus".
In den nächsten Tagen ziehen wieder viele "Nikoläuse" und "Krampusse" umher. Eltern und Großeltern bezahlen nicht selten für die "Dienste" der Nikoläuse und deren bedrohliche Begleiter. Was aber geschieht oft in der Durchführung des "guten alten Brauches" des Besuches des Nikolaus samt seines unsympathischen Genossen, des Krampus? Es wird gelogen, gedroht, Angst gemacht, ja sogar geschlagen. Und das alles im Namen des liebenswürdigen Bischofs von Myra, des heiligen Nikolaus, der als "ökumenischer" Heiliger in der Ost- und Westkirche gleichermaßen verehrt und geliebt wird. "Bei uns gibt es keinen Krampus, sondern zwei Engel und Ministranten begleiten den Nikolaus und bringen auch ein Gedicht zu den 200 Familien, die wir besuchen", sagt P. Gracher. Er erklärt, dass bei den Besuchen immer das Lob für die Kinder im Vordergrund zu stehen habe.

Die Salesianer Don Boscos, die sich seit ihrer Gründung vor über 150 Jahren weltweit für Kinder und Jugendliche einsetzen meinen außerdem: "Am Fest des heiligen Nikolaus soll man den Kindern auch nichts falsches vormachen. Nicht "der Nikolaus kommt persönlich vom Himmel herab", sondern "der Vater (der Onkel, der Bruder, ...) spielt mit euch jetzt den heiligen Nikolaus." Herbe Enttäuschungen für die Kinder könnten die unbeabsichtigten Folgen sein: "Der Nikolaus war nicht echt, dann ist es das Christkind wahrscheinlich auch nicht. Dann das mit dem Osterhasen und dem Storch? Ich glaube es steckt immer der Papa dahinter"(aus Kindermund). Besonders in der religiösen Erziehung ist es wichtig, dass später nicht wichtige Wahrheiten korrigiert werden müssen. Wir können uns keine Vertrauenskrise leisten. Die Kinder sind in jedem Fall erfreut und beschenkt, wenn sie gemeinsam das Fest des hl. Nikolaus feiern, weiß P. Gracher als "erfahrener Nikolaus": "Ich bin froh, wenn die Kinder ein schönes Erlebnis hatten".
 
zurück