Springer-Verlag steigt bei Tiroler Tageszeitung aus
Familie Moser hält wieder 100 Prozent
Innsbruck (pte) - Der Axel Springer Verlag hat seinen 65-Prozent-Anteil an der "Tiroler Tageszeitung" an die Erbengemeinschaft des verstorbenen Gründers und Herausgebers verkauft. Damit hält die Familie Moser wieder 100 Prozent der größten Regionalzeitung Tirols, teilte die Tiroler Tageszeitung (TT) heute, Montag, in einer Aussendung mit. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben. Die Entscheidung des Springer Verlages sei eine "konzernstrategische Überlegung" gewesen. Ein neuer strategischer Partner werde von der Erbengemeinschaft, bestehend aus der Herausgeberwitwe Ursula Moser sowie den fünf Söhnen, wieder gesucht. Dieser müsse die langfristigen Interessen der Familie Moser teilen und zur Stärkung der Marktstellung beitragen.

Eine Veränderung gibt es auch an der operativen Spitze des Unternehmens: Josef Probst, der bereits Anfang des Jahres zum Springer Verlag nach Berlin wechselte, scheidet mit Jahresende als Vorstandsvorsitzender aus der Moser Holding AG aus. Er bleibt weiterhin Mitglied des Aufsichtsrates. Der 41-jährige Hermann Petz, seit 1990 im Unternehmen und seit 1997 Mitglied des Vorstandes, wird künftig das Unternehmen als Alleinvorstand führen.

Der Axel Springer Verlag ist 1989 mit 45 Prozent bei der TT eingestiegen. 1991 wurde die Beteiligung auf 65 Prozent erhöht. Bereits in den vergangen Jahren zog sich das deutsche Verlagshaus aus österreichischen Beteiligungen zurück, weil das Ziel, den österreichischen Markt für Regionalzeitungen auszubauen, nicht erreicht werden konnte. Die TT erreicht laut Media-Analyse vom ersten Halbjahr 2002 eine tägliche Reichweite von 60,1 Prozent in Tirol. Damit ist sie die meistgelesenste Tageszeitung Tirols weit vor der Kronenzeitung mit einer Reichweite von 30,6 Prozent. Im dritten Quartal 2002 hatte die TT laut Österreichischer Auflagenkontrolle eine Druckauflage von 118.416 und eine verkaufte Auflage von 90.852 Exemplaren.
 
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