Fischler zu EU-Erweiterung: Weitgehende Übereinstimmung bei Produktionsquoten | ||
Noch keine Einigung über Frage der Direktzahlungen Wien (aiz.info) - Was die Frage der agrarischen Produktionsquoten in den EU-Beitrittsländern betrifft, so konnte mittlerweile mit der EU weitgehende Übereinstimmung erzielt werden, gleiches gilt für die ländliche Entwicklungspolitik. Dies berichtete heute EU-Agrarkommissar Franz Fischler bei einem Vortrag im Wiener Management Club. Nach wie vor offen sei allerdings die Höhe der Direktzahlungen für die Landwirte der Kandidatenländer. Der dänische EU-Vorsitz habe vergangene Woche ein verbessertes Verhandlungsangebot vorgelegt, das unter anderem eine Erhöhung der Agrarbeihilfen und der Produktionsquoten sowie zusätzliche Mittel für Grenzkontrollen und nukleare Sicherheit vorsehe. Dieses Paket koste rund EUR 1,3 Mrd. mehr als Ende Oktober in Brüssel vereinbart, nicht alle EU-Mitgliedsländer seien für diese Nachbesserung, so Fischler. Die dänische EU-Präsidentschaft lote daher diese Woche in den EU-Hauptstädten aus, wie eine maximale Zustimmung zu diesem Angebot erzielt werden könne. Der EU-Kommissar zeigte sich davon überzeugt, dass auch die österreichische Landwirtschaft insgesamt von der EU-Erweiterung profitieren werde. Probleme werde es insbesondere auf schwächeren Getreidestandorten geben, da Futtergetreide in den Kandidatenländern billiger zu erzeugen sei als hierzulande. Gleichzeitig stehe aber den heimischen Landwirten in den Mittel- und Osteuropäischen Ländern ein interessanter Markt für Qualitätslebensmittel offen, betonte Fischler. Die gesamte Wirtschaft der Alpenrepublik werde aus seiner Sicht "der größte Gewinner der Erweiterung sein". Das Wirtschaftswachstum in den MOEL sei in den letzten zwei Jahren doppelt so hoch gewesen wie im EU-Schnitt, dieser Trend werde auch 2003 anhalten. Fischler berichtete auch über eine steigende Zustimmung zur Erweiterung innerhalb der EU: Bei der jüngsten Erhebung seien 70% der Bevölkerung für den Beitritt der Kandidatenländer gewesen, in Österreich sei die Zustimmung mit 72% noch höher. Umgekehrt würden bereits 60% der Bevölkerung in den Kandidatenländern vom EU-Beitritt mehr Vorteile als Nachteile erwarten. |
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