Bilder aus den Jahren 1989 bis 2002 sind vom 6. Dezember bis zum 2. Februar zu sehen
Salzburg (lk) - Das Rupertinum zeigt eine umfassende Präsentation der Werke des 1953 in Salzburg
geborenen Künstlers Jakob Gasteiger. Gasteiger bewegt sich im Medium der abstrakten Malerei: Einerseits lotet
er die Wirkung von Licht und Farbe aus, andererseits setzt er sich mit der Farbe als Materie auseinander. Charakteristisch
für seine Bilder sind die Objekthaftigkeit und die Materialkonzentration. Die Ausstellung mit Arbeiten aus
den Jahren 1989 bis 2002 wird am Donnerstag, 5. Dezember, um 19.00 Uhr eröffnet, wobei Rupertinum-Direktorin
Dr. Agnes Husslein einleitende Worte sprechen wird. Sie Ausstellung ist bis zum 2. Februar zu sehen.
Nach dem Studium an der Kunsthochschule Mozarteum begann der 1953 geborene Künstler in Wien mit diversen Techniken
und Grundstoffen zu experimentieren. Dabei entdeckt er die Herausforderung des Herstellungsprozesses an sich. Seit
den auslaufenden achtziger Jahren charakterisieren prinzipielle Komponenten die Abstraktion Gasteigers: Die Bevorzugung
der Monochromie, ein Bemühen um Systematisierung des Arbeitsvorganges und dessen serielle Wiederholung. Großzügige
Farbmengen werden auf den Untergrund aufgetragen und mit Kammwerkzeugen verschiedener Stärken in gleichmäßigem
Rhythmus strukturiert. Das Ergebnis sind Furchen und Grate, Erhebungen und Vertiefungen in üppiger Materie.
Die Körperhaftigkeit dieser Bilder durch die Sättigung mit Farbe steht in einem spannungsgeladenen Verhältnis
zu der Reduktion der Bearbeitung auf schließlich nur noch horizontale und vertikale Gravuren. Nach 1994 bringen
Versuche mit zweifarbigen Durchbildungen eine zusätzliche Komplexität.
Jakob Gasteigers individuelle Auseinandersetzung mit Farbe, Farbträger und Herstellungsvorgang distanziert
sich von ikonografischen Inhalten - einen ganz entscheidenden Bezugspunkt stellt die amerikanische Kunst der Mitte
des 20. Jahrhunderts dar. Seine streng reduzierten Farbreliefs zeichnen sich durch bildliche Immanenz und Hermetik
aus.
Die im Rupertinum vorgestellten aktuellen Werke führen den Weg ins Räumliche einen Schritt weiter: Flüssiges
Aluminium erstarrt beim Guss ins kalte Wasser. Lackfarben werden auf ungespannte Leinwand geleert - die Formen
bilden sich aus in Linien und Ballungen. Solcherart entstehen amorphe plastische Gebilde, die autonom stehen bleiben
oder als Elemente auf Leinwänden mitwirken. |