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Erste Reaktionen zur EU-Erweiterung |
Fasslabend:
Aufnahme zehn neuer Mitglieder ist historischer Schritt
Europäische denken steht künftig im Vordergrund
Wien (övp-pd) - Der dritte Nationalratspräsident und Vorsitzende des EU-Ausschusses Dr.
Werner Fasslabend begrüßte die gestern in Kopenhagen beschlossene Aufnahme von zehn Mitgliedern "als
einen historischen Schritt, der das Wesen und die Bedeutung der EU entscheidend verändern wird und Österreich
noch stärker in das Zentrum des Kontinents rücken wird". Jetzt gehe es für unser Land darum
diese historische Chance, die durch die Aufnahme von vier unserer Nachbarstaaten in die Europäische Union,
auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet entsteht, konsequent zu nutzen. "Europäisch denken wird in
Zukunft noch mehr im Vordergrund stehen müssen als bisher."
"Gleichzeitig muss Europa jetzt daran gehen seine Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit signifikant zu
verbessern, wenn es das nunmehr neu entstandene Potential in wirtschaftliche Dynamik und politisches Gewicht umsetzten
will." Fasslabend begrüßte weiter, dass es Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit seiner Verhandlungsstrategie
gelungen sei, die völkerrechtliche Relevanz des zwischen Österreich und der tschechischen Republik geschlossenen
Temelin-Vertrages zu sichern. In der Transitfrage gebe es zwar inhaltlich noch kein fixiertes Ergebnis, aber mit
dem in Kopenhagen festgelegtem Prozedere für die Erstellung einer dreijährigen Übergangslösung
bis Ende Dezember durch den europäischen Rat seien wir einen Schritt zur Verbesserung in der Transitfrage
weitergekommen. Abschließend forderte Fasslabend die Nachbarstaaten Deutschland und Italien auf, "diese
Frage nicht nur aus dem eigenen Blickwinkel zu betrachten, sondern ihr gleichermaßen den Stellenwert einer
europäischen Frage zu geben". |
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Cap
erfreut über Abschluss der Beitrittsverhandlungen
Ergebnisse über Transit und Temelin enttäuschend
Wien (sk) - Der gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap begrüßte am Samstag (14. 12.)
die beim EU-Gipfel in Kopenhagen erzielte Einigung der europäischen Staats- und Regierungschefs mit den zehn
Beitrittskandidaten über die EU-Erweiterung: "Das ist ein großer Fortschritt für die Demokratie
und den Frieden in Europa. Das größte Friedens-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturprojekt ist um einen
entscheidenden Schritt weiter gekommen." Die Teilung Europas sei damit beendet.
Enttäuscht zeigte sich Cap hingegen über die Ergebnisse zu Transit und Temelin. "Die Uneinsichtigkeit
jener EU-Mitgliedsländer, die Atomkraftwerke betreiben ist wirklich beschämend", so der gf. SPÖ-Klubobmann
am Samstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Ebenso ernüchternd sei das Unverständnis der
EU-Staaten dafür, wie entscheidend die Frage des Transitverkehrs für die Menschen in Binnenländern
wie Österreich ist.
Cap kritisierte in diesem Zusammenhang auch die "mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der österreichischen
Regierung". Im gestrigen Ergebnis von Kopenhagen werde einmal mehr deutlich, "wie isoliert die österreichische
Bundesregierung derzeit in der EU zu sein scheint". |
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Van
der Bellen: Regierung bei Transit und Temelin vollständig gescheitert
Grünen-Bundessprecher über Temelin-Lösung "aufs schwerste betroffen".
Wenig Optimismus in Sachen Transit
Wien (grüne) - "So sehr der gestrige Tag aus europäischer Sicht ein historisches Ergebnis
gebracht hat, so klar muss aus österreichischer Sicht festgehalten werden: Die Bundesregierung ist in der
Temelin- und Transit-Frage offenbar vollständig gescheitert", so der Bundessprecher der Grünen,
Alexander Van der Bellen. "Man kann nur hoffen, dass in Sachen des LKW-Transits bis Ende des Jahres eine Lösung
gefunden wird. Der Optimismus geht aber - angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre - gegen Null."
"Aufs schwerste betroffen" ist Van der Bellen auch über die Temelin-Lösung. "Die ÖVP
hat uns ständig versichert, dass die Melker Vereinbarung beim EuGH einklagbar sein wird. Das war offensichtlich
nicht wahr. Es gab gar keine Garantie, sondern nur die Hoffnung seitens der Regierung. Jetzt steht man mit leeren
Händen da." |
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