Hilfe für kriegsgeschädigte Kinder in Bosnien und Kosovo
Ferrero-Waldner startet gemeinsames Projekt mit Slowenien
Wien/Graz/Laibach (bmaa) - Mit einem gemeinsamen Projekt helfen Österreich und Slowenien jetzt den vom Krieg traumatisierten Kindern in Bosnien und im Kosovo. Die Ostzusammenarbeit im Außenministerium baut gemeinsam mit der slowenischen Stiftung "Together" und dem Grazer Verein Omega" zwei Gemeindezentren in Bosnien und im Kosovo auf. Dort werden in Zukunft Kinder, die durch ihre Kriegserlebnisse unter Traumata und psychischen Problemen leiden, von Psychologen und Sozialarbeitern betreut. Auch die betroffenen Eltern werden in die psychologische Betreuung eingebunden, denn der Bezug zur Familie steigert die Chance, dass die jungen Kriegsopfer wieder in die Normalität des Lebens zurückfinden können.

Begleitend zur Arbeit mit den direkt Betroffenen soll durch das Projekt auch mehr Verständnis für die Situation von traumatisierten Kindern geschaffen werden. Die neuen Gemeindezentren beraten deshalb auch Lehrer, Sozialarbeiter und Mitarbeiter von Organisationen, die sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren. So soll einerseits die Ausbildung im Bereich Kinderschutz verbessert werden und andererseits die gesellschaftliche Anerkennung von Kinderrechten gestärkt werden. Ergänzt werden diese Beratungen um Informationsprogramme für Jugendgruppen oder Schulklassen. Durch offene Gespräche über psychologische Kriegsschäden soll die Akzeptanz dieser Probleme bei Gleichaltrigen erhöht werden.

In Bosnien wird das Gemeindezentrum von der bosnischen Partnerorganisation "Osmijeh, Center for Psychological Assistance and Development of Voluntary Work" betreut werden. Regional konzentrieren sich die Aktivitäten auf die Kantone Tuzla und Senica Doboj. Im Kosovo entsteht das Gemeindezentrum in der Region Ferizaj, getragen vom "Center for Promotion of Education in Kosovo".

Außenministerin Benita Ferrero-Waldner sieht in diesem Projekt ein ihr besonders wichtiges Anliegen verwirklicht: "Kinder sind die wehrlosesten Opfer von Kriegen und leiden am meisten unter den Auswirkungen der Gewalt. Auch wenn nach außen hin keine Verletzungen sichtbar sind, haben Kriegserlebnisse für Kinder katastrophale Langzeitfolgen. Mit unserem Projekt geben wir diesen Kindern und ihren Familien die Chance, ihre traumatischen Kriegserlebnisse zu verarbeiten und die eigene Zukunft positiv zu gestalten." Wie wichtig diese Betreuung ist, weiß Benita Ferrero-Waldner aus eigener Erfahrung. "Mein Vater verlor während des Zweiten Weltkrieges ein Bein durch eine Mine. Er konnte trotzdem seinen Beruf ausüben. Genau diese Chance will ich auch anderen vom Krieg betroffenen Menschen bieten."

Ihr persönliches Engagement für die Betreuung von Kriegsopfern und den Schutz der Wehrlosen bringt die Außenministerin auch als Vorsitzende des "Netzwerkes Menschliche Sicherheit" der Vereinten Nationen ein. Das österreichisch-slowenische Projekt in Bosnien und im Kosovo wird im Rahmen dieses Netzwerkes umgesetzt.
 
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