Wiener Festwochen zwischen Antike und Moderne
Wien (rk) - Zwischen der Antike und der Moderne bewegt sich das Programm der Wiener Festwochen 2003, die vom 9. Mai bis 16. Juni ein überreiches Programm präsentieren: in der Auseinandersetzung mit der griechischen Klassik wie in der zeitgenössischen Dramatik und Musik auf der Suche nach den Fragen unserer Zeit und den möglichen Antworten darauf. Insgesamt 35 Produktionen aus 12 Ländern präsentiert das Festival, dessen Programm Luc Bondy, der der Stadt Wien für die großzügige Förderung des Festivals dankte, gemeinsam mit dem Festwochenteam am Freitag vorstellte. Bei 184 Vorstellungen werden 68.000 Karten angeboten. Die eingeladenen Ensembles kommen aus dem gesamten europäischen Raum, aber auch aus Afrika, Amerika und Australien. Höhepunkte kündigen sich mit Cavallis "La Calisto", einer gefeierten Produktion aus Brüssel - in der Regie des verstorbenen Herbert Wernicke - im Theater an der Wien (ab 12. Mai), dem Liederzyklus "Die schöne Müllerin" von Schubert in der Regie von Christoph Marthaler vom Schauspielhaus Zürich im Museumsquartier (ab 6. Juni) oder "Ödipus in Kolonos" von Sophokles in der Regie von Klaus Michael Grüber, mit Bruno Ganz in der Titelrolle, an (ab 11. Juli im Burgtheater). Sozusagen "post festum" servieren die Festwochen im September im Akademietheater mit dem neuen Stück von Peter Handke "Untertagblues", in der Inszenierung von Luc Bondy mit Gert Voss in der Hauptrolle, ein weiteres Highlight.

Bundesländer in Wien zu Gast
Wichtige Akzente des Musikprogramms der Festwochen setzen die Bundesländerbühnen aus Graz und Klagenfurt. Verdis "Aida" im Theater an der Wien (ab 7. Juni) in der Regie von Peter Konwitschny basiert auf der Grazer Inszenierung der Oper, "Madame Butterfly" (Theater an der Wien ab 25. Mai) ist ein Gastspiel aus Klagenfurt und wird von einem "Tag mit Madame Butterfly" von Marcel Prawy im Theater an der Wien begleitet. Ebenfalls im Theater an der Wien (Premiere 11. Juni): "Le larmes du ciel - Die Tränen des Himmels", ein Tanz- und Musiktheater-Gastspiel aus Luzern mit barocken Kompositionen. Das zeitgenössische Musiktheater ist mit der Uraufführung von "Massacre" von Wolfgang Mitterer im Ronacher (ab 18. Mai) und der Koproduktion mit der Neuen Oper Wien von Lachemanns "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" im Gasometer (ab 28. Mai) vertreten.

Das Musikfest der Wiener Festwochen beleuchtet unter dem Titel "Propoganda: Musik macht Manipulation" vom 4. Mai bis 19. Juli im Konzerthaus das vielfältige Spannungsverhältnis zwischen musikalischer Produktion und politischer Agitation, wie jedes Jahr mit Orchestern und Künstlern der Spitzenklasse.

Insgesamt 25 Aufführungen, darunter zwei Auftragswerke und sechs Koproduktionen, zeigt das Schauspiel der Festwochen. 10 Produktionen werden in Wien erstmals international präsentiert. Den Auftakt macht das Königliche Dramaten Theater Stockholm mit "Romeo und Julia", ab 7. Mai in der Halle E im Museumsquartier. Eine Koproduktion mit dem Pariser Odéon Theatre und der RuhrTriennale ist Patrice Chéreaus Inszenierung von Racines "Phédre" (ab 28. Mai im Museumsquartier), mit "OSTWEST" ist ab 15. Juni in der Halle E auch eine neue Inszenierung von Frank Castorf zu Gast. Ulrich Mühe ist in der deutschsprachigen Erstaufführung von "Wittgenstein Incorporated" von Peter Verburgt in der Halle G im Museumsquartier zu sehen, ein Auftragswerk der Festwochen wie "Temple", ein Projekt von Artsadmin, London, im Theseus Tempel (ab 14. Mai). Richard Foreman zeigt "Panic!(how to be happy)" in der Halle G (Koproduktion, ab 20. Mai), aus Russland kommt "Dreadnoughts" von und mit Jewgenij Grischkowez (Schauspielhaus, ab 24. Mai), ebenso wie das Maly Theater St. Petersburg mit "Moskovskij chor" von Ljudmila Petruschewskaja (Halle G ab 16. Juni). Das "Improbable Theatre" aus London ist mit dem schrägen Abend "The Hanging Man" in der Halle G (ab 27. Mai) zu Gast, das Berliner Ensemble mit seinem Georg Kreisler Programm mit Tim Fischer am 28. Mai im Ronacher, aus Antwerpen kommen "The Notebook" und "The Proof" im Schauspielhaus, ebenso wie "2 Antigone" (Cocteau/Anouilh) von der flämischen Gruppe TG STAN in der Halle G (10. Juni). Neville Tranter ist mit seinen Puppen mit "Schicklgruber alias Adolf Hitler" ab 13. Juni im Schauspielhaus zu sehen.

Erstmals seit langen Jahren öffnet sich das Programm der Festwochen auch für sehr junge Zuschauer: In Koproduktion mit dem Londoner Lift Festival installiert die Gruppe theatre-rites mit ihrer Produktion Shopworks - Beim Greißler in einem ehemaligen Wiener Tante-Emma-Laden mit Objekten, Figuren und Schauspielern einen eigenwilligen theatralischen Erfahrungsraum für Menschen ab 7.

forumfestwochenff widmet sich 2003 dem Thema Neue Helden. Sieben Aufführungen aus Ägypten, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Russland rücken Menschen in das Zentrum des dramatischen Geschehens, die für gewöhnlich in Kunst und Gesellschaft eher randständige Existenzen führen.

Gemeinsam mit dem Jüdischen Museum der Stadt Wien zeigen die Festwochen von 14. Mai bis 21. September die Ausstellung quasi una fantasia" zum Thema Juden und die Musikstadt Wien.

Karten für die Wiener Festwochen können bereits jetzt schriftlich bestellt werden.
Information: Festwochen-Service Telefon ++43 / (0)1 / 589 22 22,
http://www.festwochen.at.
 
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