Linz (lk) - Auf Antrag von Naturschutz-Landesrätin Dr. Silvia Stöger verordnete die Oö. Landesregierung
in ihrer jüngsten Sitzung das neue Naturschutzgebiet "Kremsauen" (Bezirk Kirchdorf) sowie die Erweiterung
des Naturschutzgebietes "Unterer Inn" (Bezirke Braunau und Ried). "Beide Gebiete sind wahre Vogelparadiese,
wobei der Untere Inn im oberösterreich-bayrischen Grenzgebiet heute überhaupt zu den bedeutendsten Lebensräumen
von Wasservögeln in Mitteleuropa zählt", verweist Landesrätin Dr. Stöger darauf, dass
die Stauseen am Unteren Inn Oberösterreichs einziges Schutzgebiet im Rahmen der internationalen "Ramsar-Konvention"
zum Schutz von Feuchtgebieten sind und auch als Natura-2000-Gebiet nominiert wurden.
Bei der Erweiterung des bereits seit Jahrzehnten bestehenden Naturschutzgebietes am Unteren Inn (Hagenauer Bucht
und Stauseen) handelt es sich um Teile des Stauraumes Simbach-Braunau im Bereich Salzach-Inn-Mündung. Das
Schutzgebiet, in dem über 200 Vogelarten vorkommen, wurde damit um 117 ha auf nunmehr insgesamt 982 ha vergrößert.
Neues Naturschutzgebiet "Kremsauen"
Das Feuchtwiesengebiet "Kremsauen" befindet sich im Bereich der südlichen Ausläufer der Enns-
und Steyrtaler Voralpen in den Gemeinden Nußbach und Schlierbach, etwa 500 Meter östlich der Krems und
entlang des Rotbaches. Landesrätin Dr. Stöger: "Solche Feuchgebiete finden sich in der Regel nur
in Tallagen und sind insgesamt selten. Im Vergleich zu den landwirtschaftlich intensivierten umliegenden Flächen
wurde dieser teilweise sehr feuchte Abschnitt des Talraumes nicht oder nur geringfügig drainagiert, sodass
hier noch Restbestände traditioneller bäuerlicher Kulturlandschaft in Form von sehr artenreichen Streuwiesen
vorliegen." Als seltene Pflanzenarten sind besonders Lungen-Enzian, Wasser-Schwertlilie, Niedrige Schwarzwurz,
Ästiger Igelkolben, Schmalblatt-Wollgras und Floh-Segge erwähnenswert.
"Durch die floristische Vielfalt und die besonderen Vegetationsgesellschaften stellt das 23,5 ha große
Schutzgebiet aber auch ein überregional bedeutendes Vogelbrutgebiet und einen wichtigen Rastplatz für
Zugvögel dar", betont Landesrätin Dr. Stöger den großen ökologischen Wert dieses
Gebietes. Mit 94 Brutvogelarten zählen die "Kremsauen" zu den artenreichsten Landschaften Österreichs.
Insbesondere der Große Brachvogel hat hier einen der letzten fünf Brutplätze in Oberösterreichs.
Weitere seltene Brutvögel in diesem neuen Naturschutzgebiet sind Schleiereule, Eisvogel, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen
und Schlagschwirl. |