Leitl: Fußball-EM 2008 auch für die Wirtschaft ein Volltreffer 
Massive Aufwertung des Tourismus-Landes Österreich - IHS-Studie: 250 Mio. Euro Wertschöpfung, ca. 6.600 neue Arbeitsplätze
Wien (pwk) - „Mit der Entscheidung für die Austragung der Fussball-Europameisterschaft wurde nicht nur der Anpfiff für eine massive Aufwertung des Tourismus-Landes Österreich getan. Wir haben durch die Fussball-EM die große Chance, uns verstärkt als Begegnunsstätte im Herzen Europas zu positionieren“, betonte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am Donnerstag (12. 12.). Ihn persönlich freue diese Entscheidung „ganz außerordentlich, sowohl wirtschaftlich als auch sportlich“, so Leitl. Gerade ein kleines Land wie Österreich müsse seine wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Ressourcen bündeln, um eine wichtige Rolle in Europa einzunehmen. Nun gehe es darum, ähnlich wie bei der SKI-WM in Sankt Anton, die optimistischen Wirtschaftsprognosen zu bestätigen.
Effekte erwartet sich der WKÖ-Präsident insbesondere für die Bauwirtschaft und den Tourismus - zwei Kernbereiche der österreichischen Wirtschaft. Nach einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) kann Österreich mit einer Wertschöpfung - gesamte wirtschaftliche Leistung minus Importe - von insgesamt 250 Mio. Euro rechnen. Davon entfallen ca. 100 Mio. Euro auf die Bauwirtschaft und etwa 150 Mio. Euro auf den Tourismus. Rund 161 Mio. Euro werden die Bauinvestitionen (Adaptierung und Neubau) für Fußballstadien kosten. „Wir rechnen durch die EM mit zusätzlichen rund 6.600 Arbeitsplätzen in Österreich. Etwa 2200 in der Bauwirtschaft, weitere 4400 im Tourismus", zitierte Leitl aus der IHS-Studie, die die Wirtschaft als gezielten Projektbeitrag finanziert hat.

Bis zu 929.210 zusätzliche Nächtigungen werden die BesucherInnen der EM in den Veranstaltungsmonaten 2008 verursachen. Das bedeutet ein Plus von 2,1 Prozent der realen Reiseverkehrseinnahmen (Ausgaben ausländischer Gäste in Österreich) seit 1998. "Vor allem die Imageverbesserung der Tourismusdestination Österreich ist ein wirtschaftlicher Impuls, der weit über das Jahr 2008 hinaus wirken wird", zeigt sich Präsident Leitl überzeugt. Denn die EM 2008 biete auch die enorme Chance, so Leitl, neue und sportinteressierte Gästetypen anzuziehen, damit das klassische Wintersportland Österreich auch im Sommertourismus als Sportland punkten kann. "Fußball als Initialzündung für Urlaub in Österreich", so Leitl.

Dass eine einzige Sportart solche Effekte auslösen kann, lässt sich am besten anhand einiger Zahlen erklären. Eine Fußball-Europameisterschaften ist die drittgrößte Veranstaltung nach Olympischen Spielen und Fußball-WM. Der Jahresumsatz im Fußball beträgt 200 Mrd. US-Dollar. Weltweit gibt es 200 Mio. aktive Spieler. Mehr als 1,2 Mrd. Menschen sind vom Fußball betroffen. Und allein in Österreich sind jedes Wochenende 600.000 Menschen (als Aktive, Betreuer, Zuseher, etc.) in "Sachen Fußball" unterwegs.
 
zurück