Salzburg - "So machen es alle" - und tatsächlich ist die Standhaftigkeit der beiden Schwestern
Fiordiligi und Dorabella alles andere als groß. Von ihren verkleideten Geliebten Ferrando und Guglielmo im
Rahmen einer Wette inkognito umschwärmt, dauert es nicht lange, bis die beiden Damen, den Avancen der "fremden"
Herren nachgeben und ihren vermeintlich ins Feld gezogenen Bräutigamen untreu werden. Groß ist dann
allerdings die Verlegenheit, als sich die beiden Männer zu erkennen geben und somit das Idealbild der auf
ewig treuen Geliebten aufs gründlichste ins Wanken gebracht worden ist.
In einer Handlung von 24 Stunden Dauer entwickeln sich vier Menschen derart, dass sie – wie man sagt- sich selbst
nicht wiedererkennen. Es tun sich Abgründe auf, wo man sie nicht erwartet.
Ist der Wunsch nach Glanz, Schönheit und Illusion innerhalb einer Liebesbeziehung durch die durchlebte Erfahrung
in der Realität für immer zerstört oder stehen sich am Ende gereifte Menschen gegenüber, deren
Basis für eine Ehe nun sicherer sein kann, als sie es ohne Liebeserlebnisse gewesen wäre?
Mozarts letzte große Opera buffa entstand zu einer Zeit, die im Zuge der Französischen Revolution von
großen politischen und damit auch gesellschaftlichen Umwälzungen gekennzeichnet war.
Nach der Uraufführung am 26. Januar 1790 in Wien wurde das Werk nur etwa zehnmal wiederholt. Wegen der Erkrankung
des Kaisers, seines Todes und der nachfolgenden durch die Staatstrauer bedingte Schließung des Burgtheaters
riss der Faden des anfänglichen Erfolgs beim Publikum ab. Doch bald wurde die Schönheit der Musik anerkannt,
das Libretto jedoch aufgrund seiner „Frivolität“ verdammt.
Così fan tutte
Opera buffa in zwei Akten von Lorenzo Da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
In Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung Mozarteum
Premiere am 24. Januar 2003 im Landestheater
Im Repertoire des Landestheaters ab 15. März 2003
Musikalische Leitung: Hubert Soudant, Inszenierung: Christine Mielitz, Bühne: Hartmut Schörghofer, Kostüme:
Renate Schmitzer, Fiordiligi: Melba Ramos, Dorabella: Anke Vondung, Guglielmo: Paul Armin Edelmann, Ferrando: Lothar
Odinius, Despina: Christiane Boesiger, Don Alfonso: Maurizio Muraro
Weitere Termine: 24.1., 29.1., 1.2. 2003 – und ab 15. März 2003 im Repertoire
Christine Mielitz
Die in Chemnitz geborene Künstlerin zählt heute zu den interessantesten Musiktheater-Regisseuren unserer
Zeit. Ab 1983 war sie als Oberspielleiterin an der Staatsoper Dresden tätig, zahlreiche Regiearbeiten im In-
und Ausland folgten (u. a. Basel, Bonn, Mannheim, München, Zürich, Hamburg. Wien: Volks- und Staatsoper).
1989 übernahm sie die Position der Oberspielleiterin an der Komischen Oper Berlin.
Von 1998 bis 2002 war sie Intendantin des Meininger Theaters, seit Beginn der Spielzeit 2002/03 leitet sie die
Oper in Dortmund. Im Sommer 2002 inszenierte sie mit großem Erfolg Alexander Zemlinskys „König Kandaules“
bei den Salzburger Festspielen.
Für das Salzburger Landestheater inszenierte sie im Februar 1999 Strauss’ „Daphne“ im Kleinen Festspielhaus
Salzburg. |